Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 2, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Lehr-und Forschungsgebiet Allgemeine Betriebswirtschaftslehre), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Anleger handeln in der Regel nicht wie perfekte Wirtschaftssubjekt sondern vielmehr werden ihre Entscheidungen von psychologischen Aspekten determiniert, die nicht immer zum Optimum führen.
In der folgenden Arbeit werden Folgerungen für Beratungskonzepte unter Berücksichtigung verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse erläutert. Denn insbesondere die Kenntnis, wie und warum Anleger Entscheidungen treffen, kann entscheidend für die Empfehlung von Anlagelösungen sein, zumal ein aus psychologischer Perspektive zufriedener Kunde bereit sein wird eine dauerhafte und erfolgreiche Beziehung mit einem Berater einzugehen. Entscheidend für die Konzeption der Beratungslösungen sind nicht nur die Anlageergebnisse, sondern das Wohlbefinden des Kunden in Bezug auf sein Investment während der Anlagephase.
Die im folgenden dargestellten Beratungslösungen beziehen sich hauptsächlich auf das Private Banking Segment. Eine Abgrenzung zum Retail Banking kann in Bezug auf das frei disponible Geldvermögen der Kundschaft vorgenommen werden. Ab einem disponiblen Vermögen von ca. 300.000 Euro werden Leistungen des Private Banking angeboten, wobei die segmentspezifischen Grenzen je nach Bank variieren.
In Abschnitt 2 werden in einem allgemeinen Rahmen verhaltenswissenschaftliche Phänomene der Behavioral Finance erläutert. Hier wird Mental Accounting, welches Thaler zuzuschreiben ist, sowie das Konzept der Loss Aversion von Kahneman und Tversky dargestellt. In Abschnitt 3 werden diese verhaltenswissenschaftlichen Phänomene aufgegriffen und erweitert. So wird in Anschnitt 3.1 nach kurzem Aufzeigen der Portfolioeffizienz gemäß der modernen Portfolio-Theorie nach Markowitz eine zielorientierte Ermittlung von Anlagelösungen nach Nevins dargestellt, welche unter anderen zum Erhalt laufender Lebensstilausgaben konzipiert sind und verhaltenswissenschaftliche Elemente berücksichtigen. Bevor in Abschnitt 4 ein Fazit gezogen wird, steht in Abschnitt 3.2 ein Beratungsprozess der ehemaligen Bank Leu im Mittelpunkt. Die Bank Leu gehört seit einer Umstrukturierung Anfang 2007 zur Clariden Leu und bildet eine Tochtergesellschaft der Credit Suisse Group. Der Beratungsprozess, der 'Leu Investment Advisory Process', berücksichtigt zur Erfassung des Investmentprofils weitere Elemente der Behavioral Finance, wie self-attribution bias, overconfidence sowie regret aversion, die aufgezeigt und erläutert werden.
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