Döblins Berlin Alexanderplatz ist in Hinblick auf den Umbruch literarischer Techniken zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Zuge veränderter Wahrnehmungsbedingungen, ein Meisterwerk und Zeugnis zugleich. Der Roman bedient sich nicht nur innovativer Schreibformen wie dem Kinostil oder der Montage, sondern zeigt auch, dass das Einzelschicksal sowie tief greifende Psychologisierung obsolet geworden sind, wenn es darum geht, die Totalität der Stadt einzufangen und den Leser die dort herrschende Atmosphäre nacherleben zu lassen. Die vorliegende Arbeit widmet sich daher zwei Schwerpunkten: Zum einen wird der Blick auf die Einzelperson Franz Biberkopf gerichtet, dessen Geschichte aufgrund der Konkurrenz mit der Masse bzw. Berlin selbst immer wieder unterbrochen wird, und zum anderen wird untersucht, wie die Stadt an sich literarisch konstruiert wird und ob das Einzelschicksal dabei noch eine Rolle spielt.
Yvonne Kampa, M.A. wurde 1983 in Bayreuth geboren und studierte von 2003 bis 2008 Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Ältere Deutsche Philologie und Mittelalterliche Geschichte an der Universität Bayreuth. Während des Studiums absolvierte sie ein Praktikum im Bundesarchiv-Lastenausgleichsarchiv Bayreuth sowie ein weiteres Praktikum im Pressebüro der Bayreuther Festspiele. 2007 veröffentlichte sie zusammen mit Carlos Viscasillas Vazquez einen Aufsatz, welcher den Vergleich zwischen Wappen aus Bayreuth und aus Galicien behandelt. Das Thema der vorliegenden Studie resultierte aus dem kulturellen Interesse an der Weimarer Republik. Die Autorin wählte den Roman 'Berlin Alexanderplatz' von 1928/29 als Forschungsgegenstand, da es ihm gelingt, nicht nur die Metropole Berlin zu beschreiben, sondern auch die damalige Atmosphäre einzufangen und 'nachzuerleben'.
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