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Der Versuch am Menschen - Georg Büchners 'Woyzeck' als literarische Verarbeitung wissenschaftlicher Theorie und Praxis um 1830

Georg Büchners 'Woyzeck' als literarische Verarbeitung wissenschaftlicher Theorie und Praxis um 1830

AutorJasmin Ostermeyer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl17 Seiten
ISBN9783638337687
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: gut, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Seminar für deutsche Literatur und Sprache), 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Er ernährt sich monatelang ausschließlich von Erbsen, er stellt seinen Körper einem obskuren Wissenschaftler zu Forschungszwecken zu Verfügung, er hört unheimliche Stimmen, er dreht durch, er kauft ein Messer, er ersticht die Mutter seines Kindes. Das ist Woyzeck, genauer gesagt 'Friedrich Johann Franz Woyzeck, geschworener Füsilir im 2. Regiment, 2. Bataillon, 4. Compagnie, geboren Mariae Verkündigung [...], heut den 20. Juli als 30 Jahre 7 Monate und 12 Tage', Titelfigur von Georg Büchners Dramenfragment, an dem dieser vermutlich ab Juli 18362 arbeitete. Dieser Woyzeck, in Anlehnung an den Fall des Mörders Johann Christian Woyzeck, ist für die Forschung - neben der literaturwissenschaftlichen auch für die medizin- und psychiatriehistorische - nach wie vor von großem Interesse. Immer neu wird das nur wenige Seiten füllende Werk interpretiert, immer neu inszeniert geht Woyzeck auf Theaterbühnen seinem Schicksal entgegen, immer neu wird er in Hörsälen und Klassenzimmern diskutiert. Diese Arbeit soll den Zusammenhang von Büchners Drama und der medizinischen Forschung zu seiner Entstehungszeit untersuchen. Zentral dabei soll das Motiv des Menschenversuchs im Woyzeck betrachtet und in Verbindung zu tatsächlich durchgeführten Versuchen, besonders im Bereich ernährungsökonomischer Experimente, gesetzt werden. Zu diesem Zweck werden zunächst die vorherrschenden naturwissenschaftlichen Strömungen um 1830 - und damit auch zur Zeit von Büchners Medizinstudium - vorgestellt, kontrastiert und in Bezug zur Figur des Doktors gesetzt werden. Daran anschließend soll die Rolle des Menschenversuchs in der naturwissenschaftlichen Forschung beleuchtet werden. Unter besonderer Berücksichtigung der Szenen H2,6 und H 4,8, H2,7, und H 4,9 sowie H3,1 wird die Funktion des Experiments am Menschen in Büchners Drama analysiert. Die Lese- und Bühnenfassung Mayers wird dabei weitestgehend außer Acht gelassen, da die für die Arbeit entscheidenden Szenen entweder gekürzt oder gestrichen sind. In Folge dessen soll das Augenmerk auf die Kritik Büchners an der wissenschaftlichen Theorie und Praxis seiner Zeit und dem Menschenversuch gerichtet werden. Abschließend soll die Frage aufgeworfen werden, inwieweit Woyzeck als Opfer des wissenschaftlichen Forschungsdranges oder eines Herrschaftsinstruments innerhalb eines Systems zu sehen ist.

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