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E-Book

Bondrenditen und Mindestkapitalanforderungen für Banken

AutorSebastian Suhr
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl412 Seiten
ISBN9783834986177
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,44 EUR
Sebastian Suhr untersucht, ob Banken systematisch in diejenigen Wertpapiere investieren, die eine geringere Unterlegung mit Eigenkapital erfordern.

Dr. Sebastian Suhr promovierte bei Prof. Dr. Andreas Pfingsten am Institut für Kreditwesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

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Leseprobe
1 Einleitung (S. 1)

Der Großteil der finanzwirtschaftlichen Modelle und Theorien zur Bestimmung von Wertpapierrenditen geht von der in der Realität nur unzureichend erfüllten Annahme aus, dass ein vollkommener Kapitalmarkt existiert. Insbesondere Kreditinstitute haben unter dieser Annahme keine Existenzberechtigung, da die von ihnen angebotenen Funktionen, wie beispielsweise die Fristen- oder Losgrößentransformation, an einem Markt mit vollständig rationalen und vollständig informierten Investoren ohne Skaleneffekte keinen Mehrwert bieten.

Die Existenz von Banken und ihre Schaffung eines Mehrwertes beruht dementsprechend auf dem Vorliegen von Marktunvollkommenheiten. Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung innerhalb der Volkswirtschaft unterliegt das Bankgeschäft einer sehr umfassenden Regulierung. Daher ist es nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern auch aus Sicht der Praxis von Relevanz, inwiefern sich in der Realität unter Berücksichtigung von Marktfriktionen Abweichungen zwischen den beobachtbaren Renditen ergeben, die sich durch die Schuldner-Kategorie des Emittenten erklären lassen und damit durch die Existenz von Regulierungsvorschriften für Kreditinstitute begründet werden können.

Hierzu soll die vorliegende Arbeit einen Beitrag leisten. Die in ihrer ersten Fassung im Jahre 1988 durch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) veröffentlichte Vereinbarung zur Vereinheitlichung der staatlichen Regulierung der Kreditwirtschaft (Basel I) stellte den ersten Schritt in Richtung einer risikoabhängigen Eigenkapitalunterlegung ausfallbedrohter Forderungen dar.

Die darin formulierten Vorschläge wurden in den 90er-Jahren internationaler Standard und sahen eine Risikodifferenzierung in Bezug auf das Ausfallrisiko im Wesentlichen durch die Einteilung von Forderungen in die drei Kategorien Staat, Bank und Unternehmen vor. Forderungstitel von OECD-Staaten werden im Unterschied zu den beiden anderen Kategorien als ausfallfrei erachtet und erforderten folgerichtig keine Unterlegung mit regulatorischem Eigenkapital.

Während Forderungen gegenüber Banken in Höhe von 1,6% des ausfallbedrohten Betrages mit haftendem Eigenkapital zu unterlegen waren, erforderten Unternehmenstitel, unabhängig von ihrer Bonität, mit 8% die fünffache Menge an haftendem Eigenkapital. Die wesentliche Kritik an dieser Vorschrift bestand darin, dass die Einteilung von Schuldnern in die beschriebenen Kategorien keine ausreichende Differenzierung in Bezug auf das Kreditrisiko erlaubt.

For example, while the Basle standard lumps all corporate loans into the 8 percent capital ” bucket“, the banks’ internal capital allocations for individual loans vary considerably - from less than 1 percent to well over 30 percent - depending on the estimated riskiness of the position in question.

In the case where a group of loans attracts an internal capital charge that is very low compared to the Basle eight percent standard, the bank has a strong incentive to undertake regulatory capital arbitrage to structure the risk position in a manner that allows it to be reclassified into a lower regulatory risk category. (Alan Greenspan in seiner Rede zur Eröffnung der Konferenz über die Kapitalregulierung im 21. Jahrhundert am 26.02.1998)

Bedingt durch diese Diskrepanz zwischen dem aufgrund regulatorischer Vorgaben erforderlichen Kapital (regulatorisches Kapital) und dem unter Abwägung ökonomischer Einflussfaktoren als notwendig erachteten Kapital (ökonomisches Kapital), wurden 2005 die unter dem Namen Basel II bekannten Neuregelungen zur Bankenregulierung veröffentlicht, die eine weitaus differenziertere Erfassung von Bonitätsunterschieden beinhalten. Die Umsetzung dieser neuen Verordnung erfolgte innerhalb der EU zum 01.01.2007.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis17
Symbolverzeichnis28
Abkürzungsverzeichnis29
1 Einleitung31
2 Modelltheoretische Analyse des Investitionsverhaltensvon Unternehmen und Banken35
2.1 Portfoliooptimierung von Unternehmen und Banken35
2.1.1 Modellstruktur und -annahmen35
2.1.2 Modellanalyse40
2.1.3 Sensitivitätsanalye45
2.1.3.1 Zusammenhang zwischen optimaler Portfoliostruktur und Korrelationen45
2.1.3.2 Zusammenhang zwischen optimaler Portfoliostruktur und ökonomischer Kapitalrestriktion50
2.2 Preismechanismus und Marktgleichgewicht52
2.2.1 Modellstruktur und -annahmen52
2.2.2 Ermittlung der markträumenden Renditekombinationen54
2.2.3 Zusammenhang zwischen markträumender Renditekombinationund Korrelationen sowie ökonomischer Kapitalanforderung58
2.2.4 Zusammenhang zwischen markträumender Renditekombination und Angebotsstruktur61
2.3 Zusammenfassung der modelltheoretischen Analyse63
3 Empirische Analyse des amerikanischen Bond-Marktes66
3.1 Untersuchungsgegenstand und Basishypothese66
3.2 Grundlagen der amerikanischen Bankenregulierung68
3.3 Theoretische Ansätze zur Bewertung von Bonds69
3.4 Methodische Grundlagen zur Datenerhebung, -bereinigung und -analyse74
3.4.1 Datenerhebung und -bereinigung am Beispiel des Datensatzesaus 200674
3.4.2 Grundmodell der Regressionsanalyse85
3.4.3 Matched Pairs-Methodik91
3.4.3.1 Grundidee des Matchings91
3.4.3.2 Distanzmaße zur Bestimmung ähnlicher Bonds92
3.4.3.3 Das Matching der Bonds94
3.5 Analyse des Datensatzes aus 200695
3.5.1 Regressionsanalyse96
3.5.1.1 Regressionsanalyse mit Banken- und Staats-Dummy96
3.5.1.2 Erweitertes Regressionsmodell101
3.5.1.3 Erweitertes Regressionsmodell mit Interaktionstermen104
3.5.2 Ergebnisse der Matched Pairs-Analyse136
3.5.2.1 Staat vs. AGCY136
3.5.2.2 Staat vs. Unternehmen138
3.5.2.3 AGCY vs. Unternehmen140
3.5.2.4 Banken & AGCY vs. Unternehmen142
3.5.2.5 Banken vs. AGCY151
3.5.3 Matched Pairs-Analyse mehrerer Rating-Kategorien157
3.5.3.1 Banken & AGCY vs. Unternehmen157
3.5.3.2 Banken vs. AGCY164
3.5.4 Zusammenfassung und Interpretation der empirischen Ergebnisse für 2006167
3.6 Analyse des Datensatzes aus 2004180
3.6.1 Ergebnisse der Datenbereinigung180
3.6.2 Regressionsanalyse188
3.6.2.1 Regressionsanalyse mit Banken- und Staats-Dummy188
3.6.2.2 Erweitertes Regressionsmodell197
3.6.2.3 Erweitertes Regressionsmodell mit Interaktionstermen200
3.6.3 Ergebnisse der Matched Pairs-Analyse222
3.6.3.1 Staat vs. AGCY222
3.6.3.2 Staat vs. Unternehmen224
3.6.3.3 AGCY vs. Unternehmen226
3.6.3.4 Banken & AGCY vs. Unternehmen228
3.6.3.5 Banken vs. AGCY236
3.6.4 Matched Pairs-Analyse mehrerer Rating-Kategorien242
3.6.4.1 Banken & AGCY vs. Unternehmen242
3.6.4.2 Banken vs. AGCY246
3.6.5 Zusammenfassung und Interpretation der empirischen Ergebnisse für 2004249
3.7 Analyse des Datensatzes aus 2002256
3.7.1 Ergebnisse der Datenbereinigung256
3.7.2 Regressionsanalyse264
3.7.2.1 Regressionsanalyse mit Banken- und Staats-Dummy264
3.7.2.2 Erweitertes Regressionsmodell273
3.7.2.3 Erweitertes Regressionsmodell mit Interaktionstermen277
3.7.3 Ergebnisse der Matched Pairs-Analyse285
3.7.3.1 Staat vs. AGCY286
3.7.3.2 Staat vs. Unternehmen287
3.7.3.3 AGCY vs. Unternehmen289
3.7.3.4 Banken & AGCY vs. Unternehmen290
3.7.3.5 Banken vs. AGCY297
3.7.4 Matched Pairs-Analyse mehrerer Rating-Kategorien302
3.7.4.1 Banken & AGCY vs. Unternehmen302
3.7.4.2 Banken vs. AGCY306
3.7.5 Zusammenfassung und Interpretation der empirischen Ergebnisse für 2002310
3.8 Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse317
4 Zusammenfassung und Ausblick321
Anhang326
A.1 Überprüfung der ökonomischen Kapitalrestriktion auf Konvexität326
A.2 Detaillierte Übersicht zur durchgeführten Datenbereinigung330
A.3 Der White Heteroskedastizitäts-Test333
A.4 F-Test-Ergebnisse des Vergleichs des erweiterten Modells mit allen Interaktionstermen mit dem erweiterten Modell nach Elimination einzelner Interaktionsterme336
A.4.1 S&P-Sample 2006336
A.4.2 Moody’s-Sample 2006339
A.4.3 S&P-Sample 2004346
A.4.4 Moody’s-Sample 2004357
A.4.5 S&P-Sample 2002365
A.4.6 Moody’s-Sample 2002376
A.5 Regressionsergebnisse mit Unternehmens- und Staats-Dummy391
A.6 Deskriptive Statistiken zu den Datensätzen aus 2006, 2004 und 2002401
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