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Absicherung von Katastrophen-Risiko über Kapitalmärkte

Eine kritische Bestandsaufnahme

AutorMischa Ritter
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl423 Seiten
ISBN9783835091870
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,99 EUR
Mischa Ritter untersucht die Ursachen des mangelnden Erfolgs alternativer Finanzinstrumente zur Absicherung von Naturkatastrophen-Risiken anhand unterschiedlicher Kontraktcharakteristika und Marktumfeldfaktoren.



Dr. Mischa Ritter promovierte bei Prof. Dr. Ulrich Hommel am Stiftungslehrstuhl Unternehmensfinanzierung und Kapitalmärkte der European Business School (ebs), International University Schloss Reichartshausen.

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Leseprobe
"3 Struktur von üblichen Finanzkontrakten zur Katastrophen-Risikoabsicherung und aktuelle Marktlage (S. 43-45)

3.1 Begriffliche Vorbemerkungen

3.1.1 Charakteristika von Finanzmarkten

Der Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit sind handelbare Finanzkontrakte, die eine Absicherung von Katastrophen-Risiko über die Finanzmärkte vollziehen. Als Grundlage weiterer Ausführungen ist daher zunächst der Begriff des Marktes im Allgemeinen und der des Finanzplatzes im Speziellen zu beschreiben, um in diesem Zusammenhang die entsprechenden Handelsobjekte und deren qualitative Charakteristika zu definieren. Hierdurch erfolgt eine weitere Abgrenzung und Definition des Untersuchungsgegenstands.

Begriff und Struktur eines wirtschaftlichen Marktes

In der Wirtschaftstheorie wird als Markt der Ort bezeichnet, an dem Nachfrage und Angebot für ein Gut zusammentreffen. Die mikroökonomische Markttheorie beschäftigt sich mit der Modellierung des Marktergebnisses (insbesondere des Marktpreises für ein Gut) in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussgrößen. Das Marktergebnis ist dabei besonders von zwei verschiedenen Parametem, sog. Marktdimensionen, abhängig. Die erste Dimension besteht aus der Anzahl der Marktteilnehmer (sowohl Anbieter als auch Nachfrager), die einen großen Einfluss auf das Marktergebnis hat, wobei man zunächst neutraler von der Marktform spricht, die dann in der Folge aber das Marktergebnis bestimmt. Existiert z. B. eine Vielzahl von Anbietern eines Produktes, ist der einzelne Anbieter kaum in der Lage, den Markt in seinem Sinne, z. B. durch einen besonders hohen Preis, nachhaltig zu beeinflussen. Er ist in diesem Fall Preisnehmer. Bei einer monopolistischen Marktstruktur ist er dagegen in der Lage, einen beliebigen Preis zu verlangen, und wird daher als Preissetzer bezeichnet. Eine gleiche Argumentation gilt auch für die Nachfrageseite.

Die zweite Dimension, welche die Marktform und das Marktergebnis maßgeblich beeinflusst, ist der Homogenitätsgrad, der bemisst, inwiefem gleichartige Präferenzen der Nachfrager für ein spezifisches Produkt existieren. So haben sowohl Anbieter als auch Nachfrager neben dem Einfluss auf den Preis auch die Möglichkeit, weitere Parameter wie etwa Produkteigenschaften entsprechend anzupassen bzw. solche Anpassungen zu fördem. Die Nachfrager können z. B. durch Differenzen in ihrem Verlangen für eine Teilung des relevanten Marktes sorgen, die in der Folge unterschiedliche Produkte und Preise nach sich zieht. In der Folge determinieren die Anbieter durch die Definition ihres individuellen Produktprogramms ihrerseits den relevanten Markt mit seinen typischen Nachfragern und Anbietern (Konkurrenz). Der einzelne Marktakteur kann so durch die bewusste Definition seines Produktes zum Teil seinen eigenen Markt definieren. Die tatsachliche Marktstruktur bewegt sich dann zwischen den beiden Extrempunkten des „Elementarmarktes"" und des „Totalmarktes"".

Während die Homogenität zumeist durch eine Variation der Nachfrageseite (heterogen oder homogen) abgebildet wird, ist die Variation der Anbieter (Monopol, Oligopol oder Polypol) für das Marktergebnis gleichermaßen interessant. In der Folge finden sich verschiedene Typologien der Marktformen. Diese werden zusammen mit anderen Parametern wie der Produktdifferenzierung, dem Grad der Marktakzeptanz etc. als Marktstruktur bezeichnet. Die Parameter der Marktstruktur bestimmen dann wiederum das Verhalten der Marktakteure, welches im Marktergebnis resultiert.

Charakteristika von Finanzplatzen

Finanzmärkte können in diesem Sinne als „Marktkomplex"" verstanden werden. Ein Marktkomplex ist dadurch charakterisiert, dass auf ihm eine Vielzahl miteinander verbundener bzw. gleichartiger Gtiter (in diesem Fall Finanzkontrakte) gehandelt wird. Die Klassifikation des Finanzmarktes erfolgt demnach über die gehandelten Waren, nicht über die Marktteilnehmer oder die Marktstruktur. Der globale Finanzmarkt kann als Summe aller nationalen Finanzplätze und ihrer Börsen verstanden werden."

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