Aktiviere deinen Beckenboden

Bist du entspannt? Möchtest du spielen? Setze dich aufrecht, ohne den Rücken anzulehnen.

Du bist eine Frau: Presse bitte deine Scheidenwände aneinander.

Du bist ein Mann: Spanne die Muskeln an, mit denen du deinen Penis zum Zucken bringst.

 Stell dir vor, ein Strom aus reiner Energie fließt in der Mitte deines Körpers.

 Presse deine Beckenbodenmuskeln zusammen, presse sie, so fest du kannst, an den Strom, umgreife ihn wie mit einer Hand, nimm Kontakt auf zu dir selbst. Schalte ein. Halten.

 Loslassen. Entspannen.

 Presse zusammen von dort unten, wo deine Handfläche liegt, hinauf durch den Unterleib, den Bauch, den Brustraum, Hals, Kopf und darüber hinaus ins Universum.

 Einen Moment halten. Loslassen und entspannen.

 Spiele mit Anspannen und Loslassen. Erwecke deine Ener­gie, sensibilisiere deine Lustzentrale, sei aufmerksam für das, was du spürst.

Ich stelle mir gerade vor, wie dein Gesicht ein klein wenig angestrengt ist, die Muskeln angespannt, die Lippen auch. Der Mund neigt nämlich dazu, die Muskelanspannungen im Unterleib mitmachen zu wollen. Darauf solltest du achten, wenn du an deinem Arbeitsplatz trainierst. Du kannst selbstverständlich überall trainieren, in der Straßenbahn, im Auto, beim Spazierengehen, bei einem Date.

Du sitzt deinem Partner gegenüber, ihr plaudert angeregt und du bist gleichzeitig mit deinem Beckenboden beschäftigt. Spannst die Muskeln an, die den Penis aufrichten, drückst deine Schamlippen aneinander, spielst mit der Energie, die durch deinen Körper schwingt. Du lächelst, denn du weißt ja, was du tust, während sich dein Gegenüber daran erfreut, dass du so fröhlich bist.

Atme Dich in Fahrt

Und nun verbinde das Anspannen des Beckenbodens mit deinem Atem.

 Stell dir vor, deine Energie strömt als Welle in einem beständigen Rhythmus durch deinen Körper. Mit dem Ausatmen und Zusammenpressen ziehst du sie an der Wirbelsäule entlang hinauf, mit dem Einatmen fließt sie über die Vorderseite des Körpers hinab und wieder von vorn, in einem ständigen Kreislauf, der ununterbrochen durch deinen Körper schwingt.

 Einatmen, durch die Nase mit geschlossenem Mund, der Brustkorb weitet sich. Der Körper wird entspannt, die Schultern bleiben locker.

 Atme mit leicht geöffnetem Mund aus und presse gleich­zeitig deine Beckenbodenmuskulatur zusammen. Presse von unten nach oben, ziehe die Energie über den Kopf hinaus. Einen Moment halten und loslassen.

 Atme ein, wenn ganz natürlich der Atemreflex einsetzt. Fülle deine Lungen mit frischer Luft, der Brustkorb weitet sich, der Atem strömt hinein.

 Ausatmen, drücke kräftig zusammen. Ziehe die Energie mit dem Atem an der Wirbelsäule entlang hinauf. Dein Körper richtet sich ganz natürlich auf. Halten und entspannen.

 Einatmen, die Welle rollt über die Vorderseite des Körpers hinab.

 Ausatmen. Die Welle rollt mit dem Atem, mit dem Zusammendrücken die Körperrückseite hinauf.

 Einatmen. Finde deinen Rhythmus. Lass dir Zeit. Atme langsam und konzentriert. Spüre in dich hinein. Schließe vielleicht deine Augen. Höre deinen Atem fließen.

Sage „Ja!“

 Verbinde nun das Ausatmen und Anspannen mit einem Ton: Ja.

 Einatmen, die Lungenflügel weiten sich.

 Ausatmen. Mit dem Zusammenpressen und mit der Luft, die du ausatmest: „Jaaaaaaaa …“

 Einatmen, weiten, loslassen.

 Ausatmen, anspannen und: „Jaaaaaa …“

 Einatmen, aufrichten.

 Ausatmen, anspannen. „Jaaaaaa …“

 Werde lauter, deine Stimme tiefer, atme vollständig aus.

 Atme ein. Frische Luft strömt in deine Lungen. „Jaaaaaa …“

Spiele mit Anspannen, Atem und Ton, finde deinen Rhythmus. Wenn du dabei gähnen musst, ist das in Ordnung. Gähnen entspannt. Auch wenn dir vor lauter Gähnen die Tränen über die Wangen laufen sollten.

Lockere dein Lustzentrum

Stell dir vor, du sitzt auf einem Pferd, reitest in einem sehr langsamen und gemütlichen Galopp im Kreis umher. Dein Becken ist entspannt, du schwingst mit den Bewegungen des Pferdes mit, bei jedem Sprung von hinten nach vorn. Wenn du möchtest, kannst du dich noch einmal auf deine Hand setzen, damit du den Schwung genau spürst. Mit dem Ausatmen drückst du dein Becken nach vorn, lässt mit dem Einatmen einfach los. Spüre den Sattel unter dir.

 Einatmen, locker lassen.

 Ausatmen, Becken mit Schwung nach vorne ziehen.Reite ein paar Runden im Kreis herum. Und nun wird die Übung sexuell. Und darum geht es ja.

Stelle „ES“ dir vor

Du bist eine Frau:

 Stelle dir vor, du ziehst beim Ausatmen und Anspannen einen Penis in deine Vagina. Umgreife ihn mit deinen Muskeln, wie mit einer Hand, und ziehe ihn in dich hinein.

 Einatmen, Schamlippen locker lassen, entspannen.

 Ausatmen, Becken nach vorn schwingen, Muskeln anspannen und: „Jaaaaaa …!“ Spürst du „ihn“?

 Einatmen, loslassen.

 Ausatmen und hineinziehen …

Gut? Ich finde, das fühlt sich wunderbar an. Einige Frauen erreichen allein durch das Anspannen der Beckenbodenmuskulatur einen Orgasmus. Wusstest du das?

Du bist ein Mann:

 Ausatmen. Becken vorschieben. Du gleitest mit deinem Penis in die Vagina hinein.

 Einatmen, entspannen, locker lassen.

 Ausatmen, Becken vorschwingen und bis zur Peniswurzel eindringen. Spürst du die engen, warmen, feuchten Scheidenwände, die dich umfangen?

 Einatmen, locker lassen.

 Ausatmen und hinein. Sehr langsam und im Rhythmus. Frauen lieben das, sie lieben es langsam und rhythmisch, zumindest zu Anfang.

Du bist bereit

Und nun? Ist dir schon ein wenig warm? Bist du bereit für deinen Auftritt?

Du bist ein Tiger.

 Atme dich in Fahrt! Bewege dich! Atme tief und intensiv. Spüre, wie die Hitze in dir aufsteigt. Spüre dich. Bewege deinen Unterleib. Atme von den Zehenspitzen bis über den Kopf hinaus. Spanne die Muskeln an. Entzünde deine Energie. Ja!

 Rufe: Ja! Schreie: Ja! Sollen doch alle Nachbarn hören, was du hier treibst! Jaaa …!

 Deine Energie schallt zum Fenster hinaus und in die Welt hinein. Jaaaaa …!

 Macht alle mit! Du glühst! Du strömst! Die Energie ist da! Du bist heiß. Jaaa …!

 Ich besorg es dir! Nimm mich jetzt! Ja!

 Genau so. Fester. Schneller … Jetzt. JAAAAA …!

Und nun öffne die Tür und schreite hinaus. Die Menschen jubeln dir zu. Du glühst. Du bist ein Tiger. Du bist bereit. Gib ihnen, was sie brauchen. Sie wollen dich: Jaaaaaa …

Vorbereitungen

Bist du bereit für ein erotisches Abenteuer? Oder zunächst einmal für eine Tasse Kaffee mit dem oder der Auserwählten? Da du nicht weißt, ob es zum einen oder zum anderen kommt, bereite dich vor, innen und außen, drunter und drüber. Aktiviere deine spielerische Einstellung, mache Lockerungsübungen vor dem Spiegel, damit es eine Freude wird.

Heute ist der große Tag. Du hast dich vorbereitet, hast wochenlang deinen Beckenboden trainiert, deine Fantasie spielen lassen, deine Ausstrahlung eingeschaltet und heute, endlich!, ist es soweit. Du bist heiß! Du hast ein Date. Dein Herz klopft heftig.

Und jetzt? Die Aufregung ist groß. Was sollst du tragen? Sexy oder eher bieder? Hochhackig oder flach? Turnschuhe oder Leder? Anzug oder T-Shirt? Solltest du vorher duschen? Oder könnte das schon als aufdringlich gewertet werden? Solltest du deine Gummiwäsche aus dem Schrank holen oder lieber gleich den Ganzkörpergummianzug plus integriertem Schnorchel? Deine Lederkleidung? Oder heute lieber Lack? Einen Handwerkeroverall zum ölverschmierten, nackten Oberkörper? Einen Arztkittel mit Stethoskop? Eine Krankenschwesterntracht? Eine Fregattenkapitänsuniform mit bunten Orden und goldenen Schulterstücken?

Hm, die Auswahl fällt schwer.

Du bist ein Mann:

Ich weiß nicht, was du tragen wirst, aber ich kann dir sagen, was ich erwarten würde von einem Mann. Ich erwarte, dass er sich auf mich vorbereitet. Er sollte frisch rasiert sein und zwar oben und unten. Sowohl die Hände als auch die Füße sollten gepflegt sein. Zur Maniküre braucht er nicht, aber die Nägel ordentlich geschnitten und rund gefeilt, denn immerhin wird er eventuell meine zartesten Körperteile berühren dürfen. Er sollte sexy Unterwäsche tragen, bei der es Spaß macht, sie auszuziehen, um den Finger zu wirbeln und durch den Raum zu schleudern, oder die ich gerne als Trophäe über mein Bett hängen würde. Ich mag gerne Jeans und Cowboystiefel, ein nettes Hemd, Jackett oder Lederjacke. Ich mag keine Turnschuhe bei einem Date, niemals kurze Hosen und auch keine karierten Holzfällerhemden. Aber...