Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 12, Justus-Liebig-Universität Gießen, Veranstaltung: Internationale Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Nichts ist so beständig wie der Wandel', wie recht Heraklit von Ephesos schon 400 Jahre vor Christi Geburt behalten sollte, zeigt sich unter anderem in der jüngsten Entwicklung der europäischen Rechnungslegung. So sind alle kapitalmarktorientierten Unternehmen der Europäischen Union verpflichtet seit dem 1. Januar 2005 den Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufzustellen. Auch für Unternehmen, die nach den Normen des Handelsgesetzbuches (HGB) bilanzieren, ergeben sich, verpflichtend seit dem 1. Januar 2010, durch das Gesetz zur Modernisierung des Bilanzrechts (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, BilMoG) grundlegende Änderungen. Mit dem einhergehenden Wandel nimmt die Bedeutung einzelner Rechnungslegungsnormen in den Jahresabschlüssen zu. So werden die HGB-Regelungen latenter Steuern durch Bil-MoG neugefasst. Nach IFRS bilden latente Steuern bereits einen bedeutenden Posten im Jahresabschluss. Demnach setzt sich beispielsweise der Anteil des IFRS-Eigenkapitals, bei den Konzernen des Deutschen Aktienindexes (DAX), bis zu 33% aus aktiven latenten Steuern zusammen. Die Möglichkeit der Einflussnahme auf die Höhe latenter Steuern kann somit wichtige Auswirkungen auf den Jahresabschluss haben, weshalb die Unternehmen bestrebt sein könnten mit Hilfe bilanzpolitischer Maßnahmen diese Möglichkeit wahrzunehmen. Ausgehend von diesem Hintergrund zeigt die vorliegende Arbeit theoretische Gestaltungspotenziale der Bilanzpolitik mittels latenter Steuern auf und weist mit Hilfe der empirischen Evidenz das Ausmaß einer solchen bilanzpolitischen Gestaltung der HGB- und IFRS-Jahresabschlüsse in der Praxis auf.[...]
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