Inhaltsangabe:Einleitung: In Kapitalmärkten, die sich durch steigende Globalisierung und dadurch zunehmende Internationalisierung der Kapitalbeschaffung, sowie durch steigende Kapitalkosten auszeichnen, ist eine stärkere Ausrichtung der Publizierung von Informationen auf die Bedürfnisse der Investoren, durch sog. Investor-Relations, erforderlich. Da der Jahresabschluß für ein Unternehmen das wichtigste Kommunikationsinstrument mit seinen Investoren darstellt, muß dieser die von den Investoren geforderte Transparenz in der Rechnungslegung und Vergleichbarkeit der Berichterstattung gewährleisten. Dies stellt das bisherige Nebeneinander unterschiedlicher Rechnungslegungssysteme in Frage und verstärkt die Forderung nach einer Harmonisierung der Rechnungslegung. Wurden bisher auf der Basis landeseigener Rechnungslegungsvorschriften vor allem inländische Unternehmensvergleiche erfolgreich durchgeführt, so kann es nun im internationalen Untemehmensvergleich zu Kommunikationsverzerrungen und Informationsgrenzen kommen. Das deutsche Rechnungslegungssystem nach HGB gerät vor dem Hintergrund der Investororientierung und der Forderung nach Vergleichbarkeit zunehmend in die Kritik: Steuerliche Einflüsse und bilanzpolitische Gestaltungsspielräume verschleiern den dem HGB zu Grunde liegenden Gläubigerschutzgedanken in starkem Maße. Eine privatrechtliche Organisation, die sich die Harmonisierung der verschiedenen Rechnungslegungssysteme zum Ziel gesetzt hat, ist das IASC. Die von diesem Gremium veröffentlichten Rechnungslegungsstandards, die sog. International Accounting Standards (IAS), welche im Interesse der Offentlichkeit stehen und bei der Aufstellung von Abschlüssen Anwendung finden sollen, zielen auf eine weltweite Akzeptanz ab. Zu beachten ist, nicht zuletzt angesichts der obigen Verständnisschwierigkeiten mit dem HGB, daß sich die IAS mehr der Tradition des anglo-amerikanischen Systems der Rechnungslegung angleichen welche in hohem Maße auf die Bedürfnisse des Kapitalmarktes eingeht und somit das Informationsbedürfnis der global ausgerichteten Investoren befriedigt, was als grundlegendes Argument der Harmonisierungsdebatte angesehen werden kann. Nachdem deutsche Unternehmen in den letzten Jahren vermehrt dazu übergegangen sind, internationale Standards bei ihrer Bilanzierung zu berücksichtigen, hat nun auch der Gesetzgeber auf diese Entwicklung reagiert. So dürfen jetzt deutsche börsennotierte Unternehmen infolge des Inkrafttretens des KonTraG und des [...]
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