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E-Book

Das Kapital im 21. Jahrhundert

AutorThomas Piketty
VerlagVerlag C.H.Beck
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl817 Seiten
ISBN9783406671326
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Wie entstehen die Akkumulation und die Distribution von Kapital? Welche Dynamiken sind dafür maßgeblich? Fragen der langfristigen Evolution von Ungleichheit, der Konzentration von Wohlstand in wenigen Händen und nach den Chancen für ökonomisches Wachstum bilden den Kern der Politischen Ökonomie. Aber befriedigende Antworten darauf gab es bislang kaum, weil aussagekräftige Daten und eine überzeugende Theorie fehlten. In Das Kapital im 21. Jahrhundert analysiert Thomas Piketty ein beeindruckendes Datenmaterial aus 20 Ländern, zurückgehend bis ins 18. Jahrhundert, um auf dieser Basis die entscheidenden ökonomischen und sozialen Abläufe freizulegen. Seine Ergebnisse stellen die Debatte auf eine neue Grundlage und definieren zugleich die Agenda für das künftige Nachdenken über Wohlstand und Ungleichheit. Piketty zeigt uns, dass das ökonomische Wachstum in der Moderne und die Verbreitung des Wissens es uns ermöglicht haben, den Ungleichheiten in jenem apokalyptischen Ausmaß zu entgehen, das Karl Marx prophezeit hatte. Aber wir haben die Strukturen von Kapital und Ungleichheit andererseits nicht so tiefgreifend modifiziert, wie es in den prosperierenden Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg den Anschein hatte. Der wichtigste Treiber der Ungleichheit - nämlich die Tendenz von Kapitalgewinnen, die Wachstumsrate zu übertreffen - droht heute extreme Ungleichheiten hervorzubringen, die am Ende auch den sozialen Frieden gefährden und unsere demokratischen Werte in Frage stellen. Doch ökonomische Trends sind keine Gottesurteile. Politisches Handeln hat gefährliche Ungleichheiten in der Vergangenheit korrigiert, so Piketty, und kann das auch wieder tun.

Thomas Piketty ist Professor an der Paris School of Economics.

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Leseprobe

1.
EINKOMMEN UND PRODUKTION


Am 16. August 2012 greift die südafrikanische Polizei in den Konflikt zwischen den Arbeitern der Platinmine in Marikana in der Nähe von Johannesburg und den Bergwerksbesitzern, den Aktionären der in London ansässigen Lonmin Inc., ein. Die Ordnungskräfte schießen auf die Streikenden. Die Bilanz: 34 tote Minenarbeiter.[1] Wie häufig in vergleichbaren Fällen drehte sich der Konflikt um die Lohnfrage: Die Bergarbeiter verlangten eine Anhebung ihrer Löhne um 500 Euro auf 1000 Euro im Monat. Nach dem Drama schlug die Gesellschaft schließlich eine Erhöhung um 75 Euro monatlich vor.[2]

Dieser Vorfall ruft uns in Erinnerung, dass die Frage der Aufteilung der Produktion auf Löhne und Gewinne, auf Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen stets die erste Stufe eines Verteilungskonflikts war. Schon in den traditionalen Gesellschaften war der Gegensatz zwischen dem Grundbesitzer und dem Bauern, zwischen demjenigen, dem der Boden gehört, und demjenigen, der seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt, zwischen demjenigen, der die Bodenrente erhält, und demjenigen, der sie erarbeitet, der Kern sozialer Ungleichheit und Ursache aller Aufstände. Die Industrielle Revolution hat den Konflikt zwischen Kapital und Arbeit verschärft, was vielleicht daran liegt, dass kapitalintensivere Produktionsformen (Maschinen, Rohstoffe usw.) aufgekommen sind, oder vielleicht auch daran, dass die Hoffnungen auf eine gerechtere Verteilung und eine demokratischere Ordnung enttäuscht wurden – wir werden darauf zurückkommen.

Die tragischen Ereignisse in Marikana verweisen auf ähnliche Vorfälle und Gewalttaten in der Vergangenheit: Am 1. Mai 1886 auf dem Haymarket Square in Chicago; am 1. Mai 1891 in Fourmies in Nordfrankreich, als die Ordnungskräfte streikende Arbeiter, die Lohnerhöhungen forderten, erschossen. Gehört der Konflikt zwischen Kapital und Arbeit der Vergangenheit an, oder wird er zu den prägenden Faktoren des 21. Jahrhunderts gehören?

In den beiden ersten Teilen dieses Buches werden wir uns mit der Verteilung des Nationaleinkommens auf Arbeit und Kapital und ihren Veränderungen seit dem 18. Jahrhundert befassen. Wir werden die Frage der Ungleichheit innerhalb der Arbeitseinkommen (beispielsweise zwischen Arbeiter, Ingenieur und Werksleiter) oder innerhalb der Kapitaleinkommen (etwa zwischen kleinen, mittleren und großen Aktionären und Eigentümern) vorerst außer Acht lassen und darauf erst im dritten Teil eingehen. Jede dieser beiden Dimensionen der Vermögensverteilung – die «faktorielle» Verteilung, bei der sich die beiden «Produktionsfaktoren» Arbeit und Kapital gegenüberstehen, die dabei künstlich als homogene Blöcke betrachtet werden, und die «individuelle» Verteilung, die die Ungleichheit der Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen auf der Ebene von Einzelpersonen betrifft – spielt in der Praxis eine wichtige Rolle, und es ist unmöglich, zu einem zufriedenstellenden Verständnis des Verteilungsproblems zu kommen, wenn man sie nicht zusammen analysiert.[3]

Im August 2012 streikten die Bergarbeiter von Marikana übrigens nicht nur gegen die ihrer Meinung nach exorbitanten Gewinne der Gruppe Lonmin, sondern auch gegen die Ungleichheit der Löhne von Arbeitern und Ingenieuren und gegen das üppige Gehalt des Bergwerksdirektors.[4] Wenn das Kapitaleigentum nach streng egalitären Gesichtspunkten verteilt wäre und jeder Arbeitnehmer den gleichen Anteil an den Gewinnen zusätzlich zu seinem Lohn erhielte, würde die Frage des Verhältnisses zwischen Gewinnen und Löhnen (fast) niemanden interessieren. Wenn die Trennung zwischen Kapital und Arbeit so viele Konflikte verursacht, dann vor allem wegen der extrem hohen Konzentration des Kapitaleigentums. In allen Ländern ist die Ungleichheit der Vermögen – und der daraus erzielten Kapitaleinkommen – stets größer als die Ungleichheit der Löhne und der Arbeitseinkommen. Dieses Phänomen und seine Ursachen werden wir in Teil 3 analysieren. Zunächst werden wir die Ungleichheit innerhalb der Arbeitseinkommen und des Kapitalbesitzes als gegeben betrachten und unser Augenmerk auf die globale Verteilung des Nationaleinkommens zwischen Arbeit und Kapital legen.

Damit eines klar ist: Es ist nicht meine Absicht, im Namen der Arbeitnehmer gegen die Besitzenden zu Felde zu ziehen, sondern ich möchte jedermann helfen, genauer nachzudenken und sich ein eigenes Bild zu machen. Keine Frage: Die Ungleichheit zwischen Kapital und Arbeit hat eine große symbolische Bedeutung. Sie verstößt eklatant gegen die gängigen Vorstellungen von «gerecht» und «ungerecht», so dass es nicht verwunderlich ist, dass es manchmal zu physischer Gewalt kommt. Diejenigen, die nur ihre Arbeitskraft besitzen und häufig in bescheidenen, ja armseligen Verhältnissen leben, wie die Bauern im 18. Jahrhundert oder die Minenarbeiter von Marikana, können nur schwer akzeptieren, dass die Kapitalbesitzer – die mitunter selber bloß Erben sind – sich einen beträchtlichen Teil der erwirtschafteten Werte aneignen können, ohne selbst zu arbeiten. Der den Kapitalbesitzern zufließende Anteil kann häufig ein Viertel oder die Hälfte der Produktion, in kapitalintensiven Wirtschaftszweigen wie dem Bergbau mitunter sogar mehr als die Hälfte ausmachen, und er ist noch höher, wenn Monopole es den Kapitalbesitzern erlauben, einen noch größeren Teil abzuschöpfen.

Gleichzeitig ist jedem klar: Wenn man die gesamte Produktion unter den Arbeitnehmern verteilte und keine Gewinne erzielt würden, wäre es schwer, Kapital zur Finanzierung neuer Investitionen anzuziehen, zumindest im bestehenden Wirtschaftssystem (es sind durchaus andere denkbar). Hinzu kommt, dass es nicht unbedingt gerechtfertigt ist, jenen, die mehr sparen als andere, jegliche Vergütung zu verweigern – wobei angenommen wird, dass unterschiedliche Sparquoten eine wichtige Ursache der Vermögensungleichheit sind. Auch diese Frage werden wir untersuchen. Und nicht zu vergessen: Ein Teil dessen, was als «Kapitaleinkommen» bezeichnet wird, stellt zudem mitunter – zumindest teilweise – eine Entlohnung der «unternehmerischen» Arbeit dar und müsste daher wie andere Arbeitsformen behandelt werden. Dieses klassische Argument wird ebenfalls näher zu untersuchen sein. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren stellt sich die Frage, welche Verteilung der Wertschöpfung auf Kapital und Arbeit «richtig» ist. Kann man sicher sein, dass die «freie» Entfaltung von Marktwirtschaft und Privateigentum immer und überall wie durch Zauberhand zu diesem optimalen Niveau führt? Wie müsste man diese Verteilung in einer idealen Gesellschaft organisieren, und wie könnte man diesem Ideal näherkommen?

Die Instabilität der langfristigen Verteilung des Nationaleinkommens auf Kapital und Arbeit


Um in diese Richtung weiterzudenken und zumindest zu versuchen, die Begriffe einer scheinbar ausweglosen Diskussion präziser zu fassen, sollten zunächst die Fakten möglichst exakt ermittelt werden. Was genau weiß man über die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Kapital und Arbeit seit dem 18. Jahrhundert? Lange Zeit besagte die unter Ökonomen am weitesten verbreitete These, die ein wenig zu schnell Eingang in die Lehrbücher fand, dass die Verteilung des Nationaleinkommens auf Kapital und Arbeit langfristig sehr stabil gewesen sei und im Allgemeinen bei einem Drittel/zwei Drittel lag.[5] Aufgrund des historischen Abstands und neuer Daten werden wir zeigen können, dass die Wirklichkeit viel komplexer ist.

Einerseits war diese Verteilung im Laufe der letzten hundert Jahre großen Schwankungen unterworfen, die durch die chaotische politische und wirtschaftliche Geschichte des 20. Jahrhunderts bedingt waren. Die bereits in der Einleitung beschriebenen Entwicklungen im 19. Jahrhundert (Anstieg des Kapitalanteils in der ersten Hälfte des Jahrhunderts, dann leichter Rückgang und darauf folgende Stabilisierung) scheinen im Vergleich dazu in ruhigeren Bahnen verlaufen zu sein. Die Schocks in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (1914–1945), nämlich der Erste Weltkrieg, die bolschewistische Revolution von 1917, die Weltwirtschaftskrise seit 1929, der Zweite Weltkrieg, die neuen politischen Initiativen zur Regulierung, Besteuerung und staatlichen Kontrolle des aus diesen Umwälzungen hervorgegangenen Kapitals haben zu einem historisch niedrigen Umfang des Privatkapitals in den 1950er Jahren geführt. Es kommt dann sehr schnell zur Wiederherstellung der Vermögen, und diese Entwicklung beschleunigt sich mit der konservativen angelsächsischen Revolution von 1979/80, dem Zusammenbruch des Sowjetreichs 1989/90, der Globalisierung des Finanzwesens und der Deregulierung in den 1990er Jahren. Diese Ereignisse markieren einen politischen Wendepunkt, der genau in die entgegengesetzte Richtung der vorausgegangenen Umwälzungen führt, und machen es möglich, dass sich das Privatkapital zu Beginn der 2010er Jahre trotz der Krise von 2007/08 in einer Weise vermehrt, die es seit 1913 nicht mehr gegeben hat. Nicht alles ist negativ an dieser Entwicklung und an dieser Wiederherstellung der Vermögen, die teilweise natürlich und wünschenswert ist. Aber sie ändert die Sicht...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Titel3
Impressum4
Inhaltsübersicht795
Inhalt5
Danksagung7
Einleitung13
Eine Debatte ohne Quellen?14
Malthus, Young und die Französische Revolution16
Ricardo: Das Knappheitsprinzip18
Marx: Das Prinzip der unbegrenzten Akkumulation20
Von Marx zu Kuznets: Von der Apokalypse zum Märchen25
Die Kuznets-Kurve: eine gute Nachricht im Kalten Krieg29
Die erneute Fokussierung der Wirtschaftsanalyse auf die Verteilungsfrage31
Die in diesem Buch verwendeten Quellen33
Die wichtigsten in diesem Buch erarbeiteten Resultate39
Triebkräfte von Konvergenz und Divergenz42
Die grundlegende divergenzfördernde Kraft: r > g44
Der geografische und historische Rahmen48
Der theoretische und begriffliche Rahmen51
Aufbau des Buches55
Erster Teil: Einkommen und Kapital59
Kapitel 1. Einkommen und Produktion61
Die Instabilität der langfristigen Verteilung des Nationaleinkommens auf Kapital und Arbeit64
Der Begriff des Nationaleinkommens67
Was ist das Kapital?70
Kapital und Vermögen72
Das Kapital-Einkommens-Verhältnis76
Das erste grundlegende Gesetz des Kapitalismus: a = r×ß78
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung – die Entstehung einer sozialen Konstruktion83
Die weltweite Verteilung der Produktion88
Von den Kontinentalblöcken zu den Regionalblöcken91
Die weltweite Ungleichheit: Von 150 Euro monatlich bis 3000 Euro monatlich94
Die weltweite Einkommensverteilung: ungleicher als die Verteilung der Produktion98
Welche Kräfte fördern Konvergenz zwischen den Ländern?101
Kapitel 2. Das Wachstum: Illusionen und Realität105
Das sehr langfristige Wachstum106
Das Gesetz des kumulativen Wachstums108
Die Stadien des demografischen Wachstums110
Ein negatives Bevölkerungswachstum?114
Wachstum, ein egalisierender Faktor118
Die Stadien des Wirtschaftswachstums121
Was bedeutet eine zehnfache Erhöhung der Kaufkraft?124
Das Wachstum: Eine Diversifizierung der Lebensformen127
Das Ende des Wachstums?131
Mit einem jährlichen Wachstum von 1% erneuert sich eine Gesellschaft grundlegend133
Die Nachwelt der Trente Glorieuses: transatlantische Verflechtungen135
Die doppelte Glockenkurve des weltweiten Wachstums138
Die Frage der Inflation141
Die hohe Geldwertstabilität im 18. und 19. Jahrhundert143
Die Bedeutung des Geldes im klassischen Roman145
Das Ende des monetären Kompasses im 20. Jahrhundert147
Zweiter Teil: Die Dynamik des Kapital-Einkommensverhältnisses151
Kapitel 3. Die Metamorphosen des Kapitals153
Die Form des Vermögens: Von der Literatur zur Realität153
Die Metamorphosen des Kapitals in Großbritannien und in Frankreich156
Größe und Niedergang des Auslandskapitals161
Einkommen und Vermögen: einige Größenordnungen164
Öffentlicher Reichtum, privater Reichtum166
Das Staatsvermögen in der Geschichte169
Großbritannien: staatliche Verschuldung und Stärkung des Privatkapitals172
Wer profitiert von den Staatsschulden?175
Die Unwägbarkeiten der Ricardianischen Äquivalenz178
Frankreich: Ein Kapitalismus ohne Kapitalisten in der Nachkriegszeit180
Kapitel 4. Vom Alten Europa zur Neuen Welt187
Deutschland: rheinischer Kapitalismus und Gesellschaftseigentum188
Die dramatischen Verluste des Kapitals im 20. Jahrhundert195
Das Kapital in Amerika: stabiler als in Europa200
Die Neue Welt und das Auslandskapital205
Kanada: lange Zeit im Besitz der Krone207
Neue Welt und Alte Welt: die Bedeutung der Sklaverei209
Sklavenkapital und Humankapital213
Kapitel 5. Das langfristige Kapital-Einkommens-Verhältnis217
Das zweite fundamentale Gesetz des Kapitalismus: ß = s/g219
Ein langfristig geltendes Gesetz222
Die Rückkehr des Kapitals in den reichen Ländern seit den 1970er Jahren226
Jenseits der Blasen: geringes Wachstum, hohe Ersparnis229
Die zwei Komponenten der privaten Spartätigkeit233
Langlebige Güter und Wertgegenstände236
Das Privatkapital ausgedrückt in verfügbaren Jahreseinkommen239
Die Frage der Stiftungen und der anderen Kapitaleigner241
Die Privatisierung des Vermögens in den reichen Ländern242
Der historische Anstieg der Vermögenspreise247
Nationales Kapital und Nettoauslandsvermögen in den reichen Ländern253
Auf welchem Niveau wird sich das weltweite Kapital-Einkommens-Verhältnis im 21. Jahrhundert befinden?258
Das Geheimnis des Bodenpreises260
Kapitel 6. Das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit im 21. Jahrhundert265
Vom Kapital-Einkommens-Verhältnis zum Kapital-Arbeits-Verhältnis265
Die Ströme: schwerer zu schätzen als die Bestände269
Der Begriff der reinen Kapitalrendite272
Die Kapitalrendite in der Geschichte273
Die Kapitalrendite zu Beginn des 21. Jahrhunderts276
Realvermögen und Nominalvermögen278
Wozu dient das Kapital?281
Der Begriff der Grenzproduktivität des Kapitals283
Zu viel Kapital tötet das Kapital285
Jenseits von Cobb-Douglas: die Frage der Stabilität des Kapital-Arbeits-Verhältnisses288
Die Substitution von Kapital durch Arbeit im 21. Jahrhundert: eine Elastizität, die höher als eins ist293
Die traditionalen Agrargesellschaften: eine Elastizität unter eins295
Ist das Humankapital eine Illusion?296
Die mittelfristige Entwicklung des Kapital-Arbeits-Verhältnisses297
Zurück zu Marx und zum tendenziellen Fall der Profitrate301
Jenseits der «beiden Cambridges»305
Die Rückkehr des Kapitals in Zeiten schwachen Wachstums308
Die Launen der Technologie309
Dritter Teil: Die Struktur der Ungleichheit311
Kapitel 7. Ungleichheit und Konzentration: Erste Anhaltspunkte313
Die Rede Vautrins314
Die Schlüsselfrage: Arbeit oder Erbschaft?318
Ungleichheit von Arbeitseinkommen, Ungleichheit von Kapitaleinkommen320
Die Ungleichverteilung des Kapitals ist stets größer als die der Arbeitseinkommen322
Ungleichheit und Konzentration: einige Größenordnungen325
Unterschichten, Mittelschicht, Oberschicht329
Klassenkampf – oder Kampf der Perzentile?331
Ungleichheit hinsichtlich der Arbeit: moderate Ungleichheit?335
Ungleichheit hinsichtlich des Kapitals: extreme Ungleichheit338
Die größte Neuerung des 20. Jahrhunderts: die vermögende Mittelschicht342
Ungleichheit des Gesamteinkommens: die zwei Welten345
Das Problem der synthetischen Indikatoren349
Der schamhafte Schleier der offiziellen Berichte351
Rückkehr zu den «Sozialtabellen» und zur politischen Arithmetik354
Kapitel 8. Zwei Welten357
Ein einfacher Fall: Der Abbau von Ungleichheit im Frankreich des 20. Jahrhunderts357
Die Geschichte der Ungleichheiten: eine wechselvolle politische Geschichte361
Von der «Rentiersgesellschaft» zur «Managergesellschaft»363
Die verschiedenen Welten des obersten Dezils366
Die Grenzen der Steuererklärung371
Die Wirren der Zwischenkriegszeit374
Zeitüberlagerungen377
Wachsende Ungleichheit in Frankreich seit den 1980er Jahren381
Ein komplexerer Fall: Strukturwandel der Ungleichheit in den Vereinigten Staaten383
Die Explosion der amerikanischen Ungleichheit seit den 1970er Jahren387
Hat wachsende Ungleichheit die Finanzkrise verschuldet?391
Der Anstieg der Supergehälter393
Kohabitation im obersten Perzentil396
Kapitel 9. Ungleichheit der Arbeitseinkommen401
Ungleichheit der Arbeitseinkommen – ein Wettlauf zwischen Bildung und Technologie?402
Die Grenzen des theoretischen Modells und die Rolle der Institutionen406
Lohntabellen und Mindestlöhne409
Wie lässt sich die Explosion der Ungleichheit in den Vereinigten Staaten erklären?415
Der Aufstieg der Supermanager: ein angelsächsisches Phänomen417
Die Welt des obersten Tausendstels422
Europa in den Jahren 1900 bis 1910: höhere Ungleichheit als in der Neuen Welt426
Ungleichheit in den Schwellenländern – schwächer als in den Vereinigten Staaten432
Die Illusion der Grenzproduktivität438
Wachsende Divergenz. Der Höhenflug der Supermanager442
Kapitel 10. Ungleichheit des Kapitaleigentums447
Extreme Vermögenskonzentration: Europa und Amerika448
Frankreich – ein Observatorium der Vermögensentwicklung449
Metamorphosen einer Patrimonialgesellschaft452
Ungleichverteilung von Kapital im Europa der Belle Époque457
Die Entstehung der vermögenden Mittelschicht460
Ungleichverteilung von Kapital in Amerika461
Der Mechanismus der Vermögensdivergenz: r versus g in der Geschichte466
Weshalb ist die Kapitalrendite höher als die Wachstumsrate?468
Das Problem der Gegenwartspräferenz474
Gibt es ein Verteilungsgleichgewicht?479
Entails und Fideikommisse480
Der Code civil und die Illusion der Französischen Revolution483
Pareto und die Illusion stabiler Ungleichheit487
Weshalb ist die Vermögensungleichheit nicht wieder auf die historischen Höchststände gestiegen?490
Erklärungsbausteine: Zeit, Steuern, Wachstum494
Wird die Ungleichheit im 21. Jahrhundert noch größer als im 19. Jahrhundert sein?499
Kapitel 11. Verdienst und Erbschaft auf lange Sicht501
Langfristige Entwicklung des Erbvolumens503
Steuerfluss und Wirtschaftsfluss506
Die drei Kräfte: die Illusion vom Ende der Erbschaft508
Mortalität auf lange Sicht513
Der Reichtum altert mit der Bevölkerung: der µ × m-Effekt516
Der Reichtum der Toten und der Reichtum der Lebenden519
Fünfziger und Achtziger: Alter und Reichtum in der Belle Époque522
Die Verjüngung der Vermögen durch die Weltkriege526
Wie wird sich das Erbvolumen im 21. Jahrhundert entwickeln?528
Vom jährlichen Erbvolumen zum ererbten Vermögensstock533
Zurück zu Vautrin537
Rastignacs Dilemma540
Kleine Arithmetik der Rentiers und leitenden Angestellten544
Klassische Patrimonialgesellschaft: Die Welt von Balzac und Jane Austen546
Extreme Vermögensungleichheit – Bedingung von Zivilisation in einer armen Gesellschaft?551
Meritokratischer Extremismus in reichen Gesellschaften554
Die Gesellschaft der kleinen Rentiers557
Der Rentier – Feind der Demokratie562
Die Rückkehr der Erbschaft – ein europäisches oder globales Phänomen?566
Kapitel 12. Globale Vermögensungleichheit im 21. Jahrhundert573
Die Ungleichheit der Kapitalrenditen574
Die Entwicklung globaler Vermögensranglisten576
Von den Ranglisten der Milliardäre zu den Globalen Vermögensberichten581
Erben und Unternehmer in den Vermögensranglisten586
Die moralische Hierarchie der Vermögen591
Die reine Kapitalrendite amerikanischer Universitätsstiftungen596
Kapital und Skaleneffekte601
Wie wirkt sich die Inflation auf die Ungleichheit der Kapitalrenditen aus?605
Die Rendite der Staatsfonds: Kapital und Politik609
Werden Staatsfonds die Welt besitzen?612
Wird China die Welt besitzen?615
Internationale Divergenz, oligarchische Divergenz618
Sind die reichen Länder tatsächlich so arm?621
Vierter Teil: Die Regulierung des Kapitals im 21. Jahrhundert625
Kapitel 13. Ein Sozialstaat für das 21. Jahrhundert627
Die Krise von 2008 und die Frage nach der Rückkehr des Staates628
Die Entwicklung des Sozialstaats im 20. Jahrhundert631
Die Formen des Sozialstaats635
Die moderne Umverteilung und die Logik der Rechte639
Den Sozialstaat modernisieren, nicht abbauen642
Fördert das Bildungssystem soziale Mobilität?646
Meritokratie und Oligarchie an der Universität648
Die Zukunft der Altersversorgung: Verteilung und schwaches Wachstum653
Die Frage des Sozialstaats in den Entwicklungs- und Schwellenländern657
Kapitel 14. Die progressive Einkommensteuer überdenken661
Moderne Umverteilung – die Frage nach der Steuerprogression662
Die Rolle der progressiven Steuer665
Die progressive Steuer – ein flüchtiges Produkt des Chaos668
Die progressive Steuer in der Dritten Republik674
Die konfiskatorische Besteuerung exorbitanter Einkommen: eine amerikanische Erfindung679
Die Explosion der Spitzengehälter und die Rolle des Steuerrechts685
Wirtschaftsleistung und nationale Identität689
Den Spitzensteuersatz überdenken692
Kapitel 15. Eine globale Kapitalsteuer697
Die globale Kapitalsteuer – eine nützliche Utopie698
Demokratische und finanzielle Transparenz701
Eine schlichte Lösung: der automatische Bankdatenaustausch706
Wozu dient die Kapitalsteuer?711
Logik der Kontribution, Logik des Anreizes714
Entwurf einer europäischen Vermögenssteuer716
Die Kapitalsteuer in der Geschichte721
Ersatzregulierungen: Protektionismus und Kapitalkontrolle728
Das Rätsel chinesischer Kapitalregulierung729
Umverteilung der Erdölrente?732
Umverteilung durch Einwanderung734
Kapitel 16. Die Frage der Staatsschuld737
Staatsschulden abbauen – Kapitalsteuer, Inflation oder Sparmaßnahmen738
Führt Inflation zur Umverteilung von Reichtum?743
Was tun Zentralbanken?748
Geldschöpfung und Nationalkapital751
Die Zypern-Krise – wenn Kapitalsteuer und Bankenregulierung zusammenkommen756
Der Euro – eine staatenlose Währung für das 21. Jahrhundert?760
Die Frage der europäischen Einigung763
Staatsgewalt und Kapitalakkumulation im 21. Jahrhundert770
Die Politik und der Buchstabe des Gesetzes775
Globale Erwärmung und Staatskapital779
Ökonomische Transparenz und demokratische Kapitalkontrolle782
Schlussbetrachtung785
Der zentrale Widerspruch des Kapitalismus: r>g785
Für eine historische und politische Ökonomie788
Die Sache der Ärmsten790
Auflistung der Grafiken und Tabellen805
Personenregister813
Zum Buch817
Über den Autor817

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