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Gryphius' 'Abend' vs. Shakespeares 'Sonnet 17': Der Aufbau der Gedankenführung im Vergleich

AutorMartin Lehmannn
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl18 Seiten
ISBN9783638270717
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Grundkurs A+B, Sprache: Deutsch, Abstract: Zwei Reime heiß' ich viermal kehren wieder Und stelle sie, geteilt, in gleiche Reihen, Dass hier und dort zwei, eingefasst von zweien, Im Doppelchore schweben auf und nieder. Dann schlingt des Gleichlauts Kette durch zwei Glieder Sich freier wechselnd, jegliches von dreien. In solcher Ordnung, solcher Zahl gedeihen Die zartesten und stolzesten der Lieder. (Auszug aus August Wilhelm Schlegels Gedicht 'Das Sonett', Z. 1-8) In seinem Sonett über das Sonett nennt August Wilhelm Schlegel die wichtigsten Strukturmerkmale dieser lyrischen Gattung: Das Sonett besteht aus 14 Versen, die in Oktave und Sextett unterteilt sind. Die Oktave ist in zwei Quartette untergliedert, deren Verse jeweils meist umarmend reimen. Somit ergibt sich für die Oktave die idealtypische Reimstruktur von a b b a - a b b a. Das Sextett ist in zwei Terzette untergliedert, die Reimordnung ist variabler als in der Oktave. Mit der formalen Zweiheit von Oktave und Terzett geht nach Walter Mönch (Mönch 1955: 33) eine inhaltliche Zweigliedrigkeit einher. Sie ist das 'wesentlichste innere Gesetz des Sonetts', Oktave und Sextett sind als Aufgesang und Abgesang zu verstehen, die im Verhältnis von Erwartung und Erfüllung, Spannung und Entspannung, Voraussetzung und Folgerung, Behauptung und Beweis stehen (Mönch 1955: 33). Diese formale Beschreibung des Sonetts gilt für die Literaturen der meisten europäischen Länder einschließlich der deutschen. Eine Sonderform der Strophengliederung hat das Sonett in England angenommen: Die 14 Verse des englischen Sonetts (alternativ: Shakespeare-Sonett) gliedern sich in drei Quartette mit je eigenen alternierenden Reimen und ein abschließendes Verspaar, das couplet (wiedergegeben nach Schlütter 1979: 4).

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