Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: sehr gut, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Fernsehserien wollen, nein, sie müssen den Massen gefallen. Dafür sind sie gemacht. Manchen Serien gelingt das besonders gut. In ihnen erkennt das Volk sich selber, seine Wünsche, seine Ängste. Wenn wir uns diese Serien anschauen, dann schauen wir in den Spiegel. Und weil wir uns selber ändern, ändern sich auch die Serien, denen wir verfallen.'1 Schließt man sich dieser Aussage von Harald Martenstein an, so 'verfallen' seit nunmehr über zehn Jahren Teile des deutschen Volkes einer neuen Form von Fernsehserie: der deutschen Daily Soap. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Genre ist hierzulande noch nicht besonders ausgereift. Auch in den USA, wo die 'Soap Opera' ihre Wurzeln hat, war die Seifenoper gerade wegen ihrer Trivialität und Massen-Tauglichkeit im wissenschaftliche n Diskurs lange Zeit wenig ge- und beachtet. Nach anfänglichen Studien zur vermeintlich schädlichen Wirkung von Radio-Seifenopern in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts begannen erst in den siebziger Jahren wieder Untersuchungen zum Soap Opera-Text. Vor allem die feministische Forschung interessierte sich für das Frauen- Genre, und so setzte Mitte der achtziger Jahre wieder vermehrt die Zuschauerforschung zu den Seifenopern ein. In Deutschland erschienen zu dieser Zeit erste Studien zu wöchentlichen Soaps wie Dallas oder Lindenstraße. In den neunziger Jahren schließlich wurden auch die amerikanischen Daily Soaps im deutschen Fernsehen zum Gegenstand des Interesses. Die eigenproduzierten deutschen Daily Soaps hingegen spielen in der Forschung bis dato eher eine untergeordnete Rolle. Neben einigen Diplomarbeiten zu diesem Thema beschäftigt sich nur ein langfristig angelegtes Projekt an der Universität Duisburg mit der Produktion, den Inhalten, den Rezipienten und vor allem mit der Vermarktung von deutschen 'Dailies'. An diesem Punkt setzt die vorliegende Arbeit an. Sie beschäftigt sich mit der besonderen Situation der öffentlich-rechtlichen Daily Soaps Verbotene Liebe (kurz: VL) und Marienhof: Beide Seifenopern werden direkt nacheinander im Vorabendprogramm der ARD ausgestrahlt, und obwohl anzunehmen ist, dass damit einige Besonderheiten verbunden sind, hat sich bisher noch keine Studie explizit mit dem Vergleich dieser beiden Soaps beschäftigt. [...] 1 Martenstein 1996, S.11f.
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