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Der Gedanke lenkt den Körper

Körpersprache - Erfolgsstrategien eines Regisseurs

AutorStefan Spies
VerlagHoffmann und Campe Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl300 Seiten
ISBN9783455501629
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Sichere Erfolgsstrategien eines der führenden deutschen Coachs. Wissen, was der Körper verrät - der Theater- und Opernregisseur Stefan Spies präsentiert Strategien, das eigene Körpergefühl für die Bühne des Lebens zu nutzen. Unterhaltsam und praxisnah lehrt er, in beruflichen und persönlichen Herausforderungen authentisch und überzeugend zu wirken. Gedanken lenken die Körpersprache. Nicht äußere Effekte, sondern die innere Haltung begründet einen gelungenen Auftritt im Berufs- und Privatleben. Stefan Spies vermittelt bewährte Schauspieltechniken und zeigt, wie bislang ungenutztes körpersprachliches Potenzial entdeckt und genutzt werden kann. Dabei wird nicht auf äußere Wirkung hin »dressiert«, sondern individuell und typgerecht für nonverbale Kommunikation sensibilisiert. Das Buch ermöglicht, Schlüsselsituationen wie Sitzungen, Verhandlungen, Verkaufs- und Vorstellungsgespräche sowie Rede und Präsentation souverän zu meistern, verborgene Hierarchien und Machtkämpfe zu erkennen und gezielt auf nonverbale Signale anderer zu reagieren.

Stefan Spies gehört zu den renommiertesten Körpersprachtrainern im deutschsprachigen Raum. Er coacht DAX-Vorstände, Wissenschaftler und Bundespolitiker für ihre Auftritte. Als Experte für Körpersprache lehrt er seit 2011 an der Universität St. Gallen. Für den DFB schult er die Schiedsrichter und Trainer der ersten Bundesliga in nonverbaler Kommunikation. Stefan Spies lernte zunächst bei Regisseuren wie Peter Zadek (Schauspiel), Hardy Kupfer (Oper) und Johann Kresnik (Tanz) und führte selbst 26 Jahre lang Regie an Stadt-, Landes- und Staatstheatern. Aus seiner langjährigen Erfahrung als Managementtrainer und Coach entwickelte er seine Lehre »Der Gedanke lenkt den Körper«. Menschen, die in schwierigen beruflichen Situationen überzeugend auftreten müssen, lernen klare und sofort umsetzbare Techniken, die ihre Präsenz und Überzeugungskraft steigern. Sein Buch Der Gedanken lenkt den Körper hat sich über 20.000 Mal verkauft.

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Leseprobe
SITZUNGEN (S. 206-207)

... wie Sie erfolgreich Ihre Interessen durchsetzen

Die eine Hälfte unserer Belegschaft sitzt in einer Besprechung, die andere arbeitet. - So lautet ein bekanntes Bonmot, das Sinn und Unsinn von Sitzungen pointiert benennt. "Sinn", da es deutlich macht, welchen eindrucksvollen Raum Sitzungen aller Art innerhalb des Arbeitspensums zahlreicher arbeitender Menschen einnehmen, "Unsinn", da dieser Raum selten einem aufrichtigen Meinungsaustausch und einer konstruktiven Lösungsfindung dient, die frei von Eitelkeiten und Machtspielchen ist. Ehrlichkeit und Offenheit nehmen mit größerer Bedeutung von Sitzungen innerhalb der Unternehmenshierarchie ab: Findet man noch in den unteren Ebenen Menschen, die bereit sind, sich frei zu äußern und vor einer Gruppe kundzutun, was sie denken und empfinden, so nimmt diese Bereitschaft mit steigender Bedeutung der Beteiligten ab. Ehrlichkeit wird als Naivität, Offenheit als blindes Rennen ins offene Messer gewertet. Am Ende der Hierarchieleiter gerät die Besprechung nicht selten zu einer Pokerrunde.

Da die Macht vor allem auf Pfaden verborgener Netzwerke entlangschleicht und entscheidende Weichen häufig in bilateralen Gesprächen vor Sitzungen gestellt werden, kommt der Veranstaltung "Sitzung" weniger Bedeutung bei der Entscheidungsfindung zu, als die Beteiligten vorgeben. Häufig ist im Vorfeld das Ergebnis bereits abzusehen, da offensichtlich ist, welchen Einfluss einzelne Parteien besitzen und welche Allianzen hier aufeinandertreffen werden. Häufig ist das Ergebnis von Sitzungen auch nur aus dem Kontext verständlich, da sie Teil laufender "Geschäfte" sind, die weit zurück- und weit vorausreichen. Vergangene Gefälligkeiten, ehemalige Mentorenschaften und Abhängigkeiten unterschiedlicher Art spielen ebenso eine Rolle wie zukünftige Pläne, die der Einzelne verfolgt und die er durch sein aktuelles Verhalten nicht gefährden will.

Den Schein, Entscheidungen würden auf Sitzungen getroffen, erhält man dennoch gern. Sie tarnen die verborgenen Netzwerke.Der schöne Traum, man könne innerhalb dieses Interessengeflechts durch einen brillanten körpersprachlichen Auftritt das Netz zu seinen Gunsten zerschneiden, wird durch die Realität nur allzu häufig enttäuscht: Feste Strukturen, die auf derart komplexen Systemen divergierender Interessen gründen, können nur selten durch einen cleveren körpersprachlichen Auftritt gelöst werden. Das große Potenzial, das Körpersprache bietet, liegt woanders: Sitzungen sind wie kleine Theaterstücke, die zwischenmenschliche Verhältnisse in einen abgesteckten Rahmen zwängen. Dem geschulten Auge bieten sich hier ideale Bedingungen, das verborgene Beziehungsgeflecht anhand des körpersprachlichen Auftretens der Sitzungsteilnehmer zu analysieren, auszuwerten und für das eigene Vorgehen zu nutzen.

Die Situation: Inmitten von Königen, Prinzen, Hofnarren und Fußvolk

"Den König spielen die anderen", lautet eine Bühnenweisheit, mit deren Hilfe mächtige Figuren auf der Bühne wirkungsvoll in Szene gesetzt werden. Gemeint ist, dass die Bedeutung des Königs über die Reaktion der Umstehenden zu inszenieren ist: Der Hofstaat begegnet seinem Herrn mit Ehrfurcht.Wer meint, heutige Unternehmensstrukturen basierten auf demokratischen Entwürfen und funktionierten nicht wie absolutistische Herrschaftssysteme, verweist zu Recht auf die komplexen Prozesse der Konsensbildung, die der Einzelne nicht allein dominieren kann. Diese Argumentation meint allerdings die sichtbare Oberfläche. Wer sich dahinter umsieht, entdeckt sie alle wieder: den alten, an der Macht klebenden König, den hochgelobten, von sich eingenommenen Thronerben, den neidischen Zweitgeborenen, den brutalen General, den sich dumm stellenden Hofnarren, die edlen Fürsten aus der Provinz und die rücksichtslosen, untereinander wetteifernden Jünglinge.

Dem historischen "Hofhalten" entspricht die zeitgenössische Sitzung. Wenn Sie wie ein Blinder inmitten dieses Hofstaats umhertasten, werden Sie schnell stolpern und sich schwertun, Ihre Vorstellungen durchzusetzen. Ratsam ist deshalb, sich ein möglichst profundes Verständnis des Beziehungsgeflechts zu erarbeiten. Das, was Menschen auf einer Sitzung sagen, müssen sie noch lange nicht meinen. Sich ereifernde Redner können ihr Pulver wirkungslos verschießen, während sich stille Fädenzieher ins Fäustchen lachen. Sie sollten deshalb nicht nur genau hinhören, sondern auch genau hinsehen. Wer die Körpersprache der Mitglieder einer Sitzung auszuwerten versteht, ist im Vorteil. Man erkennt auf diese Weise emotionale Nuancen zwischen den Menschen und individuelle Schattierungen im Ausdruck Einzelner. Insgesamt vermitteln Ihnen diese Eindrücke das Geflecht der Interessen und versetzen Sie in den Stand, sich darin geschickt und zielstrebig zu bewegen."
Blick ins Buch

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