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E-Book

Business Cases

Ein anwendungsorientierter Leitfaden

AutorAndreas Taschner
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl187 Seiten
ISBN9783834981677
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Business Cases stellen in der Praxis das wichtigste Instrument dar, um unternehmerische Entscheidungen auf ihre Vorteilhaftigkeit zu analysieren. Um einen adäquaten Business Case zu erstellen, reicht allerdings die reine Beherrschung der relevanten Methoden der Investitionsrechnung nicht aus.

Andreas Taschner beschreibt detailliert die Voraussetzungen und den Prozessablauf eines Business Case, gibt Anleitungen und Tipps zur Methodenwahl und Ergebnisdarstellung und erläutert weitergehende Fragen, wie die Berücksichtigung von Unsicherheit oder die Einbeziehung nicht-monetärer Faktoren. Die Orientierung am idealtypischen Prozess hilft beim Erarbeiten eigener Business Cases und liefert einen Leitfaden für die ersten selbstständigen Arbeiten. Anwendungsbezogene Fragen und Antworten vertiefen die Thematik.

Professor Dr. Andreas Taschner ist Inhaber des Lehrstuhls für Controlling an der TFH Berlin und verfügt über langjährige Praxiserfahrung in der Industrie.

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Leseprobe
6 Organisation, Ressourcenfragen (S. 43-44)

In diesem Kapitel erfährt der Leser: Warum es in den meisten Fällen sinnvoller ist, einen Business Case von einem Team und nicht von einer Einzelperson erstellen zu lassen. Welche Kernkompetenzen für die Erstellung eines Business Cases nötig sind. Welche inhärenten Konflikte zwischen diesen Kernkompetenzen auftreten können und wie diese vermieden werden können. Warum die Beschaffung der notwendigen Inputdaten nicht nur eine inhaltliche, sondern mindestens ebenso eine organisatorische Aufgabe darstellt.

6.1 Kernkompetenzen eines Business Case

Projektteams Investitionsentscheidungen sind in ein komplexes Geflecht von Interessen, Zielen, Abhängigkeiten und Nebenbedingungen eingebunden. Die Erstellung eines Business Case unterliegt diesen Einflüssen ebenfalls. Welche und wie viele personelle und sachliche Ressourcen zum Gelingen des Business Case notwendig sind, ist von der konkreten Fragestellung und dem Umfang der Auf gabe abhängig. Die allermeisten Entscheidungen werden in der unternehmerischen Praxis von Teams aus mehreren Personen vorbereitet und bearbeitet.

Der Business Case ist dann typischerweise auch als Projekt organisiert. Wie groß das Projektteam sein muss hängt vom Einzelfall ab, jedoch lassen sich vier wichtige Kompetenzen bzw. Eigenschaften benennen, welche im Team auf jeden Fall vorhanden sein müssen, damit das Projekt „Business Case" erfolgreich sein kann: Neutralität: Das Projektteam „Business Case" sollte nicht auf Grund eigener Interes sen ein bestimmtes Ergebnis der Berechnungen favorisieren und (offen oder verdeckt) fördern. Jeder Business Case ist auf Grund seiner Zukunftsgerichtetheit und seines Wesens als vereinfachendes Modell immer subjektiv.

Es bestehen deshalb vielfältige Möglichkeiten, durch subjektive Wahl von Parameterwerten, Inputdaten oder logi schen Verknüpfungen die Ergebnisse des Business Case in eine bestimmte Richtung zu steuern. daten ohne inhaltliches Fachwissen nicht sinnvoll. Letztendlich muss dem inhaltlichen Experten auch die Abwägung überlassen werden, wo der Business Case lieber mit Annahmen rechnet und wo sich die (unter Umständen sehr aufwändige) Suche nach empirischen Daten lohnt. Durchsetzungsvermögen: Der beste Business Case nützt nichts, wenn er nicht beach tet oder falsch dargestellt wird. Der Business Case muss von seinen Adressaten als sinnvolles und nützliches Hilfsmittel zur Entscheidungsfindung wahrgenommen und angenommen werden. Nichts ist frustrierender für das Projektteam, als „für die Müll tonne" zu arbeiten!

Deshalb zählt es auch zu den Aufgaben des Teams bzw. eines Vertreters, die Brücke zwischen Ersteller(n) und Adressat(en) zu schlagen. Die Ergebnisse des Business Case mögen für manche Adressaten unter Umständen unerwünscht sein oder negative Konsequenzen nach sich ziehen. Deshalb ist es nicht überraschend, wenn sich Wider stand gegen die Ergebnisse oder die daraus gezogenen Schlüsse regt. Hier ist dann das Durchsetzungsvermögen des Projektteams gefordert: Kritik wird aufgenommen, An regungen werden verarbeitet – aber das Ergebnis wird nicht „auf Geheiß von oben verbogen". Das Business Case Team steht zu seiner Arbeit und den daraus ableitbaren Schlüssen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis6
1 Zielsetzung und Aufbau des Buches10
2 Definitionen13
2.1 Begriffsklärung: Das Wesen eines Business Case13
2.2 Abgrenzung von verwandten Begriffen15
2.3 Kontrollfragen zu Kapitel 217
3 Der Business Case Prozess19
3.1 Teilaufgaben eines Business Case19
3.2 Idealtypischer Prozess einer Business Case Erstellung20
3.3 „Abkürzungen“ im Business Case Prozess29
3.4 Kontrollfragen zu Kapitel 331
4 Ausgangssituation33
4.1 Komplexitätsdimensionen der Ausgangssituation33
4.2 „Business as usual“ oder „base case“ als Vergleichsbasis36
4.3 Kontrollfragen zu Kapitel 438
5 Die „5 Fragen“ eines Business Case39
5.1 Frage 1: Welche Entscheidung?40
5.2 Frage 2: Welcher Adressat?42
5.3 Frage 3: Welcher Analysezeitraum?43
5.4 Frage 4: Welcher Detaillierungsgrad?45
5.5 Frage 5: Welche Darstellungsform?47
5.6 Kontrollfragen zu Kapitel 550
6 Organisation, Ressourcenfragen51
6.1 Kernkompetenzen eines Business Case Projektteams51
6.2 Zielkonflikte zwischen Kernkompetenzen53
6.3 Beschaffung der Inputdaten als organisatorische Aufgabe56
6.4 Kontrollfragen zu Kapitel 657
7 Business Case Design, Modellerstellung59
7.1 Der Modellcharakter eines Business Case59
7.2 Modellbildung61
7.3 Typische Teilmodelle eines Business Case64
7.4 Kontrollfragen zu Kapitel 769
8 Methodeneinschub70
8.1 Vermögensmaximierung als Entscheidungsprämisse eines Business Case70
8.2 Rechnungsgrößen eines Business Case72
8.3 Kontrollfragen zu Kapitel 876
9 Datensammlung78
9.1 Bestimmungsfaktoren des Informationsbedarfs78
9.2 Merkregeln für die Datensammlung81
9.3 Kontrollfragen zu Kapitel 984
10 Rechnen des Business Case86
10.1 Zahlungsströme und ihre Vergleichbarkeit86
10.2 Ein kurzer Streifzug durch die Wirtschaftlichkeitsrechnung88
10.3 Typische Business Case Metriken103
10.4 Kontrollfragen zu Kapitel 10115
11 Berücksichtigung von Unsicherheit117
11.1 Alternative Verfahren zur Berücksichtigung von Unsicherheit117
11.2 Ein kombiniertes Verfahren aus der Praxis122
11.3 Kontrollfragen zu Kapitel 11132
12 Weitergehende Probleme beim Rechnen eines Business Case134
12.1 Berücksichtigung von Inflation134
12.2 Berücksichtigung von Steuern137
12.3 Wechselnde Zinssätze141
12.4 Nicht-monetäre Faktoren im Business Case143
12.5 Kontrollfragen zu Kapitel 12150
13 Darstellung und Vorstellung des Business Case152
13.1 Zur Notwendigkeit der Präsentation von Business Cases152
13.2 Tipps zur Dokumentation und Präsentation156
13.3 Kontrollfragen zu Kapitel 13163
14 Literaturhinweise165
15 Antworten zu den Kontrollfragen167

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