Sie sind hier
E-Book

Das Ideal des Geistes und seine Erfüllung - Zur Todesthematik im Werke Heinrich Manns

Zur Todesthematik im Werke Heinrich Manns

AutorRobert Haak
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl111 Seiten
ISBN9783638380782
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 9 (cum laude), Rijksuniversiteit Groningen (Fachgruppe Germanistik), 72 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem Essay 'Zola' legt Heinrich Mann dem französischen Romancier folgende Worte in den Mund: 'Die möglichste Lebensfülle bringt die möglichste Menge Glück. Wir sind nur da, das Leben zu verbreiten; jedes eurer Empfängnisse ist erhaben, heilig, und vielleicht das entscheidende...' Sofort danach heißt es dann: 'Einige Jahre früher hatte am andern Ende Europas eine nicht weniger große Leidenschaft die Tötung alles Lebens gepredigt: aus Liebe, und um des Geistes willen, wie diese hier das Evangelium der Fruchtbarkeit. Zola war sehr allein damals, doch lebte sein ferner Bruder Tolstoi.' Zola der Beschwörer des Lebens und Tolstoi der des Todes? Und dennoch `Brüder'? Mann bekennt sich im Essay selbst zu dem aktivistischen Standpunkt Zolas: 'An seine Geistesform sind wir hundertfach gebunden. Seine Geistesform zu entwickeln und zu erhöhen, sind wir hundertfach verbunden.' Mann also auch ein Beschwörer des Lebens? War seine Aussage über den mit dem Leben, der Liebe und dem Geist zusammenhängenden Tod also nichts weiter als ein vereinzelter, sonderbarer Gedanke? Um es gleich vorwegzunehmen: dies ist gerade nicht der Fall. Schon Aussagen wie 'Freiheit ist die Liebe zum Leben, den Tod mit einbegriffen' aus dem Jahre 1910 oder 'Tod und Leben gelten gleichviel, sie sind dasselbe Ganze', die Mann zweiunddreißig Jahre später aufschrieb, deuten darauf hin, dass die Bedeutung des Lebens Heinrich Mann genauso stark interessierte wie die des Todes, dass er sogar ohne den Tod das Leben nicht, ohne das Leben den Tod nicht denken konnte. In dieser Arbeit soll nun die These vertreten werden, dass sich die Todesthematik in den literarischen wie essayistischen Werken Manns lebenslang verfolgen lässt und sogar ein Kerngedanke ist, der den Hintergrund bildet, vor welchem der Dichter seine Helden auftreten lässt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass diese Helden leidenschaftliche Verfechter eines reinen Geistesideals sind, die erkennen müssen, dass die Beschränkungen des Lebens die Reinheit des Ideals beeinträchtigen; der Tod kann zwar als Ende des Lebens diese Beschränkungen aufheben und die Reinheit des Ideals bewahren, dennoch ist der Tod zugleich auch die Aufhebung einer Einheit von Geistesideal und Lebenswirklichkeit. Hierin liegt Manns ironische Ambivalenz in Bezug auf das Todesmotiv verborgen, und vor diesem Hintergrund lässt er seine Helden die Entscheidung treffen: für das Leben oder für den Tod.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Literatur - Sprache - Literaturwissenschaft

Der Gral. Mythos und Literatur

E-Book Der Gral. Mythos und Literatur
Mertens, Volker - Entwicklung einer Legende - 1., Aufl. - Reclam Literaturstudium  Format: PDF

Der Gral ist der faszinierendste, fruchtbarste der aus dem Mittelalter überkommenen Mythen. Sein Ursprung verliert sich im Dunkel der keltischen Vorzeit, was folgte, war eine jahrhundertlange…

Der Gral. Mythos und Literatur

E-Book Der Gral. Mythos und Literatur
Mertens, Volker - Entwicklung einer Legende - 1., Aufl. - Reclam Literaturstudium  Format: PDF

Der Gral ist der faszinierendste, fruchtbarste der aus dem Mittelalter überkommenen Mythen. Sein Ursprung verliert sich im Dunkel der keltischen Vorzeit, was folgte, war eine jahrhundertlange…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Weitere Zeitschriften

Atalanta

Atalanta

Atalanta ist die Zeitschrift der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderung. Im Atalanta-Magazin werden Themen behandelt wie Wanderfalterforschung, Systematik, Taxonomie und Ökologie. ...

FREIE WERKSTATT

FREIE WERKSTATT

Die Fachzeitschrift FREIE WERKSTATT berichtet seit der ersten Ausgaben 1994 über die Entwicklungen des Independent Aftermarkets (IAM). Hauptzielgruppe sind Inhaberinnen und Inhaber, Kfz-Meisterinnen ...

Correo

Correo

 La Revista de Bayer CropScience para la Agricultura ModernaPflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und am Thema Interessierten mit umfassender ...

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg) ist das offizielle Verbandsorgan des Württembergischen Landessportbund e.V. (WLSB) und Informationsmagazin für alle im Sport organisierten Mitglieder in Württemberg. ...

building & automation

building & automation

Das Fachmagazin building & automation bietet dem Elektrohandwerker und Elektroplaner eine umfassende Übersicht über alle Produktneuheiten aus der Gebäudeautomation, der Installationstechnik, dem ...