Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Publizistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Problemstellung und Zielsetzung Seit in Filmtheatern die 'Ware Film' erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, mußte die deutsche Kinobranche über lange Zeiträume wirtschaftliche Tiefschläge hinnehmen. Während die späten 70er sowie die 80er Jahre noch unter dem Zeichen eines 'Kinosterbens' standen, zeigt sich seit Beginn der 90er Jahre wieder ein Trend zugunsten des Kinos. Die Besucherzahlen steigen und auch ein Zuwachs an Filmtheatern ist zu verzeichnen. Die Prozesse, die sich hinter dieser vordergründig positiven Entwicklung für das Kinowesen verbergen, bieten die notwendige Brisanz, um genauer analysiert zu werden. So fand in den 90er Jahren ein tiefgreifender Strukturwandel im Filmtheatergewerbe statt, der gegen Ende der 80er Jahre durch einen Konzentrationsprozeß infolge der Bildung von Kinoketten ausgelöst wurde. Diese Großunternehmen begannen mit der Errichtung einer für Deutschland neuartigen Kinoform, dem 'Multiplexkino'. Allesamt als große Gebäudekomplexe konzipiert, binden Multiplexkinos den Filmbesuch nunmehr in ein umfassendes Freizeitangebot ein. Bemerkenswert sind dabei die wirtschaftlichen Erfolge und die rasante Ausbreitung dieser Kinoform seit 1990. Multiplexe setzen sich am deutschen Markt zunehmend durch und der größte Anteil dieser Häuser konnte bisher hohen Umsatz- und Besucherzuwachs verzeichnen. Zu befürchten war dabei von Beginn an, daß die Etablierung großer Kinoketten einen einst heterogenen, dezentralisierten Filmtheaterpark plötzlich in die Hand weniger Filmkonzerne bringt, was sich auf kleine Filmtheaterbetreiber existenzbedrohend auswirken kann. Gegenstand dieser Arbeit ist es, Strukturveränderungen in der deutschen Kinolandschaft aufzuzeigen und zu untersuchen, wobei das Augenmerk auf der Entstehung der Kinoform 'Multiplex' seit Beginn der 90er Jahre liegt. Die Hauptziele der Arbeit sind daher, die Merkmale sowie die Entwicklung von Multiplexkinos möglichst exakt abzubilden und anhand einer systematischen Analyse von Umstrukturierungsprozessen im gesamten Kinowesen seit 1990 Rückschlüsse auf positive und negative Auswirkungen der Multiplexentwicklung zu ziehen.
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