Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 1,0, Fachhochschule Gießen-Friedberg; Standort Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das deutsche Gesundheitswesen steht vor großem Umbruch und die Rahmenbedingungen ändern sich grundlegend, so dass es für jedes Krankenhaus besonders wichtig ist, seinen betriebswirtschaftlichen Aufgaben wichtige Stellung einzuräumen. Das Überleben vieler deutscher Krankenhäuser wird von einem funktionsfähigen Controllingsystem abhängen, welches der Klinikleitung wichtige Entscheidungsgrundlagen u. a. bezüglich des kurz- und langfristigen Erfolges einzelner Leistungen liefert. Die Wirtschaftlichkeit von Krankenhäusern und Kliniken hatte in früheren Jahren eine untergeordnete Bedeutung, was vor allem an den verschiedenen Finanzierungssystemen lag. Heute aber gewinnen insbesondere wegen der pauschalisierten Finanzierung von stationären und künftig auch ambulanten Krankenhausleistungen die Kostenorientierung und Prozessoptimierung zunehmend an Bedeutung. Vor dieser Tatsache darf sich heutzutage kein modernes Krankenhaus-Controlling verschließen. Das Ziel ist ein dienstleistungsorientiertes Unternehmen, und zur Umsetzung des genannten Ziels bedarf es neu entwickelter Management- und Controllingmethoden, die effizient einsetzbar sind. Für die Vergütung der allgemeinen Krankenhausleistungen wurde für die deutschen Krankenhäuser gemäß § 17b KHG ein durchgängiges, leistungsorientiertes und pauschalierendes Vergütungssystem eingeführt. Grundlage hierfür bildet das G-DRG-System (German-Diagnosis Related Groups-System, Diagnosebezogene Fallgruppen), wodurch jeder stationäre Behandlungsfall mittels einer entsprechenden DRG-Fallpauschale vergütet wird. Das führt in den Krankenhäusern zu der Notwendigkeit, die Kosten- und Leistungssteuerung weiterzuentwickeln. Die bisher praktizierte Kostenarten- und Kostenstellenrechnung ist als alleiniges Steuerungsinstrument nicht mehr ausreichend. Es besteht die Notwendigkeit, als Grundlage eine Kostenträgerrechnung zu etablieren, um die Kosten pro Behandlungsfall auszuwerten, zu steuern und Einsparpotenziale zu identifizieren. Dadurch hat die patientenbezogene Kostenträgerrechnung als Element des Controllings zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist in den Krankenhäusern ein unverzichtbares Instrument, um auf detaillierte Kosteninformationen zuzugreifen. Vorliegende Arbeit versucht die Besonderheiten der krankenhausspezifischen Kostenträgerrechnung, insbesondere im Hinblick auf das G-DRG-System, sowie deren praktische Umsetzung zu erläutern.
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