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Zu Max Herrmann-Neißes 'Das Sittlichkeitsdelikt' - Subjektivierung durch Sprache

Subjektivierung durch Sprache

AutorBastian Rittinghaus
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl23 Seiten
ISBN9783638139915
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 13, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar 2), Veranstaltung: Einführung in die neuere deutsche Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Max Herrmann, genannt Herrmann-Neiße, wurde in der Stadt Neiße in Schlesien am 23. Mai 1886 geboren. Diese katholische Provinzstadt erlebte der Protestant Herrmann als 'lokalisierte Düsternis und Beklemmung'. Als körperlich mißgestalteter Mensch - er war kleinwüchsig und buckelig - machte er hier früh die Erfahrung des Außenseitertums. Das Gefühl des Andersseins, das Erleben von Ressentiments und eine fast immer unerfüllte Sehnsucht, dennoch dazuzugehören, prägten sein gesamtes dichterisches Werk bis in die Emigration. Schon als junger Mensch erkannte er 'in den Kräften eines nur ihm eigenen Intellekts die heimliche Waffe, sich des Zugriffs einer höhnenden Umgebung zu erwehren' . Trotz dieser Funktion, ist Herrmanns 'Schicksal', wie Thomas Mann 1936 im Vorwort zu einer Gedichtsammlung Max Herrmann-Neißes betont , 'durch seine sprachlich-ideelle Formung so sehr dem Persönlichen enthoben, so stark vermenschlicht', womit allgemein-menschheitlich gemeint ist, 'und dem allgemeinen Erlebnis seiner Zeit verschmolzen, [daß man] (...) dennoch das Leid dieser Lieder, ihre Klage (...) aufs Wort verstehen und die eigene innerste Erfahrung mit der ihren vereinigen kann'. Während der letzten Schuljahre am Gymnasium entstehen die ersten Gedichte, die Herrmann bereits 1906 bei Joseph Singer, Straßburg unter dem Titel 'Ein kleines Leben. Gedichte und Skizzen' veröffentlichen kann. 1905 beginnt er das Studium der Literatur- und Kunstgeschichte in München, auch, um der Kleinstadt Neiße zu entkommen, ist jedoch enttäuscht von der leidenschaftlosen 'Verstaubtheit' der Kollegs. Die literarischen und künstlerischen Zirkel Münchens bleiben ihm weitgehend verschlossen (immerhin war München die Stadt der 'Jugend' und des 'Simplicissimus'), lediglich mit Wedekind hat er hier Bekanntschaft gemacht, den er später als 'das große, nie vergessene, blutsverwandte Mysterium' beschreibt. Bereits nach dem ersten Semester wechselt Herrmann nach Breslau, doch auch hier erfüllen sich seine Erwartungen an das Studium nicht. In den folgenden Jahren entdeckt Herrmann die Welt der Studentenlokale, Kabaretts und Nachtcafés für sich, in denen er zunehmend verkehrt und 'zum ersten Mal im Milieu unbürgerlicher Existenzen einen Hauch von Geborgenheit findet'.

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