Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Brief an den Vater führte Franz Kafka seinen persönlichen Vater-Sohn-Konflikt sowohl als Grundlage seiner künstlerischen Identität, als auch seines privaten Scheiterns an. Er schrieb 'als Vater warst du zu stark für mich' und scheint diese Aussage als Rechtfertigung zu sehen, dass aus ihm ein 'ängstlicher, zögernder, unruhiger Mensch' wurde, der 'schon als Kind jedes Selbstvertrauen verloren und gegen ein grenzenloses Schuldbewusstsein eingetauscht hat.' Die Auseinandersetzung mit seiner primären persönlichen Problematik scheint sich in Kafkas Werken widerzuspiegeln - nahezu jedes kann auf diesen Aspekt hin interpretiert werden. Der Verwandlung und dem Brief an den Vater liegen die gleichen Grundthemen zu Grunde: Die Auseinandersetzung mit patriarchalischen Familienstrukturen und der Bewältigungsversuch des unterdrückten Sohnes. Deshalb liegt es nahe, den Brief an den Vater bei der Auseinandersetzung mit der Verwandlung hinzuzuziehen, denn nur so ist man dazu in der Lage, Kafkas Text autobiographisch deuten zu können. Folgende Arbeit soll sich zunächst mit Franz Kafkas Beziehung zu seinem Vater Hermann Kafka befassen und seine daraus resultierenden innerlichen, sowie äußerliche Folgen. Daraufhin soll Die Verwandlung im Hinblick auf den Vater-Sohn-Konflikt untersucht und Bezüge zu Kafkas realer Problematik hergestellt werden.
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