Voraussetzungen für erfolgreiches Dating
Um bei der Partnersuche erfolgreich zu sein, genügt es (leider) nicht, ein paar Tricks auf Lager zu haben, mehr Männer kennenzulernen oder sich besser zu präsentieren. Der Grundstein, auf dem sich der Erfolg aufbaut, ist eine wichtige Frage, die Sie sich ehrlich beantworten sollten:
Sind Sie bereit für eine liebevolle, erfüllte Partnerschaft?
Diese Frage erscheint zunächst vielleicht absurd, haben Sie dieses Buch doch gekauft, um einen Partner zu finden. Dennoch ist sie weitreichender, als nur den Mann zu definieren, den Sie sich wünschen, und es ist äußerst wichtig, noch einmal genauer darüber nachzudenken:
Aktuell sind Sie vermutlich Single und wünschen sich einen Partner. Ihre bisherigen Bemühungen, Ihr Wissen über Männer und Dating, Ihre Ansätze und Vorsätze haben nicht dazu geführt, dass Sie in einer dauerhaften, glücklichen Partnerschaft leben. Mit anderen Worten: Irgendetwas machen Sie falsch – lassen Sie uns herausfinden, was.
Stellen wir uns also die Grundsatzfrage: Glauben Sie überhaupt, dass es irgendwo da draußen einen passenden Partner für Sie gibt?
Können Sie sich vorstellen, dass es einen Mann gibt, der sich in Sie verliebt und in den Sie sich verlieben? Besteht in Ihren Gedanken die Möglichkeit, dass sich Ihr Partnerwunsch tatsächlich erfüllen könnte? Sind Sie bereit, einen Mann an sich heranzulassen und zu glauben, dass er Mr Right sein könnte? Und falls ja, wären Sie bereit „Ja“ zu sagen, wenn es so weit ist?
Dies ist die Grundvoraussetzung, damit dieses Buch für Sie nützlich sein kann. Wenn Sie es schaffen, wirklich daran zu glauben – wenn Sie überzeugt davon sind, dass Sie einen Mann treffen werden, der sich in Sie verliebt, und Sie das erwidern können und wollen, dann kann Ihnen dieses Buch überaus hilfreich sein. Aber eben nur dann.
Vielleicht klingt das auf den ersten Blick fast schon ein wenig bizarr: Wieso sollte man sich denn einen Datingratgeber kaufen, wenn man gar nicht daran glaubt, einen passenden Partner finden zu können? Aber wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Sie sollen jedoch nicht nur hoffen, dass es einen Partner für Sie gibt oder dass dieses Buch etwas für Sie verändert. Es ist unabdingbar, dass Sie das wirklich glauben. Glauben Sie daran, dass es möglich ist – wissen Sie es!
Kein Rat, keine Strategie, kein Tipp kann Ihnen helfen, wenn Sie denken und glauben, dass das alles sowieso nichts nützen wird, weil es da draußen keinen Mann für Sie gibt.
Die Macht des Glaubens
In meinen Seminaren erlebe ich es sehr häufig, dass gerade Frauen Wünsche haben, an deren Erfüllung sie nicht glauben, weil sie sich selbst zum Beispiel nicht liebenswert finden oder weil sie glauben, dass es eben keinen Mann gibt, der zu ihnen passt oder der sie will. Diese Einstellung ist eine Hürde, die Ihnen das Finden bei der Suche regelrecht unmöglich macht. Wie soll man etwas finden, das es in der eigenen Überzeugung gar nicht gibt?
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, sich die Partnersuche sehr schwer zu machen: Manche Frauen wünschen sich an einem Partner Eigenschaften, die sich gegenseitig nahezu ausschließen, wie einen männlichen und rücksichtsvollen Mann, der eigene Hobbys pflegt, aber dennoch viel Zeit in die Partnerschaft investieren möchte, der Kinder möchte, viel reisen will, gerne tanzt, gesellig und häuslich ist und so weiter und so fort. Fast alle haben (bewusst oder unbewusst) regelrechte Listen, was geht und was nicht geht. Andere wünschen sich zwar einen Partner, mögen aber eigentlich „den Mann an sich“ nicht. Sie suchen damit quasi den Partner unter Menschen, die sie im Grunde verachten und ablehnen.
Überlegen Sie doch zunächst einmal, was Partnerschaft eigentlich für Sie bedeutet – und wofür sie gut sein soll.
Vermutlich haben auch Sie allerhand Kriterien und „Drehbücher“ gespeichert, die genau das Gegenteil von dem bewirken, was Sie wollen: glücklich verliebt in einer liebevollen Partnerschaft zu sein. Manche dieser Denkweisen sind Ihnen möglicherweise noch nicht einmal bewusst – sie wirken im Verborgenen und werden genau deshalb nie von Ihnen infrage gestellt. Sie erkennen sie meist nur an einer Sache: ihrer Auswirkung. Sie sind wie geheime Saboteure, die unbemerkt Ihren Blick immer wieder von den Möglichkeiten ablenken, die hilfreich wären, und Sie dahin führen, wo der Frust wartet.
Beziehungshinderliche Kriterien führen nicht nur dazu, dass die Auswahl an Männern in Ihrer Wahrnehmung immer weiter schrumpft, weil kaum jemand diesen Kriterien gewachsen ist. Sie führt auch dazu, dass Sie sogar einem möglichen Mr Right durch Ihre Einstellung die völlig falschen Signale senden und ihm damit jegliche Lust nehmen, sich zu erkennen zu geben. Es kann sogar dazu führen, dass Sie gar nicht in der Lage sind, einen netten, attraktiven Mann wahrzunehmen, wenn er direkt vor Ihnen steht, weil Sie wie hypnotisiert durch ihn hindurch oder an ihm vorbeischauen.
Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn beziehungshinderliche Glaubenssätze wirken tatsächlich wie eine Selbsthypnose: Aus den vielen Dingen, die um uns herum passieren, nehmen wir immer nur das wahr, worauf wir uns gerade konzentrieren. Man nennt dieses Phänomen „Unaufmerksamkeitsblindheit“: Die Nichtwahrnehmung von Objekten bedingt durch die eingeschränkte Verarbeitungskapazität des Gehirns. Wissenschaftler der Universität Illinois haben dies mit einem sehr amüsanten Versuch gezeigt: In einem Video spielen sich zwei Teams mit je drei Personen Bälle zu. Ein Team trägt weiße T-Shirts, das andere schwarze. Das Video fordert den Zuschauer auf, mitzuzählen, wie viele Ballwechsel das Team in Weiß spielt. Während man also konzentriert ist auf die Bälle und das weiße Team, betritt eine siebte Person die Bildfläche – in meiner Lieblingsversion ist es jemand, der als Gorilla verkleidet ist. Das Verrückte daran: Mehr als die Hälfte der Versuchspersonen, die das Video gesehen hat, hat den Gorilla nicht bemerkt. Man ist so konzentriert auf die drei Personen in Weiß und den Ball, dass es möglich ist, einen sehr auffälligen Gorilla zu übersehen – obwohl er einem direkt vor der Nase herumturnt. Genau das könnte auch Ihnen mit Mr Right passieren: Sie könnten sich selbst so gut hypnotisiert haben, dass Sie so sehr auf die Männer achten, die Sie unattraktiv finden, dass Sie einen Gorilla – nein, Entschuldigung, einen tollen Mann – glatt übersehen, obwohl er direkt vor Ihnen steht.
Schnell entsteht der Eindruck, dass es eben „einfach keine guten Männer gibt“. Und mit diesem Trugschluss werden Sie dann wahrscheinlich sogar recht behalten: Es gibt keine guten Männer – für Sie. Denn ein netter, aufgeschlossener und bindungswilliger Mann hat überhaupt keine Lust, sich mit Misstrauen und Anspruchshaltungen auseinanderzusetzen, mit denen er gar nichts zu tun hat. Er kann nichts dafür, wenn Sie vor ihm schlechte Erfahrungen gemacht haben. Und er wird nicht erkennen, dass hinter einer verschlossenen oder sogar arroganten Schale ein liebenswertes, liebreizendes Wesen steckt, das darauf wartet, entdeckt und erobert zu werden.
Natürlich weiß ich nur allzu gut, dass so mancher Mann sich im Umgang mit Frauen gerade in Sachen Dating nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Doch wenn wir jedem Mann direkt das unterstellen, was sein Vorgänger verbockt hat, ist das nicht nur ungerecht, es führt auch unweigerlich zur sogenannten „self-fulfilling prophecy“ (der sich selbst erfüllenden Prophezeiung): Wenn Sie einem bis dahin völlig ahnungslosen, freundlichen Menschen mit argwöhnischem Gesichtsausdruck und übertriebener Zurückhaltung begegnen, werden Sie diesen Menschen damit nicht ermutigen, Ihnen freundlich und offen gegenüberzutreten. Das Date wird in einem solchen Fall eher unzufriedenstellend verlaufen, und Sie können hinterher behaupten: Siehst du, ich habe es doch gleich gewusst!
Ich habe in meinen Seminaren viele Frauen kennengelernt, die mit unglaublicher Trefferquote immer wieder Männer auswählten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit genau das Gegenteil von dem waren, was sie sich eigentlich wünschten. So lange, bis sie ihre stillen Saboteure, ihre Ambivalenzen und ihre Ängste erkannten und wirklich bereit waren, sich dem zu stellen und das aufzulösen, was ihnen immer wieder Frust bescherte. Wenn es Ihnen ähnlich geht, dann möchte ich Ihnen sagen: Natürlich gibt es da draußen bestimmt eine ganze Menge Männer, die nicht für die Art von Partnerschaft mit Ihnen geeignet sind, die Sie sich vorstellen.
Die Frage ist nur: Warum ziehen Sie diese immer wieder an?
Typische Beziehungsfalle: unerfüllte Sehnsüchte
Viele Frauen wiederholen Muster aus ihrer Kindheit: Wenn Sie zum Beispiel in Ihrer Kindheit von Ihrem Vater abgelehnt wurden oder wenn Sie sich von ihm nicht wirklich geliebt fühlten, ziehen Sie vermutlich auch heute immer wieder Männer an, die Sie ähnlich fühlen lassen.
Wir wählen durch unbewusste Muster jemanden aus, der vielversprechend genug wirkt, unser Vater-Tochter-Drama noch einmal zu inszenieren und damit zu heilen. Letzteres allerdings gelingt nur, wenn man sich dessen bewusst ist und nicht dem vermeintlich bösen Partner die Schuld an den eigenen Gefühlen und der Enttäuschung gibt.
Wenn Sie als Kind Ihre Mutter möglicherweise bedauert haben, weil Ihr Vater sehr dominant oder die Ehe Ihrer Eltern nicht glücklich war, kann es passieren, dass Sie sich aus der sogenannten „unbewussten Treue“ heraus nicht trauen, selbst glücklich zu werden in einer Partnerschaft, und sich daher...