Sie sind hier
E-Book

Petitcreiu - Petitcreiu als Allegorie auf den Ineinanderblick der Liebenden in Gottfried von Straßburgs 'Tristan'

Petitcreiu als Allegorie auf den Ineinanderblick der Liebenden in Gottfried von Straßburgs 'Tristan'

AutorMartin Andiel
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl18 Seiten
ISBN9783638275538
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät II, Institut für Ältere Deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Tristan und Isolde lieben einander, seit sie durch einen Liebeszauber verbunden wurden, irrtümlich zwar, aber doch nachhaltig. Wohlgemerkt: nicht durch den Zauber der Liebe fanden sie einander, sondern ein magischer Trank band sie aneinander. Untrennbar auch? Es könnte scheinen, daß Tristan annimmt, es wäre möglich, die Liebe zu Isolde abzutöten durch Ablenkungen ritterlicher Art: durch Reisen ins befreundete Ausland etwa 'ze Swâles / zem herzogen Gilâne' (vv. 15770f.)1, Söldnerdienst in fremden Kriegen 'z' Almânje' (v. 18445), Hilfsdienst 'ze Arundêle' (v. 18717) und dort gar durch die Beziehung zu einer anderen Frau, Isolde Weißhand. Letztere Bemühung erscheint sogar recht ernsthaft. Denn kaum hat er erfahren, daß in Arundel Krieg herrscht, da 'gedahte [er] sîner swaere / aber ein teil vergezzen dâ' (vv. 18718f.). Das Unternehmen gelingt, Tristan befreit das Land aus der Bedrängnis, entlässt generös seine Feinde und schafft sich 'da ze hove und dâ ze lande / vil lobes und êren' (vv. 18950f.). Der junge Sohn des Königs, Kaedin, wird sein Gefährte und Freund, und als Tristan dessen Schwester Isolde mit den weißen Händen kennen lernt, da er üebete an ir dicke sîn inneclîche blicke und sante der sô manegen dar, daz sî binamen wol wart gewar, daz er ir holdez herze truoc.2 Es könnte also scheinen, als sei das Vorhaben, sich die Königin Isolde im fernen und angenehmen Arundel aus Kopf und Herz zu schlagen, auf dem besten Wege, zu gelingen. Jedoch, es scheint nur so. Kaum bei Herzog Gilan angekommen - wohin er sich nach günstig erfolgter Beeinflussung des Gottesurteils über Isolde und zur Beruhigung der Lage daheim begibt -, zeigt Tristan alle Anze ichen einer ernsthaften depressiven Verstimmung: wan der trûraere Tristan der was ze allen stunden mit gedanken gebunden, mit trahte und mit triure umbe sîn âventiure.3 So krisenhaft ist diese Schwermut, daß er selbst in der Öffentlichkeit alle höfische Erziehung vergisst und in der Gegenwart seines Gastgebers 'saz / in triure unde in trahte / und ersûfte ûzer ahte' (vv. 15792ff.), daß der ihn mit etwas Besonderem trösten muß. [...] 1 Gottfried von Straßburg, Tristan, hrsg., übers. u. komm. v. Rüdiger Krohn, 3 Bde. mittelhochdeutsch / neuhochdeutsch, Stuttgart 61993. Die Verse in Klammern beziehen sich als Quellenangabe auf diese Ausgabe. 2 vv. 19063-19067. 3 vv. 15786-15790.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Literatur - Sprache - Literaturwissenschaft

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Das 18. Jahrhundert

E-Book Das 18. Jahrhundert
Zeitalter der Aufklärung Format: PDF

Akademie Studienbücher - Literaturwissenschaft - Diskussion von Epochenbegriff und Epochengrenzen - Autor, Markt und Publikum: Strukturwandel der literarischen Öffentlichkeit - Die…

Weitere Zeitschriften

Augenblick mal

Augenblick mal

Die Zeitschrift mit den guten Nachrichten "Augenblick mal" ist eine Zeitschrift, die in aktuellen Berichten, Interviews und Reportagen die biblische Botschaft und den christlichen Glauben ...

Computerwoche

Computerwoche

Die COMPUTERWOCHE berichtet schnell und detailliert über alle Belange der Informations- und Kommunikationstechnik in Unternehmen – über Trends, neue Technologien, Produkte und Märkte. IT-Manager ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...

rfe-Elektrohändler

rfe-Elektrohändler

rfe-Elektrohändler ist die Fachzeitschrift für die CE- und Hausgeräte-Branche. Wichtige Themen sind: Aktuelle Entwicklungen in beiden Branchen, Waren- und Verkaufskunde, Reportagen über ...

building & automation

building & automation

Das Fachmagazin building & automation bietet dem Elektrohandwerker und Elektroplaner eine umfassende Übersicht über alle Produktneuheiten aus der Gebäudeautomation, der Installationstechnik, dem ...