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Blasenprobleme natürlich behandeln

So helfen Heilpflanzen bei Blasenschwäche und Blasenentzündungen. Die Blase mit einfachen Mitteln aktiv trainieren

AutorDr. Andrea Flemmer
VerlagSchlütersche
Erscheinungsjahr2022
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783842686793
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Antibiotika müssen nicht immer sein! Blasenprobleme machen Millionen Menschen zu schaffen. Viele Betroffene greifen dann schnell zum Chemiecocktail - oft zu früh! Andrea Flemmer erklärt in ihrem neuen Ratgeber die Aufgaben unseres Harnsystems und gibt zahlreiche Tipps, mit denen Betroffene ihre Blase mit einfachen Mitteln wirkungsvoll trainieren können. Ausführlich beschreibt sie die vielen alternativen Behandlungsmöglichkeiten: Mit pflanzlichen Antibiotika, die keine Resistenzen hervorrufen, sowie Heilkräutern kann man Blasenprobleme gut in den Griff bekommen. Sie erhalten wertvolle Informationen zu den folgenden Themen: - Alle wichtigen Informationen über pflanzliche Antibiotika und Heilkräuter. - Die Blase mit einfachen Mitteln aktiv trainieren. - Viele alltagstaugliche Tipps und Maßnahmen für mehr Lebensqualität.

Dr. Andrea Flemmer ist Diplom-Biologin und Ernährungswissenschaftlerin. Die Autorin hat zahlreiche Ratgeber rund um die Themen Medizin, alternative Therapien und Ernährung veröffentlicht. Ihre Bücher wurden von Fernsehauftritten im WDR, Bayerischen Fernsehen und bei TV München begleitet. Neben Ihrer Tätigleit als Buchautorin ist Andrea Flemmer journalistisch tätig, z. B. für den Reformhauskurier, Report Naturheilkunde, BIO oder Phytodoc etc. Das besondere Interesse der Autorin gilt natürlichen Behandlungsmethoden, insbesondere für bislang unheilbare Krankheiten, um Betroffenen möglichst ohne oder mit geringfügigen Nebenwirkungen helfen zu können. Dr. Andrea Flemmer ist Trägerin des Neubiberger Umweltpreises, den sie für ihr 'kontinuierliches und ideenreiches Engagement in der Umweltbildung' erhielt.

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Leseprobe

WAS KÖNNEN NATÜRLICHE BEHANDLUNGSVERFAHREN?


Pflanzliche Stoffe sind in vielen Fällen sehr wirkungsvoll, sie haben jedoch auch ihre Grenzen. Grundsätzlich sollten sie besonnen eingesetzt werden. Bei Blasenproblemen gilt: Sofern die Niere nicht mitbeteiligt ist und kein Blut im Urin auftaucht, kann man versuchen, eine Blasenentzündung mit pflanzlichen Wirkstoffen zu kurieren, zum Beispiel mit speziellen pflanzlichen Antibiotika.

Antibiotika


Antibiotika sind Wirkstoffe, die Bakterien töten oder ihre Vermehrung unterbinden. Sie wirken nicht gegen Viren, Pilze oder Organismen wie den Malariaerreger. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „gegen das Leben”.

Als Antibiotika in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden, hatte man das erste Mal in der Menschheitsgeschichte eine wirkungsvolle Waffe gegen Bakterien. Damit konnte und kann noch heute Tausenden von Menschen das Leben gerettet werden.

Konventionelle Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Anderen Erregern wie Viren, Pilzen etc. können sie nichts anhaben.

Neben den synthetisch hergestellten Antibiotika, die vom Arzt verschrieben werden, gibt es einige hoch wirksame pflanzliche Antibiotika. Diese werden von Pflanzen gebildet, die sich selbst mit diesen Stoffen wirkungsvoll gegen Bakterien und andere Schadorganismen zur Wehr setzen. Mit manchen dieser Substanzen können auch wir Menschen uns gegen verschiedenste Bakterienarten verteidigen.

Wie wurden Antibiotika entdeckt?

Der englische Wissenschaftler Alexander Fleming suchte gezielt nach Wirkstoffen gegen Bakterien. Dafür züchtete er diese Mikroorganismen und testete, ob eine Substanz deren Absterben verursacht. Durch ein Versehen geriet ein unerwünschter Pilz auf seinen „Bakterienrasen” und tötete in seinem Umfeld alle Bakterien der Versuchsplatte ab. Dies geschah im Jahr 1928 und war die Geburtsstunde von Penicillin. Denn das war die Substanz, die der Pilz ausschied, und die effektiv gegen die Mikroorganismen wirkte.

Das ursprüngliche Penicillin tötete allerdings nicht nur Bakterien – auch die Versuchstiere, denen es verabreicht wurde, überlebten den Test nicht. Folglich betrachtete Fleming seinen Versuch als gescheitert und stellte seine Studien ein.

Rund zehn Jahre später griffen einige Kollegen seine Untersuchungen erneut auf und veränderten das Penicillin chemisch. Dadurch war es für die Versuchstiere nicht mehr tödlich und man konnte es an Menschen testen. 1942 wurde der erste Mensch erfolgreich mit Penicillin behandelt, und in der Folge verloren bisher tödlich verlaufende bakterielle Infektionen ihren Schrecken und galten großenteils als besiegt.

Im Laufe der Zeit wurden weitere Substanzen gefunden, die für Bakterien tödlich sind. Einige davon konnten synthetisch hergestellt und für Menschen nutzbar gemacht werden.

Wirkung und Nebenwirkungen von Antibiotika

Antibiotika wirken, indem sie bakterielle Strukturen, die in Menschen nicht vorkommen, zerstören oder schädigen. So verhindert beispielsweise Penicillin, dass wachsende Bakterien ihre Zellwand ausbilden können. Damit fehlt ihnen die Schutzschicht, die sie davor bewahrt, unbegrenzt Flüssigkeit aus der Umgebung aufzunehmen, und die Bakterien platzen. Andere Wirkungen beruhen darauf, dass keine oder nur eingeschränkt Eiweiße gebildet werden können, die Kraftwerke der Zelle nicht mehr wirken oder ähnliche Funktionen ausgeschaltet werden, die zum Überleben der Krankheitserreger erforderlich sind.

Es können auch Allergien gegen Antibiotika entstehen, und viele Patienten haben Probleme wenn die Darmflora durch sie zerstört wird.

Antibiotika wirken zwar auf Strukturen, die beim Menschen normalerweise nicht vorhanden sind, dennoch haben sie Nebenwirkungen. Denn ganz so fremd sind diese Strukturen nicht. Einzelne Zellbestandteile, die in der menschlichen Zelle vorkommen, waren ursprünglich Bakterien, die eingewandert sind. Sie wurden unter anderem von der menschlichen Zelle mit Nahrung versorgt, dafür lieferten sie zum Beispiel Energie. Irgendwann wuchsen diese Bakterien sozusagen mit dem Wirtsorganismus zusammen, werden von ihm ernährt und mit ihm vermehrt. Auf diese „bakteriellen Überbleibsel” wirken nun die Antibiotika, und das verursacht die unangenehmen Nebenwirkungen.

Warum Antibiotika Resistenzen verursachen

Da Antibiotika so gut wirkten, setzte man sie immer und überall ein – auch wenn es sich um reinen Virenbefall handelte, bei dem sie nun einmal nichts ausrichten können. Weil sie so bequem zu verabreichen waren, verwendete man sie auch reichlich in Krankenhäusern. Man wendete die Medikamente also in zu hohen Konzentrationen und häufig falsch an.

Auch in der Massentierhaltung wurden und werden Antibiotika leichtfertig verabreicht. Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, wendet man wiederholt Antibiotika auf den gesamten Tierbestand an. Zusätzlich beobachtete man, dass die Tiere unter diesen Bedingungen mehr und schneller Fett ansetzen bzw. die Milchleistung gefördert wird. Also gab man diese „Leistungsförderer” an Kühe, Schweine, Puten und Kaninchen. In der Regel verwendete man andere Antibiotika als für die Behandlung von Menschen und meinte, damit keinen Schaden anzurichten.

Dann geschah das Unvermeidbare: Es entwickelten sich Resistenzen, das heißt, die Bakterien wurden zunehmend unempfindlich gegen die „Wundermittel”.

Anfang 2006 verbot man diese Art „Leistungsförderer” in der EU zumindest teilweise, viele andere Länder verwenden sie nach wie vor. Aber trotz Verbot ist der Medikamentenverbrauch zum Beispiel bei der Hühnermast gestiegen. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass viele Antibiotika nicht mehr wirken und Infektionskrankheiten wieder tödlich sein können.

Man wendete Antibiotika bei Menschen und in der Tierhaltung leichtfertig an. So entwickelten sich Resistenzen.
Antibiotika in uns, um uns und um uns herum

Zusätzlich gelangen Antibiotika und dagegen resistente Bakterien durch Ausscheidungen von Mensch und Tier in die Umwelt, etwa mit dem Abwasser oder mit Klärschlamm und Gülle – und dies ist nur eine von zahlreichen Möglichkeiten. Bis zu 90 Prozent der eingesetzten Antibiotika aus der Tiermast scheiden die Tiere wieder aus.

Mehr als 70 Prozent der Bakterien, die Infektionen in Krankenhäusern verursachen, sind gegen mindestens ein Antibiotikum resistent. Außerdem sind zunehmend Mehrfach-Resistenzen (gegen bis zu zehn und mehr verschiedene Antibiotika) zu beobachten. Wiederholte Therapien mit diesen Medikamenten führen zu einer Zunahme der Unempfindlichkeit.

Was man eigentlich auch schon Jahrzehnte weiß, ist, dass verwandte Bakterienarten Resistenzen auf ihre „Kollegen” übertragen können. Sie begegnen sich zum Beispiel im Darm des Menschen und ergänzen dann wunderbar die hilfreichen Eigenschaften, die sie anderswo oder auch im selben Körper infolge entsprechender Therapien erworben haben. So ist zum Beispiel unser Darmbakterium Escherichia coli mit Salmonellen verwandt. Nicht nur diese können dann mit gegenseitiger Unterstützung zusätzliche Resistenzen erwerben.

Als Ergebnis haben Antibiotika, die bisher beim Menschen eingesetzt wurden, häufig keine Wirkung mehr. Ärzte, die das Problem kennen, untersuchen daher erst einmal, ob ihre Patienten gegen das Antibiotikum, das sie verordnen wollen, resistent sind. Ist dies der Fall, nutzt das Präparat nichts.

Was ist zu tun?

Um der Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen entgegenzuwirken, sollte Tierhaltung artgerecht und ohne Medikamenteneinsatz sein, so wie es im ökologischen Landbau üblich ist. Das wäre ein Segen für Tiere und Menschen! Zudem sollten synthetische Antibiotika nur gezielt für mittelschwere und schwerwiegende bakterielle Infektionen eingesetzt werden.

Artgerechte Tierhaltung und eine gezielte Anwendung von Antibiotika kann der Entwicklung von Resistenzen entgegenwirken.

Als wertvolle Hilfe bieten sich die natürlichen Alternativen an, die man aus Pflanzen gewinnen kann. Sie helfen gegen viele Bakterienarten und dazugehörige Krankheiten, und sie wirken oft nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Viren und Pilze. Vor allem helfen sie meist, ohne Resistenzen zu verursachen.

Pflanzliche Antibiotika bei Blasenentzündung


Es gibt insbesondere drei Wirkstoffe in verschiedenen Pflanzen, die gegen Blasenentzündung helfen oder ihr vorbeugen.

Anthocycane und Proanthocyanidine in Preiselbeeren und Cranberrys

Senföle (Glucosinolate) in Meerrettich und Kapuzinerkresse

Einfachzucker Mannose

Anthocyane und Proanthocyanidine in Preiselbeeren und Cranberrys

Preiselbeeren (lat. Vaccinium vitis idaea), auch Krons- oder Riffelbeeren genannt, gehören zur Familie der...

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