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E-Book

Depressionen

... und Wege nach oben ...

AutorMarten van den Berg
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl136 Seiten
ISBN9783732271948
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Die Therapie von Depressionen wird allgemein als schwierig, langwierig und oftmals wenig effektiv betrachtet. Dieser Ratgeber erklärt das Wesen dieser Erkrankung. Es werden Wege aufgezeigt, wie jeder selbst in kurzer Zeit sein Befinden verbessern kann. Eine Fülle von Methoden und Techniken, eingebettet in einer strategischen Betrachtungsweise, erlaubt einen individuellen Umgang mit der eigenen Depression. Zahlreiche Fallbeschreibungen und eine statistische Auswertung der Therapieergebnisse bei 50 Patienten belegen eindrucksvoll das Potential dieser Herangehensweise.

Marten van den Berg, Jahrgang 1955, wurde geboren in Enschede, Niederlande. Nach dem Studium der Psychologie in Amsterdam, war er zunächst als Organisationspsychologe tätig, zunächst in der Niederlande, ab 1990 in Deutschland. Seit 1992 arbeitet er im psychotherapeutischen Bereich, vor allem mit Menschen, die (auch) körperlich krank sind. 1997 gewann der den Lily Quality of Lif Award für die Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur Messung der Lebensqualität bei der parkinsonschen Krankheit. Sein Interesse für seelisch-körperliche Zusammenhänge führte zur Entwicklung einer Methodik zur psychischen Einflussnahme auf den Körper, die integrative Selbst-Therapie (IST). Neben seiner Arbeit in eigener Praxis ist er seit 2007 in einer Rehaklinik für Krankheiten der Verdauungsorgane und Ernährungsmedizin beschäftigt. Die Erfahrungen mit der in diesem Buch beschriebenen Herangehensweise bei der (Selbst-)Behandlung von Depressionen stammen vor allem aus der Arbeit in dieser Klinik.

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Leseprobe

5. Fallbeispiele

Üblicherweise werden Fallbeispiele locker verstreut im restlichen Text eines Buches verteilt. Sie erfüllen dort vor allem die Funktion der praktischen Erläuterung von Ausführungen die mehr oder weniger theoretischer Natur sind. Nicht zu unterschätzen ist auch die Bedeutung von Fallbeispielen für das Auffrischen von Texten, die sonst vielleicht sehr trocken wären. Und Fallbeispiele helfen natürlich auch dabei, dünne Bücher dicker zu machen.

Ich habe eine etwas andere Herangehensweise gewählt. Wie ich in der Anleitung zum Buch erklärt habe, sehe ich die Funktion der Fallbeispiele vor allem als Motivationshilfe. Sie belegen, dass auch schwere, seit langem existierende, Depressionen, in erstaunlich kurzer Zeit abklingen können. Somit kann der, bei Depressionen häufig auftretenden pessimistischen Erwartung in Bezug auf Heilungserfolge zumindest etwas entgegengebracht werden.

Etwas Vorsicht ist hier jedoch geboten. Bitte bedenken Sie, dass die Menschen in den Fallbeispielen eine therapeutische Unterstützung, in diesem Fall von meiner Seite, hatten. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Unterstützung verkürzend auf die für die Heilung benötigte Zeit ausgewirkt hat. Sollte es bei Ihnen länger dauern, bis der Erfolg sich einstellt, wäre dies durchaus zu erwarten. Also, verlieren Sie nicht den Mut!

Die Beispiele die hier genannt worden sind, stammen alle von Klienten, die im Zeitraum vom Juli 2012 bis Mai 2013 bei mir in Behandlung waren. Meistens in der Form eines Aufenthaltes in einer Rehaklinik, wo ich ebenfalls arbeite. Der zeitliche Rahmen für eine Behandlung war somit ziemlich rigide eingeschränkt. Sicherlich hätte ich mit dem oder der Einen oder Anderen gerne noch zusätzliche Gespräche gehabt, die vor allem auch zur weiteren Stabilisierung beigetragen hätten. Die Initialen und das Alter habe ich bei jedem Fall geändert. Manchmal auch andere Daten, um eine mögliche Wiedererkennung durch Dritte zu vermeiden. Die Angaben der Schwere der Depression (BDI), der Dauer der Behandlung und der Zahl der Gespräche entsprechen jedoch den Originaldaten.

Fallbeispiel Depression, Trauma

Herr L. ist 53 Jahre alt. Beim Erstkontakt wirkt er stark depressiv und unsicher. Er ist mit sich und seiner Situation absolut unzufrieden. Er erzählt, dass vor 8 Jahren Angstzustände und Panikattacken aufgetreten sind. Seit dieser Zeit nimmt er zwei verschiedene Antidepressiva. Allerdings scheinen diese momentan nicht auszureichen, er fühlt sich niedergeschlagen und die Angst tritt wieder in den Vordergrund. Häufig grübelt er, schläft dadurch schlecht. Auf Beck’s Depressionsinventar (BDI) erreicht er 29 Punkte, was einer schweren Depression entspricht.

Im Gespräch stellt sich heraus, dass seine größte aktuelle Angst ist, arbeitslos zu werden und (erneut) auf Hartz IV angewiesen zu sein. Gefragt nach einschneidenden Ereignissen im Leben berichtet er, dass sein Vater an einen Herzinfarkt gestorben ist, als er zwölf war. Weil er dabei war, als das passierte und er ein inniges Verhältnis zum Vater hatte, hat ihn dieses Ereignis tief erschüttert (Trauma).

Mit Hilfe der Hauptsequenz der energetischen Psychotherapie werden sowohl das Trauma als auch die Existenzangst gelöst. Der Patient wird aufgeklärt über Anwendungen und Verhaltensweisen, die er zur Besserung des Befindens selbst durchführen kann. In seinem Fall stehen hierbei Maßnahmen gegen das Grübeln im Vordergrund.

Gut anderthalb Wochen später, nach insgesamt drei Gesprächen, beträgt der Punktezahl auf dem BDI nur noch 8. Vor einer Depression ist nichts mehr zu erkennen, obwohl Herr. L. inzwischen ein Antidepressivum ganz abgesetzt, das andere bis weniger als der Hälfte reduziert hat. Grübeln tut er gar nicht mehr. Er äußert sich jetzt positiv und optimistisch und wirkt fröhlich und aufgeräumt.

Fallbeispiel Depression, psychovegetativer Erschöpfungszustand, Burnout

Frau H. ist eine 46-jährige Arzthelferin. Sie fühlt sich völlig erschöpft, weint nur noch und grübelt viel. Angefangen hat dies ca. anderthalb Jahre zuvor. Eine schwere Darm- OP hatte ihr den ‚Genickschuss’ verpasst, nachdem sie jahrelang neben ihrem stressigen Job Eltern und Schwiegereltern gepflegt hatte. Beck’s Depressionsinventar (BDI) ergibt eine mittelschwere Depression mit 26 Punkten. Neben der Depression hat sie eventuell auch einen psychovegetativen Erschöpfungszustand durch die OP sowie ein Burnout durch die extreme Belastung über Jahre durch die Kombination von Job und Pflege. Antidepressiva will sie nicht nehmen.

Die emotionale Belastung, die momentan am Schwersten wiegt, ist eine Folge davon, dass ihr Ehemann ihre Krankheit nicht ernst nimmt. Durch Anwendung der Hauptsequenz der energetischen Psychotherapie kann diese Belastung neutralisiert werden. Die Patientin bekommt Anweisungen, wie sie sich mit einem psychovegetativen Erschöpfungszustand am Besten verhalten kann. Auch soll sie Anwendungen bei Depressionen, insbesondere die, die das Grübeln lindern, regelmäßig durchführen.

Nach drei Gesprächen in einem Zeitraum von ca. anderthalb Wochen ist keine Depression mehr nachweisbar (BDI: 7 Punkte). Frau H. hat wieder eine positive Einstellung zu ihrem Leben.

Fallbeispiel berufliche Überbelastung, Trauma

Hr. K. betreut schwer erziehbare Jugendliche in einer kirchlichen Einrichtung. Schichten von 24 Stunden sind am Wochenende normal, eventuell wird daraus auch schon mal mehr. Schlafen wäre zwar erlaubt, ist jedoch kaum möglich, weil manche der betreuten Jugendlichen ein hohes Aggressionspotential haben.

In den vergangenen zwei Jahren hatte er fünfmal einen Hörsturz.

Vor ca. einem Jahr wurde er von einem Klienten schwer verletzt mit einem Eisenstab (Trauma). Seitdem hat er Angstzustände, sein Selbstvertrauen hat stark gelitten. Dieses Trauma, mit den emotionalen Komponenten Wut und Angst, wurde mit Hilfe der Hauptsequenz der energetischen Psychotherapie aufgelöst.

Mit Hilfe des Mindmapping gelang es ihm ein deutliches Bild seiner beruflichen Situation herzustellen. Das System der inneren Werte, der Einstellungen und somit auch der Prioritätensetzung wurde überprüft und korrigiert. Jetzt war Herr. K in der Lage Entscheidungen zu treffen, über das, was für ihn in Bezug auf seine Arbeit annehmbar ist, und so mit klaren Vorstellungen das Gespräch mit der Leitung der Einrichtung zu suchen.

Fallbeispiel unglückliche Liebe

Herr L. hat vor gut 10 Jahren eine Frau kennengelernt, in die er sich verliebt hat. Über längere Zeit waren sie gut befreundet gewesen, mehr als Freundschaft hätte sie jedoch nie gewollt.

Inzwischen ist sie weggezogen, hat eine Beziehung, der Kontakt ist seit über einem Jahr abgebrochen.

Als Herr L. einen Gesprächstermin bei mir hat, empfindet immer noch eine starke Sehnsucht. Ständig denkt er an diese Frau. Er schläft dadurch schlecht, fühlt sich nicht frei für Kontakte mit anderen Frauen.

Mit der Hauptsequenz der energetischen Psychotherapie lässt sich die Sehnsucht hervorragend behandeln. Das mentale Bild, das er von seiner Freundin hat, verschwindet während der Behandlung „wie hinter einen Schleier“. Damit lösen sich auch die emotionale Bindung und die emotionale Belastung. Der Klient fühlt sich befreit.

Fallbeispiel Trauma

Fr. H. ist 71 Jahre alt. Vor 12 Jahren hatte ihre hochbegabte Tochter eine Hirnblutung, wovon diese sich nie ganz erholte. Dieses Ereignis war für Fr. H. äußerst belastend. Es gelang ihr nie es zu verarbeiten (Trauma). In den letzten Jahren traten neben der ständigen seelischen Belastung, die sie versuchte zu verdrängen, immer mehr körperliche Beschwerden auf.

Behandelt wurde das Trauma mit der Hauptsequenz der energetischen Psychotherapie. Es erwies sich dabei als sehr hartnäckig. Nachdem Trauer, Wut, Hilflosigkeit behandelt worden waren blieb immer noch ein Gefühl, dass die Brust zusammengeschnürt wird. Dieses Gefühl direkt in der Sequenz anzusprechen reichte dann immer noch nicht aus. Erst als auch die Überzeugung, dass die emotionale Belastung bleiben wird, behandelt worden war, verschwanden die emotionalen und körperlichen Reaktionen.

Fallbeispiel Grundangst, Grundanspannung

Manche Menschen befinden sich ständig in einem Zustand der erhöhten Anspannung. Oftmals nehmen sie diesen gar nicht (mehr) wahr, nur anderen fällt es auf. Eine solche Grundanspannung ist ein idealer Nährboden für spezifische oder generalisierte Ängste. Herr C., 53 Jahre alt, ist hierfür ein Beispiel.

In diesem Fall war bemerkenswert, dass die Angst vor Konflikten, die Versagensangst und die Existenzangst worüber er geklagt hatte, nicht mehr auslösbar waren, nachdem die Grundanspannung mittels der Hauptsequenz behandelt worden war. In der Behandlung wurde die Grundanspannung übrigens direkt als solche benannt.

Fallbeispiel Angst

Hr. M. ist 38 Jahre alt. Aufgrund einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leidet er unter häufigen Durchfällen. Mehrmals ist ihm dadurch schon ein Malheur...

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