Examensarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Romanisches Seminar), 84 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: EINLEITUNG ' Ausgiebig wurde seit Julius Cäsar über das [sic] 'douce France' geschrieben. Aber ich glaube, niemand hat über dieses Land die aufsehenerregende Entdeckung gemacht, die ich hier bekanntgebe: Frankreich ist das gelobte Land des Satanismus.' 1) Diese 'aufsehenerregende Entdeckung' macht Giovanni Papini in seinem Buch 'Der Teufel - Anmerkung für eine zukünftige Teufelslehre'. Papini nennt eine Reihe von französischen Schriftstellern, die der dämonischen Anziehungskraft des Teufels erlegen seien: angefangen von Marquis de Sades Theorien der Überlegenheit des Bösen und der Schönheit der Grausamkeit, über Choderlos de Laclos Liaisons dangereuses, über Stendhals Le rouge et le noir, bis hin zu Baudelaires Litanies de Satan und Camus 'existentialistischen Satanismus' 2). Papini räumt ein, daß auch die Literatur anderer Länder (England, Deutschland, Rußland) satanische Züge und Persönlichkeiten aufweise, aber 'nur in der französischen Literatur ist eine so beharrliche, fast zwei Jahrhunderte dauernde Beschäftigung mit dem höllischen Thema der vorsätzlichen Ruchlosigkeit - dazu noch bei so vielen und so verschiedenen Schriftstellern - bekannt geworden.' 3) Als Gründe für seine These führt Papini zum einen die antireligiöse Polemik des aufklärerischen 18.Jahrhunderts an, zum anderen den Descarteschen Zweifel, der die Plausibilitätsdefizite der christlichen Religion aufgreife und nach exakteren und vollkommenen Definitionen verlange bis zu ihren extremsten Folgerungen 4). Diese Auffassung von Frankreich, dem Land der 'clarté und der mésure', als zugleich einer 'Brutstätte des modernen Satanismus' stellt auch Frick in seiner umfangreichen Studie über Satan und die Satanisten dar 5). [...] _______ 1) vgl. Milner, Le diable (1) , S.172ff (The Monk) S.291ff (Melmoth) Obwohl die Literatur des genre frénétique in Frankreich zu einer Bereicherung des Teufelsbildes beiträgt, räumt sie dem Teufel in persona keinen besonderen Platz ein. [...] 2) Milner, Le diable (1), S.298 3) vgl.Milner, Le diable (1), S.11 4) vgl. Frenzel, Stoffe der Weltliteratur, S.704 5) vgl. Marc Citoleux, Alfred de Vigny - Persistances classiques et affinités étrangères, Genève, 1977, (Slatkine Reprints), S.403 > im folgenden abgekürzt mit [Citoleux, Alfred de Vigny]
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