Sie sind hier
E-Book

Das 'Andere' in Robert Musils Novelle 'Grigia'

AutorAnna-Katharina Seemann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783638593854
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein zentrales Problem von Musils´ Schaffen war das des 'anderen Zustands', der nur in bestimmten Ausnahmezuständen, wie zum Beispiel in Traum, Trance, Rausch und Ekstase, erfahrbar ist. In seinen Lektüren sucht Musil eine Bestätigung dieser Grunderfahrung. Das Suchen nach diesem Zustand kommt in zahlreichen Variationen im Werk zum Ausdruck, denn es ist ein Hauptanliegen Musils das in diesem Zustand auftretende Verhalten herauszufinden. Dies ist auch in seinem Triptychon der 'Drei Frauen' der Fall, weshalb wir uns zu Beginn mit dem Thema des anderen Zustands an sich beschäftigen und die Frage klären, was der andere Zustand überhaupt bedeutet. Weiterführend wird dann der Zusammenhang zur Dichtung und zur Weiblichkeit herausgearbeitet. Die sinnlichen und leiblichen Erfahrungen sind eng verbunden mit dem Bereich der Weiblichkeit, denn die Frau scheint durch ihre Kreatürlichkeit und Unintellektualität näher am Ursprung und am Zustand der Schöpfung als der Mann, der den Bereichen von Logos und Zweckrationalität näher steht. So stellen die Frauenfiguren in Musils´ Werk oft Positionen gesellschaftlicher Unverdorbenheit dar und bezeichnen somit den Raum außerhalb des männlich-rationalen Zugriffs. Besonders in seiner Novellensammlung der 'Drei Frauen' stellen diese den letzten Rest einer verlorengegangenen Ganzheitlichkeit dar, die allein in Tod und Erotik, als die letzten Residuen verdrängter Natur, noch erfahrbar sind. Musil argumentiert hier in der Tradition übernommener Geschlechterklischees, die im Gegensatz zum Männlichen, positiv besetzt sind. Die weiblichen Eigenschaften wie Passivität und Distanz bilden eine ideale Vorraussetzung für das Erlebnis des anderen Zustands. Sie bedeuten nicht ein Unbeteiligtsein des Ichs, sondern die unmittelbare Bezogenheit auf die Dinge, wobei nur 'durch das Fehlen der Gebärden des Zupackens die Distanz aufrecht erhalten wird.' Auch in 'Grigia' verkörpert die Frau das 'Andere', Ursprüngliche und führt den Mann hin zu seinem ureigensten Sein.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Literatur - Sprache - Literaturwissenschaft

Der Gral. Mythos und Literatur

E-Book Der Gral. Mythos und Literatur
Mertens, Volker - Entwicklung einer Legende - 1., Aufl. - Reclam Literaturstudium  Format: PDF

Der Gral ist der faszinierendste, fruchtbarste der aus dem Mittelalter überkommenen Mythen. Sein Ursprung verliert sich im Dunkel der keltischen Vorzeit, was folgte, war eine jahrhundertlange…

Der Gral. Mythos und Literatur

E-Book Der Gral. Mythos und Literatur
Mertens, Volker - Entwicklung einer Legende - 1., Aufl. - Reclam Literaturstudium  Format: PDF

Der Gral ist der faszinierendste, fruchtbarste der aus dem Mittelalter überkommenen Mythen. Sein Ursprung verliert sich im Dunkel der keltischen Vorzeit, was folgte, war eine jahrhundertlange…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Instrumente in Kunst und Wissenschaft

E-Book Instrumente in Kunst und Wissenschaft
Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF

This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…

Weitere Zeitschriften

ARCH+.

ARCH+.

ARCH+ ist eine unabhängige, konzeptuelle Zeitschrift für Architektur und Urbanismus. Der Name ist zugleich Programm: mehr als Architektur. Jedes vierteljährlich erscheinende Heft beleuchtet ...

arznei-telegramm

arznei-telegramm

Das arznei-telegramm® informiert bereits im 53. Jahrgang Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln. Das arznei-telegramm®  ist neutral und ...

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

Für diese Fachzeitschrift arbeiten namhafte Persönlichkeiten aus den verschiedenen Fotschungs-, Lehr- und Praxisbereichen zusammen. Zu ihren Aufgaben gehören Prävention, Früherkennung, ...

bank und markt

bank und markt

Zeitschrift für Banking - die führende Fachzeitschrift für den Markt und Wettbewerb der Finanzdienstleister, erscheint seit 1972 monatlich. Leitthemen Absatz und Akquise im Multichannel ...

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

crescendo

crescendo

Die Zeitschrift für Blas- und Spielleutemusik in NRW - Informationen aus dem Volksmusikerbund NRW - Berichte aus 23 Kreisverbänden mit über 1000 Blasorchestern, Spielmanns- und Fanfarenzügen - ...

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler ist das monatliche Wirtschafts- und Mitgliedermagazin des Bundes der Steuerzahler und erreicht mit fast 230.000 Abonnenten einen weitesten Leserkreis von 1 ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...