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E-Book

Business Know-how Golfstaaten

So wird Ihre Geschäftsreise zum Erfolg

AutorBeatrice Hecht-El Minshawi
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783864145254
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Kulturelles und wirtschaftliches Wissen über die Golfstaaten und Saudi-Arabien: Alles, was Geschäftsreisende an Informationen brauchen. Viel mehr als Erdöl: Zahlreiche lohnende Geschäftsfelder locken heute ausländische Investoren und internationale Unternehmen in die Golfstaaten. Damit das unternehmerische Engagement Früchte trägt, gibt Béatrice Hecht-El Minshawi einen kompakten Einblick in die Geschichte, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft der arabischen Staaten. Die Autorin schildert anschaulich, was westliche Geschäftsleute dort erwartet und auf welche anderen alltäglichen sowie geschäftlichen Gepflogenheiten sie sich einstellen müssen. Praktische Reiseinformationen, Hotel- und Ausgehtipps zu den wichtigsten Städten sowie Stadtpläne komplettieren diesen Business-Ratgeber im Taschenformat.

Dr. Béatrice Hecht-El Minshawi, Inhaberin des Instituts interkultur in Bremen, leitet Kurse und Trainings für interkulturelle Kompetenz, Personal- und Organisationsentwicklung, u. a. zum Thema Business mit der arabisch-islamischen Welt. Sie ist eine gefragte Referentin und Autorin mehrerer Fachbücher.

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Leseprobe

1. Geografie



1.1 Beschreibung der Golfregion



Persischer Golf oder Arabischer Golf?


Offiziell heißt der Golf Persischer Golf. Jedoch gibt es Überlegungen zur Umbenennung, denn aus arabischer Sicht wird der Golf Arabischer Golf (al-khalij al-`arabi) genannt. Am besten, Sie sagen nur Golf.

Der Golf, dessen Wasserfläche etwa 240.000 Quadratkilometer beträgt, liegt zwischen der Arabischen Halbinsel mit Saudi-Arabien im Südwesten und dem Iran im Nordosten. Er erstreckt sich von Oman, der Straße von Hormus aus in nordwestlicher Richtung bis zur Mündung des Shatt al-Arab. Hier liegt die Mündung von Euphrat und Tigris. Auf der anderen Seite verbinden die Straße von Hormus und der Golf von Oman den Golf mit dem Arabischen Meer. Der Golf ist eine etwa 1.000 Kilometer lange und bis zu 370 Kilometer breite Meeresbucht und ein Nebenmeer des Indischen Ozeans. Die Wassertiefe beträgt zwischen 20 und bis über 100 Meter. Bahrain im Westen ist die größte Insel des Arabischen Golfs. Hohe Temperaturwerte sind die Regel, sodass die Höchsttemperatur der Meeresoberfläche auf über 35 Grad steigen kann. Typisch für das Golfwasser ist seine hohe Salzkonzentration, die bis etwa 4 Prozent hoch ist.

Dank geologischer Voraussetzungen befinden sich 65 Prozent der Welterdölreserven, die derzeit bedeutendsten Erdöllagerstätten, in den Anrainerstaaten des Golfs: Dreizehn Erdölfelder mit je mehr als 1,5 Milliarden Tonnen Reserven sollen hier liegen. Damit sind sie für Industriestaaten ein unverzichtbarer strategischer Partner. Doch auch Erdöl wird es nicht immer geben: Die Quellen in Bahrain sind bereits trocken, und die Arabischen Emirate bemühen sich längst um Alternativen hinsichtlich ihrer Einnahmen. Die größte Bedeutung des Golfs an sich liegt im Transport von Erdöl und Gas durch die Straße von Hormus. Die wichtigsten arabischen Häfen der hier beschriebenen Staaten am Golf sind Kuwait-City, Ad-Dammam und Al Jubayl in Saudi-Arabien sowie Mina Salman bei Manama in Bahrain.

Die Golfländer haben auf den ersten Blick vieles gemeinsam, denn sie gehörten früher, ohne die heutigen Grenzen, zu einem Gebiet, in dem Beduinenstämme sich frei bewegten, in kleinen Siedlungen lebten und Perlentaucher, Fischer und Händler für das Einkommen sorgten. Heute sind sie weit unterschiedlicher, was ihre Größe und geografische Lage, ihre Geschichte und Entwicklung, was die Bevölkerungsgruppen und Religionsrichtungen, die soziale Entwicklung und die Finanzkraft betrifft. In diesem Buch werden Sie auf die Reise in folgende arabische Golfstaaten vorbereitet: die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), das Emirat Katar, das Königreich Bahrain, das Königreich Saudi-Arabien, das Emirat Kuwait.


1.2 Golf-Anrainerstaaten



Vereinigte Arabische Emirate (VAE)


Die VAE bestehen aus sieben einzelnen Emiraten, die am Südufer des Arabischen Golfs und im Südosten der Arabischen Halbinsel liegen. Die sieben Emirate der VAE und ihre eigenen Sultansfamilien: In Abu Dhabi regiert Sultan Al-Nahyan, in Ajman Sultan Al Nuaimi, in Dubai Sultan Al Maktoum, in Fujeiran Sultan Fujeirah, in Ra’s Al-Khaimah Sultan Al-Qassimi, in Sharjah Sultan Al Qassimi und in Umm Al Qaiwain Sultan Al Shariqi.

Die VAE grenzen im Westen und Süden an Saudi-Arabien, im Osten an den Golf von Oman und an das Sultanat Oman und im Norden an Katar. Die dynamischen Orte sind die Hauptstadt Abu Dhabi, daneben besonders Dubai. Als bedeutende Oasen der überwiegend aus trockener Sandwüste bestehenden Arabischen Emirate sind im Emirat Abu Dhabi die Stadt Al Ain und die Liwa-Oase zu nennen. Große Mengen von Grund- und Oberflächenwasser werden aus dem Hajar-Gebirge gewonnen. Die höchsten Erhebungen (bis 1.500 Meter) befinden sich ebenfalls im Hajar-Gebirge, während sich der Großteil des Landes nur bis zu 100 Meter über Normalnull erhebt. Wadis durchziehen das Land.

Katar

Das Scheichtum Katar mit der Hauptstadt Doha ist eine Halbinsel mit fünf Regionen. Das Land liegt im Westen des Golfs und grenzt an Saudi-Arabien. Im Süden liegen die Arabischen Emirate. Die Halbinsel Katar wird von den Ath-Thanis regiert.

Bahrain

Der Inselstaat Bahrain besteht aus 33 Inseln, obwohl er im Verhältnis zu seinen Nachbarn winzig ist. Er liegt zwischen Katar im Nordosten und der saudi-arabischen Küste im Westen. Seine Hauptstadt ist Manama. Seit 1783 steht Bahrain unter der Herrschaft der Al-Khalifa-Dynastie. Seit 2002 ist Bahrain ein Königreich

Saudi-Arabien

Das größte der Golf-Anrainerländer ist das Königreich der AsSauds. Saudi-Arabien mit seinen 13 Provinzen liegt auf einem Hochland und nimmt den Hauptteil der Arabischen Halbinsel ein. Es grenzt im Norden an Jordanien, den Irak und Kuwait, im Osten an den Golf und Katar, im Südosten an die VAE und Oman, im Süden an Jemen und im Westen an das Rote Meer und den Golf von Akaba. Riad ist die Hauptstadt Saudi-Arabiens. Der Name bedeutet so viel wie »begrünter Innenhof« oder »Garten«. Riad wird oft auch »Gartenstadt« genannt.

Kuwait

Das Emirat Kuwait ist ein unabhängiger Staat am Nordende des Golfes. Er grenzt im Süden an Saudi-Arabien und im Norden und Westen an den Irak. Im Osten wird das Land durch den Golf begrenzt. Hauptstadt ist Kuwait-Stadt. Kuwait wird seit seiner Gründung als autonomes Scheichtum 1756 von der As-Sabbah-Dynastie regiert.


Gemeinsamkeiten


  • Die meisten Araber in den Golfstaaten stammen von Beduinen ab, die gewohnt sind, unter Wüstenbedingungen zu leben. Andere Länder hatten es regionalbedingt besser, hatten immer mehr Wasser und Regen zur Verfügung und daher die Möglichkeit, der Landwirtschaft und Viehzucht nachgehen zu können.
  • Die heutigen arabischen Golfstaaten sind Länder, deren Lebensweisen überwiegend durch Trockenheit, Dürre, Hitze und Stürme geprägt wurden. Mühsam und anstrengend waren die Lebensbedingungen der Beduinen besonders in Ländern wie Saudi-Arabien und Kuwait. In den dürren und kargen Wüstenlandschaften der Arabischen Halbinsel brachten Erdöl- und Gasvorkommen Reichtum, der das Leben der Beduinenstämme veränderte: Sie sind wohlhabende Bürger/innen geworden, die auch dadurch gefördert wurden, dass sie keine Steuern zahlen müssen und ihnen Gesundheits- und Bildungseinrichtungen kostenlos zur Verfügung stehen.
  • Alles, was heute an moderner Infrastruktur und Grünanlagen zu sehen ist, ist aus der Wüste entstanden, ihren Bedingungen entnommen und durch modernste Technologien erst möglich geworden. Dafür wurden sehr viele Arbeiter/ innen aus anderen Ländern in die Golfstaaten geholt.
  • Die Staatsformen der Golfstaaten sind monarchisch (Scheichtümer, Königreiche), und ihre Bevölkerung besteht mehrheitlich aus Muslimen, bis auf die vielen Ausländer/innen in allen Anrainerstaaten.

Siehe Tabelle


Basisinformationen über die einzelnen Länder

Die jetzigen Grenzen der einzelnen Länder sind nicht natürlich »gewachsen«, sondern wurden ohne Beachtung der Besitzverhältnisse der Clans und deren Zugänge zu Öl und Gas administrativ entschieden und von ehemaligen Kolonial- und Schutzmächten gezogen. Dies führt immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Scheichtümern und Stämmen. Nach dem Beginn des ersten Golfkrieges (1980–1988) vereinigten sich 1981 sechs Golfstaaten zu einem der NATO ähnlichem Bündnissystem, dem Gulf Cooperation Council (GCC), um gemeinsam für die Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftpolitik der Gründungsstaaten einzutreten.


1.3 Klima und Wetterverhältnisse



Klima allgemein


Es gibt keine Sommer- beziehungsweise Winterzeitumstellung. Im Sommer muss auf der Arabischen Halbinsel allgemein mit sehr hohen Temperaturen, einer hoher Luftfeuchtigkeit (bis 90 Prozent) und mancherorts mit starken Sandstürmen gerechnet werden. Abends kann es kühl werden, oft auch windig. Das Klima in den Golfstaaten umfasst eine Spanne von feuchtheißem Tropenklima der Landstriche am Golf selbst bis hin zum trocken-heißen Wüstenklima mit Temperaturen um 50 Grad Celsius in Saudi-Arabien, nachts nicht unter 25 Grad....

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