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E-Book

Zahnbehandlungsphobie

AutorAndré Wannemüller, Gudrun Sartory
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783840922213
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Die Zahnbehandlungsphobie ist weit verbreitet und die häufigste Ursache einer starken Furchtreaktion während der Zahnbehandlung bzw. deren gänzlicher Vermeidung. Sie geht für die Betroffenen mit einer Vielzahl von Einschränkungen und Folgeproblemen einher. Betroffene suchen in der Regel erst aufgrund heftiger Zahnschmerzen bei einer dringend anstehenden Zahnbehandlung Hilfe. Das Buch liefert einen praxisorientierten Leitfaden zur Behandlung von Patienten mit einer Zahnbehandlungsphobie. Der Band informiert über aktuelle Befunde zur Beschreibung, Epidemiologie und Entstehung einer Zahnbehandlungsphobie. Zudem stellt er die psychosozialen und gesundheitlichen Folgeprobleme dar und beschreibt das diagnostische und evidenzbasierte, therapeutische Vorgehen. Der Hauptakzent liegt auf der praxisorientierten Beschreibung psychotherapeutischer (Kurz-) Interventionen. Sie reichen von der Einführung der Klienten in die psychotherapeutische Behandlung bis hin zur konkreten Anwendung und Durchführung spezieller Techniken. Schritt für Schritt wird eine Kurztherapie vorgestellt, die von den Autoren entwickelt und deren Wirksamkeit wiederholt überprüft wurde und die inzwischen routinemäßig in einer Zahnklinik angeboten wird. Zahlreiche Fallbeispiele und Arbeitsmaterialien veranschaulichen die Vorgehensweise und erleichtern die Umsetzung der therapeutischen Hinweise.

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Kapitelübersicht
  1. 978-3-8409-2221-3
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Einleitung
  4. 1 Beschreibung der Störung
  5. 2 Störungstheorien, -modelle und Befunde
  6. 3 Diagnostik und Indikation
  7. 4 Behandlung
  8. 5 Wirksamkeit psychotherapeutischer Methoden
  9. 6 Beispiel einer standardisierten Kurzzeittherapie
  10. 7 Weiterführende Literatur
  11. 8 Literatur
  12. 9 Anhang
  13. Karten
Leseprobe
"3 Diagnostik und Indikation (S. 30-31)

3.1 Diagnostische Verfahren

Zur Primärdiagnostik der Spezifischen Phobie eignen sich im deutschsprachigen Raum zwei semi-strukturierte Interviewleitfäden, die sich beide am von der American Psychiatric Association (APA) entwickelten und fortlaufend überarbeiteten nosologischen Klassifikationssystem DSM-IV orientieren. Das Diagnostische Interview bei Psychischen Störungen (DIPS, Schneider & Margraf, 2006) liegt aktuell in der dritten Auflage vor und akzentuiert die Diagnostik der Angststörungen gegenüber dem SKID, beispielsweise indem es für die meisten Angststörungen noch störungsrelevante Zusatzinformationen (z. B. über Orte oder Situationen) in katalogisierter Form zur diagnostischen Erfassung bereithält.

Im Bereich der Spezifischen Phobien enthalten sowohl DIPS als auch SKID Screeningfragen zu allen Subtypen Spezifischer Phobien. Berichtet der Proband situations- oder objektgebundene Furcht, wird das Vorhandensein aller zur Diagnosestellung der Phobie notwendigen Kriterien in Form von Interviewfragen für den jeweiligen Bereich erfasst. Ist die Zahnbehandlungsphobie klassifikatorisch diagnostiziert, stehen einige störungsspezifische Selbstbeurteilungsmaße zur Verfügung, die zusätzliche Informationen zum Schweregrad, dem Vorhandensein dysfunktionaler sowie antizipatorischer Kognitionen und dem Ausmaß der Zahnbehandlungsangst im Kontext der Behandlung geben. Folgende Fragebogeninstrumente stehen zur Verfügung.

Dental Anxiety Scale (DAS; Corah, 1969; Deutsche Version übersetzt von den Autoren, vgl. Anhang, S. 82). Dieser Selbsteinschätzungsfragebogen ist das am häufigsten eingesetzte Instrument in der Zahnbehandlungsphobieforschung und besteht aus vier Items in Bezug auf die Zahnbehandlung. Die Patienten werden aufgefordert, einzuschätzen, wie ängstlich sie in den beschriebenen Situationen wären. Die Spannweite der Punktwerte variiert zwischen 4 und 20. Corah et al. (1978) berichteten einen Mittelwert von 9.1 bei einer unselektierten Stichprobe von 2.103 Personen, wobei Frauen signifikant höhere Punktwerte aufwiesen (M = 9.5) als Männer (M = 8.6). Zahnbehandlungsphobiker hatten im Mittel einen Wert von 17.2 (SD = 1.80). Ein Punktwert von 15 gilt als Cut-off-Wert für hohe Ängstlichkeit (Corah et al., 1978). Cronbachs α als Maß interner Konsistenz liegt bei .80 (Sartory, et al., 2006).

Die DAS trennt gut zwischen Phobikern und Nicht-Phobikern, sollte jedoch nicht als alleiniges Diagnoseinstrument eingesetzt werden, da sie Vermeidungs- und physiologische Furchtkomponenten nicht erfasst. Ein Kritikpunkt der DAS ist deren geringe Itemanzahl und Varianzbreite. Dadurch kommt es bei der Erfassung von Unterschieden im hochphobischen Messspektrum schnell zu Deckeneffekten.

Dental Fear Survey (DFS; Kleinknecht et al., 1973; deutsche Übersetzung Tönnies et al., 2002). Das DFS wurde ursprünglich zur Messung von Traitund/ oder State-Zahnbehandlungsängsten entwickelt und vornehmlich zur differenzialdiagnostischen Untersuchung von Zahnbehandlungsphobikern eingesetzt. Es besteht aus 20 Items, welche die faktorengestützen Dimensionen 1. Angstbedingte Verhaltensweisen, 2. körperliche Reaktionen und 3. Angstemotionen während einer Zahnbehandlung abfragen."
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
978-3-8409-2221-31
Inhaltsverzeichnis6
Einleitung8
1 Beschreibung der Störung11
1.1 Definition11
1.2 Diagnostische Kriterien14
1.3 Epidemiologische Daten15
1.4 Differenzialdiagnose18
1.5 Komorbiditäten25
2 Störungstheorien, -modelle und Befunde27
2.1 Störungstheorien und -modelle27
2.2 Befunde32
3 Diagnostik und Indikation37
3.1 Diagnostische Verfahren37
3.2 Indikation und differenzielle Indikation40
4 Behandlung42
4.1 Behandlungseinführung42
4.2 Darstellung der Therapiemethoden46
5 Wirksamkeit psychotherapeutischer Methoden61
5.1 Konfrontation62
5.2 Stressimpfungstraining63
5.3 Weitere Methoden64
6 Beispiel einer standardisierten Kurzzeittherapie67
7 Weiterführende Literatur84
8 Literatur85
9 Anhang89
Karten94

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