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E-Book

Consultant-Knigge

AutorDirk H. Hartel
VerlagDe Gruyter Oldenbourg
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl198 Seiten
ISBN9783486584868
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,80 EUR

Wenige Berufsbilder sind so umstritten wie die des Unternehmensberaters: Auf der einen Seite der abgehobene Theoretiker und gnadenlose Cost Cutter, der auch ohne Nachfragen grundsätzlich alles besser weiß, auf der anderen Seite der Helfer, um Betriebe wieder wettbewerbsfähig zu machen und damit Arbeitsplätze zu sichern. Das Fremdbild in Gesellschaft und Wirtschaft hängt dabei aber auch vom Auftreten des Beraters ab. 

Hier setzt dieser Ratgeber an, indem er speziell Berufseinsteigern im Consulting-Bereich konkrete Tipps und Hinweise gibt, welche (meist unausgesprochenen) Verhaltensregeln zu beachten sind. Anhand konkreter Beispiele aus der Praxis erhält der Leser Hinweise für Auftreten, Verhalten, Sprache und Kommunikation im Berateralltag. Das Buch richtet sich an alle Unternehmensberater und die, die es werden wollen.

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Leseprobe

2 Consultant: Traumberuf vieler Hochschulabsolventen?! (S. 7-8)
Das Berufsbild des Unternehmensberaters ist – ähnlich wie das des Journalisten – weder national noch international formal festgeschrieben. So existieren weder ein offizieller Titel, der durch eine berufsständische Kammer vergeben wird, noch gibt es standardisierte Ausbildungskonzepte oder formale Anforderungskataloge an Berater. Auch im akademischen Lehrbetrieb gibt es nur wenige Hochschulen, die spezielle Studiengänge zum „Unternehmensberater" anbieten. Als Erst-Studiengang trifft man „Consulting" am ehesten an privaten Hochschulen. Üblicher ist indes (wenn überhaupt) eher eine Vertiefungsrichtung im betriebswirtschaftlichen (Haupt-)Studium.

Die fehlende Fixierung von Rahmenbedingungen zum Schutz der „Marke Unternehmensberatung" führen in letzter Konsequenz dazu, dass sich jeder als „Consultant" bzw. alles als „Consulting" anbieten kann. Obwohl es dadurch sehr schwer wird, einen (kleinsten) gemeinsamen Nenner für Consultant zu finden, soll in diesem Kapitel dennoch versucht werden, spezifische Merkmale von Beratern zu fixieren und darzustellen. Dabei möchte der Autor das Berufsbild aus vier Blickrichtungen heraus beleuchten: Im ersten Abschnitten soll zunächst auf den Unternehmensberatungsmarkt in Deutschland eingegangen werden. Hier soll das (externe) Umfeld des Beraters dargestellt werden (Was heißt Unternehmensberatung? Wer zählt dazu, wer nicht?).

Im zweiten Abschnitt steht neben der Darstellung der internen Strukturen in Form von Karrierestufen (Aufgaben, Anforderungen, Zeitrahmen) vom „Business Analyst" bis zum „Partner" die Erwartungshaltung der Kollegen an einen neuen Consultant im Vordergrund. Die dritte Sichtweise beleuchtet demgegenüber die Erwartungshaltung des Kunden an externe Berater, die zwischen den einzelnen Ebenen des Kunden divergieren kann. Während sich die zweite und dritte Sichtweise i. d. R. auf konkrete Aspekte der Unternehmensberatung bezieht, basiert die vierte Sichtweise der Gesellschaft auf einem eher diffusen Bild der Beraterzunft.

2.1 Versuch einer Definition: Berufsbild „Consultant"
2.1.1 Unternehmensberatung: Was steckt dahinter?
Unternehmensberater ist nicht gleich Unternehmensberater. Für den Beruf eines Unternehmensberaters, aber auch die Dienstleistung „Unternehmensberatung" existiert keine allgemein gültige Begriffsdefinition. Aus drei Gründen: Erstens gibt es keine staatlichen oder berufsständischen Vorgaben bzgl. eines Anforderungsprofils oder bzgl. Tätigkeiten und Inhalten einer Unternehmensberatung. Da der Begriff in Deutschland (wie in den meisten anderen Ländern auch) nicht geschützt ist, kann sich somit jeder mit diesem Titel auf seiner Visitenkarte schmücken. Der zweite Grund für eine fehlende generelle Definition ist darauf zurückzuführen, dass Unternehmensberatungsleistungen ein sehr breites Tätigkeitsspektrum abdecken: Sie reichen z. B. von der Unterstützung bei der Suche und Auswahl neuer Mitarbeiter bis zur strategischen Neuausrichtung eines Konzerns im Zuge einer Firmenübernahme.

Berücksichtigt man diese Aspekte, zeichnet sich deutlich die Notwendigkeit ab, sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen. Schließlich liegt der dritte Grund darin, dass Unternehmensberatung erst seit wenigen Jahren als wissenschaftliche (Teil-)Disziplin innerhalb der Betriebswirtschaft anerkannt wird. Unabhängig von diesen Problemkreisen soll dennoch der Versuch unternommen werden, Unternehmensberatung praxisnah anhand spezifischer Merkmale zu definieren:

• Erbringung einer professionellen, persönlich erbrachten und hochwertigeren Dienstleistung gegenüber einem privaten oder öffentlichen Betrieb

• Betriebsindividuelle Anpassung der Dienstleistungsergebnisse

• (In Abhängigkeit des Kundenwunsches bzw. Beratungsmandats) Darstellung, Analyse und Bewertung von betrieblichen Problemfeldern sowie Ableitung und Empfehlung von Verbesserungsvorschlägen und Lösungskonzepten einschließlich im Bedarfsfall Unterstützung bei der Implementierung im Betrieb)

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort oder „Warum dieses Buch?“6
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
1 Einleitung oder „Was hat „Consulting“ mit „ Knigge“ zu tun?“16
2 Consultant: Traumberuf vieler Hochschulabsolventen?!22
2.1 Versuch einer Definition: Berufsbild „Consultant“23
2.2 Erwartungen des Arbeitgebers: Wann ist ein Consultant ein Consultant?33
2.3 Erwartungen des Kunden: Was erwartet der Kunde vom Consultant?43
2.4 Sichtweise der Gesellschaft: Sind Consultants Überflieger oder Blender?48
2.5 Konsequenzen der unterschiedlichen Sichtweisen50
3 Kontakt mit potenziellen Kunden54
3.1 Kontaktaufnahme: Der erste Eindruck zählt!54
3.2 Kennenlernen beim Akquisitionstermin: „ Senden“ und „ Empfangen“61
3.3 Angebotserstellung und -abgabe: Den Kunden verstanden haben!71
4 Projektarbeit: Vorsicht, Falle!80
4.1 Reisen als Consultant: Wenn einer eine Reise tut …80
4.2 Äußeres Erscheinungsbild: Am Auftreten sollt ihr ihn erkennen …85
4.3 Statussymbole als Zeichen der Macht: Mein Auto, meine Armbanduhr, mein …104
4.4. Verhalten und Auftreten gegenüber Kunden: Welche Regeln gelten heute wie früher?109
4.5 Auftreten innerhalb des Projektteams: Teamwork trotz Hierarchien140
4.6 Schriftliche Kommunikation: Mehr als nur „ neue Rechtschreibung“146
5 Verhalten außerhalb der offiziellen Arbeitszeit: Im 24- Stunden- Einsatz162
5.1 Gemeinsame Freizeit: Frei- oder Arbeitszeit?162
5.2 Geschäftsessen mit Kunden: Guten Appetit!?167
6 Verhalten am Projektende: Nach dem Projekt ist vor dem Projekt172
6.1 Übergang vom Berater auf den Kunden: Vom Projekt Abschied nehmen172
6.2 Projektabschluss mit dem Kunden: Ziele erreicht?175
6.3 Beratungsinterne Aufgaben: „Lästige“ Pflichten und lessons learned177
7 Fazit: Zehn goldene Regeln für einen erfolgreichen Berater- Einstieg182
Abkürzungsverzeichnis194
Literatur196
Index198

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