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Das problematische Erbe Berliner Sekundarschulen

Überlegungen zur Berliner Schulreform 2010/11

AutorMichael Schwark
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl18 Seiten
ISBN9783640599325
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Theaterarbeit mit Jugendlichen, Sprache: Deutsch, Abstract: In Berlin steht eine Bildungsreform an, die Hamburg bereits durchlaufen und jüngst bildungspolitische Diskussionen in Bayern ausgelöst hat. Ziel der Berliner Reform ist die Auflösung des dreigliedrigen Schulsystems. Der Berliner Senat strebt über die Reform gute Bildungschancen für alle Kinder an, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Begründet in den sinkenden Schülerzahlen an Berliner Hauptschulen und den dort herrschenden schwierigen Lern- und Entwicklungsmilieus sieht er in der Sekundarschule die Chance, die Zahl der Schüler zu verringern, die keinen Abschluss oder ihren Abschluss nur stark verzögert erlangen. Der Handlungsbedarf ist eindeutig gegeben. Laut aktuellem Bildungsbericht verzeichnete das Land Berlin im Jahr 2007 3295 Schüler, die ein Abgangszeugnis erhielten. Ein Abgangszeugnis zu erhalten meint, keinen allgemeinen Schulabschluss zu erlangen. Somit haben im Schuljahr 2007/08 10,7 Prozent aller Schüler der Berliner allgemeinbildenden Schulen keinen Befähigungsnachweis erhalten, um sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt einzubringen. Über die Hälfte dieser Schüler scheitert auf den Berliner Hauptschulen. Deren Hälfte besitzt einen Migrationshintergrund, gekoppelt an eine nichtdeutsche Herkunftssprache, 30 Prozent sind Ausländer, sind also nicht im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft.3 Die Reform betrifft strukturell im Wesentlichen die Punkte Leistungsdifferenzierung, Stundentafel, Ganztagsbetrieb und Duales Lernen. Vor allem der erste Punkt stößt aber zunehmend auf Kritik seitens der Lehrerverbände, Oppositionsparteien und auch der Eltern, weil spezifische Bestimmungen für Schulen nur vage formuliert worden sind. Es obliegt der einzelnen Schule selbst, zu entscheiden, ob sie ihren Unterricht binnendifferenziert gestaltet oder aber, wie bisher an Berliner Gesamtschulen üblich, nach Leistungsniveau gestaffelte Kurse anbietet. Dieser Aufsatz soll nicht die Sekundarschule und das altangestammte dreigliedrige Bildungsmodell qualitativ gegeneinander abwägen. Statt einer solchen zukunftsorientierten Diskussion, die viele Unbekannte einschließt, soll vielmehr das problematische Erbe der Berliner Hauptschulen erörtert werden. Denn die Hauptschule nimmt, das gilt es herauszustellen, in Berlin im Vergleich zum Rest der Bundesrepublik eine Sonderstellung ein. Es muss zunächst geklärt werden, welche gesellschaftspolitische Rolle der Hauptschule in der Berliner Bildungslandschaft zukommt.

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