Übersicht (Glaubens-) Sätze
Was haben Sie gesagt, und wie fühlen sie sich jetzt, da Sie alle drei Sätze aufgeschrieben haben?
Fühlen Sie sich wütend und irrational?
Dann haben Sie einen von den Sätzen aus der Kategorie 1:
- Geld stinkt, finde ich.
- Geld ist ein notwendiges Übel, finde ich.
- Geld ist die Wurzel allen Übels.
Sind Sie nur ein bisschen wütend oder empört? Dann haben Sie wahrscheinlich einen Satz aus der Kategorie 2:
- Geld ist mir nicht wichtig.
- Es gibt Wichtigeres als Geld.
- Geld macht nicht glücklich.
- Ich hätte am liebsten eine Welt ohne Geld.
- Ich habe das Geld nicht wirklich nötig.
Verursachen die Sätze ein verwirrtes Gefühl? Dann stecken Sie tatsächlich in der Ecke gemischter Gefühle fest, also der Kategorie 3:
- Geld ist für mich nicht wichtig, aber leider nötig.
- Wenn ich wählen müsste zwischen Geld und Glück, dann wüsste ich genau, was ich täte.
- Geld ist zwar nötig und wohl auch praktisch, aber es ist absolut nicht das Wichtigste.
- Geld macht nicht glücklich, aber es macht das Leben leichter.
Haben Sie ein neutrales, emotionsfreies Gefühl bei Ihrem Satz, dann stecken Sie eher in der Falle von Öde und Mattigkeit, Kategorie 4:
- Ich brauche Geld nur, um davon zu leben.
- Bei Geld habe ich ein ganz gleichgültiges Gefühl.
- Geld bedeutet mir nichts.
- Geld ist nur dazu da, um ausgegeben zu werden.
- Ich brauche Geld nur, um meine Rechnungen zu bezahlen.
Vielleicht verspüren Sie einige Hoffnung und Drang nach Unabhängigkeit, Kategorie 5:
- Geld gibt mir viel Freiheit.
- Geld bedeutet für mich Freiheit und viele Annehm-lichkeiten.
- Geld bedeutet für mich, sorgenfrei zu sein.
Haben Sie ein Gefühl von „ein bisschen unsinnig“, aber ohne Emotionen oder direkte Ablehnung Ihres eigenen Satzes? Dann befinden Sie sich im Bereich von „sicheren“ Gefühlen und Abstand, Kategorie 6:
- Ich finde Geld praktisch.
- Geld gibt mir Möglichkeiten.
- Geld ist für mich kein Problem.
Oder haben Ihre Sätze ein Gefühl von Erleichterung bei Ihnen ausgelöst? Dann bewegen Sie sich im Bereich der Zufriedenheit, Kategorie 7:
- Ich habe eigentlich immer genug Geld.
- Ich finde Geld heutzutage äußerst wichtig.
- Ich habe gelernt, den Wert des Geldes zu schätzen.
Und Kategorie 8, die letzte, ist die der Freude:
- Ich liebe Geld.
- Geld ist ein fantastischer Bestandteil meines Lebens.
- Geld zu haben, finde ich herrlich.
Nehmen Sie sich Zeit und studieren Sie die verschiedenen Kategorien. Welche entspricht Ihrem Satz atmosphärisch am ehesten? Natürlich ist Ihr Satz einzigartig, aber er ist immer in eine der Kategorien einzuordnen. Was auch immer der Satz ist, machen Sie sich keine Sorgen! Nach der Lektüre dieses Buches haben Sie so viel Einsicht in Bezug auf Geld, Kraft und Liebe gewonnen, dass Sie Ihren Satz sehr anders betrachten können. Je mehr Sie diese neue Art zu denken und zu handeln in Ihrem Leben anwenden, desto mehr werden Sie feststellen, dass Ihr Satz ein genaues Spiegelbild Ihres Lebens ist. Er wird sich laufend verändern und nach einiger Zeit ein ganz anderer sein! Gelegentlich werden Sie nur ein einziges Wort ändern, es kann aber auch sein, dass Sie zu einer vollkommen neuen Aussage kommen.
Wir riefen einmal bei einer guten Freundin an, um ihr die gleiche Übungsfrage zu stellen. Bevor wir telefonierten, waren wir beide schon so gut wie sicher, was sie antworten würde. Sie war aber nicht zu Hause, so dass wir mit ihrer Tochter sprachen. Im Laufe des Gesprächs kamen wir auf die Idee, die Tochter zu fragen, welche Antwort der Mutter sie erwarten würde. Die Tochter empfand das als Herausforderung. Als die Mutter uns später zurückrief, ohne die Frage zu kennen, machten wir die Entdeckung, die uns längst nicht mehr überraschte: Nicht nur, dass die Tochter die Antwort ihrer Mutter sehr wohl erraten konnte, auch wir bekamen genau die Antwort, mit der wir gerechnet hatten!
Unsere Meinung zu Überfluss und Mangel und – in diesem Fall speziell zu Geld – ist so tief im Wesen und tatsächlich auch in der Ausstrahlung eines jeden Menschen verankert, dass die meisten von uns gefühlsmäßig einschätzen können, wie ein guter Freund, eine Freundin, Vater oder Mutter antworten werden! Darum hat es auch keinen Sinn, dass Sie Ihren Satz schöner machen wollen, als Sie ihn eigentlich fühlen. Ihn vielleicht spiritueller darstellen, ein bisschen mogeln, sich für Ihre Meinung schämen, ein Schuldgefühl empfinden – scheinbar gute Gründe, Ihren Satz anders zu machen, als Sie in Ihrem Herzen eigentlich fühlen. Ihre Umgebung spürt die Wahrheit sowieso. Und sie fühlt sehr genau, wenn Sie das eine sagen, aber etwas anderes tun!
Erläuterung Kategorie 1
Wenn Sie nun gesagt haben, dass Geld stinkt, dann war Ihr zweiter Satz, dass Kraft stinkt und Ihr dritter, dass Liebe stinkt. Auch wenn Sie das nicht glauben wollen, unsere Erfahrung besagt, dass diese Verbindung immer funktioniert. Was Sie gesagt haben, ist eine im Augenblick feststehende Meinung, die aus Ihrer Lebenseinstellung entspringt.
Es ist diese verborgene Überzeugung, die in den drei Sätzen sichtbar wird, die es Ihnen sehr erschwert, Geld, Kraft und Liebe auf eine einfache und liebevolle Art zu integrieren. Dadurch, dass Sie sagen, dass Geld stinkt, sagen Sie eigentlich auch, dass Sie es nicht haben wollen. Dass Sie damit so wenig wie möglich zu tun haben wollen und nicht genau wissen, welchen Stellenwert Sie ihm in Ihrem Leben geben sollen. Wenn Sie noch weiter denken: Würde es Sie sehr verwundern, wenn das Geld seinerseits nichts mit Ihnen zu tun haben will? Die Bedeutung Ihres Satzes können Sie natürlich leugnen. Sie können Ihre Logik Überstunden machen lassen, um ihn zu rechtfertigen oder als Unsinn zu betiteln, aber wenn Sie sich die Zeit nehmen, um ehrlich auf Ihr Leben zu schauen, dann sehen Sie, dass es so ist.
Erläuterung Kategorie 2
Wenn Ihr Satz auf der Linie von „Ich habe das Geld eigentlich nicht nötig“ liegt, können Sie die Worte „das“ und „eigentlich“ weglassen. Übrig bleibt: „Ich habe Geld nicht nötig“. Dann haben Sie Kraft nicht nötig. Dann haben Sie Liebe nicht nötig. Dieser Satz deutet auf Einsamkeit hin. Nicht, dass Sie keinen Partner oder Ehepartner hätten, das mag schon sein, aber es besteht eine permanente Tendenz, Abstand herzustellen zwischen sich selbst und allen Facetten von Überfluss, Geld, Kraft und Liebe. Den Abstand erreichen Sie zum Beispiel dadurch, dass Sie viel arbeiten, viel reisen oder auch dadurch, dass Sie ein Selbstbild einer bestimmten Unnahbarkeit aufrechterhalten.
Erläuterung Kategorie 3
Wenn Ihr Satz lautet „Geld ist zwar nötig und auch praktisch, aber es ist absolut nicht das Wichtigste“, stecken Sie in der Kategorie von Bedingungen. Das deutet auf ein Leben hin, in dem Sie gerne auf Sicherheit setzen und gleichzeitig immer und für alles ein „Aber“ bedenken. Allein die Tatsache, dass Sie gefühlsmäßig zwischen zwei Extremen wählen müssen, zeigt an, dass Sie nicht an den bedingungslosen Überfluss glauben, dass Sie Angst haben, ein Blitz aus heiterem Himmel könnte Sie treffen – als eine Strafe der Götter –, wenn Sie echten Überfluss ohne Begrenzungen für sich wünschen. Diese Begrenzung zeigt sich in Ihrer Arbeit und in Ihren Beziehungen in Form von Zurückhaltung und darin, dass Sie selten irgendwo voll einsteigen.
Erläuterung Kategorie 4
Wenn Ihr Satz heißt „Ich habe Geld nötig, um die Rechnungen in der Gesellschaft zu bezahlen“, bedeutet das, dass Sie bestimmte Bedingungen mit Geld verknüpfen. Die wichtigste Bedingung ist in diesem Fall, dass Geld nur dazu da ist, die Rechnungen (der Gesellschaft) zu bezahlen.
Wenn Sie diesen Satz aufgeschrieben haben, werden Sie immer wieder der Dumme sein. Wenn Sie noch so gut im Geldverdienen sind, es werden immer wieder Rechnungen auftauchen, die dafür sorgen, dass das Geld gleich wieder verschwindet (dafür war Ihr Geld doch auch gedacht?). Beziehungen und ehemalige Partner kosten Sie viel Geld, eine Rechtsangelegenheit hier, ein kleinerer Konflikt da. Wenn es Streit mit dem Ehepartner oder in der Familie gibt, wird das Problem stets bei Ihnen abgeladen. Sie sind die Person, die oft ausgesucht wird, um sich bei Ihnen auszuweinen und zu klagen. Sie sind der Vermittler, und wenn es schief geht, dann sind Sie der Dumme. Allerdings können Sie jetzt wirklich nicht klagen, denn Ihr zweiter Satz lautet „Ich habe Kraft nur nötig, um die Rechnungen zu bezahlen“, und Ihr dritter Satz heißt „Ich habe Liebe nur nötig, um die Rechnungen zu bezahlen“. Die Sache funktioniert also auf jeden Fall.
Aber natürlich haben auch Sie jeden Tag aufs Neue die Wahl: Die Wünsche, die Sie in Ihrem Satz geäußert haben, können sich weiterhin vollständig erfüllen, wenn Sie nichts an Ihrem Denkmuster ändern. Sie können aber auch genau in diesem Moment beschließen, Ihre Meinung über Geld und somit über...