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Der LL.M. 2017

Nutzen, Zeitpunkt, Auswahl, Bewerbung, Finanzierung

Verlage-fellows.net
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl244 Seiten
ISBN9783941144965
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
'Der LL.M.' bietet die wichtigsten Informationen rund um Auswahl, Planung und Finanzierung eines LL.M.-Studiums. Bei den zahlreichen Studienangeboten ist es schwierig, das geeignete Programm zu finden: Ist ein Studium im In- oder Ausland sinnvoller? Was bedeutet 'Taught-LL.M.' oder 'LL.M. by Research'? Wann ist der beste Zeitpunkt für das Aufbaustudium? Wie bewirbt man sich an Universitäten und um Stipendien? Wie sieht ein gutes Empfehlungsschreiben aus, und wie finanziert man ein LL.M.-Studium? Dieser Ratgeber hilft bei den wichtigen Entscheidungen und zeigt auch Alternativen zum Master of Laws auf. LL.M.-Absolventen und Law Schools aus dem In- und Ausland stellen abschließend ihre Studienprogramme vor.

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Leseprobe

Al­ter­na­ti­ven, die eben­falls zu ei­nem Ti­tel füh­ren


Ne­ben dem LL.M. gibt es Qua­li­fi­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten, die eben­falls zu ei­nem Ti­tel füh­ren und in ih­rer Wer­tig­keit des­we­gen prin­zi­pi­ell mit ei­nem LL.M.-Ab­schluss ver­gleich­bar sind.

An­dere Post­gra­du­ier­ten-Stu­di­en­gänge


Die Ent­schei­dung zwi­schen ei­nem LL.M. und nicht rechts­wis­sen­schaft­li­chen Auf­bau­stu­di­en­gän­gen hängt vor al­lem von der per­sön­li­chen Per­spek­tive ab. Der LL.M. dient im All­ge­mei­nen zur Ver­tie­fung der recht­li­chen Kennt­nisse. Er ist da­her vor al­lem für die klas­si­schen ju­ris­ti­schen Be­rufe wie die An­waltstä­tig­keit von Vor­teil. In Be­wer­bun­gen wird er von Kanz­leien grund­sätz­lich gern ge­se­hen. Ne­ben dem Ti­tel lässt er auf Spe­zi­al­kennt­nisse schlie­ßen, die der Ar­beit­ge­ber für die Au­ßen­dar­stel­lung und die prak­ti­sche Ar­beit nut­zen kann. Gleich­zei­tig ist für Ju­ris­ten der Auf­wand für ei­nen LL.M. et­was ge­rin­ger als für Auf­bau­stu­di­en­gänge mit nicht ju­ris­ti­schem Schwer­punkt. Denn selbst wenn die in­halt­li­che Aus­rich­tung des LL.M. neue Rechts­be­rei­che um­fasst, kann man auf sein ju­ris­ti­sches Hand­werks­zeug zu­rück­grei­fen, was die Ein­ar­bei­tung er­leich­tert.3 Bei Stu­di­en­gän­gen nicht ju­ris­ti­scher Aus­rich­tung müs­sen un­ge­wohnte fach­fremde Auf­ga­ben ge­löst wer­den, auf die das ju­ris­ti­sche Stu­dium in der Re­gel nicht vor­be­rei­tet.

Eine ge­zielte Vor­be­rei­tung auf das LL.M.-Stu­dium ist nicht not­wen­dig, da es sich ty­pi­scher­weise an Teil­neh­mer ohne oder mit ge­rin­gen Vor­kennt­nis­sen im je­wei­li­gen Rechts­ge­biet rich­tet. Das si­chere Be­herr­schen der Un­ter­richts­spra­che wird al­ler­dings vor­aus­ge­setzt und muss meist nach­ge­wie­sen wer­den. Wer die­sen An­for­de­run­gen zu Pro­gramm­be­ginn noch nicht ge­recht wird, kann in vie­len Fäl­len an stu­di­en­be­glei­ten­den Sprach­kursen teil­neh­men.

Die Ent­schei­dung für Al­ter­na­ti­ven zum LL.M., etwa für ei­nen Mas­ter of Busi­ness Ad­mi­nistra­tion (MBA) oder ei­nen po­li­tik­wis­sen­schaft­lich aus­ge­rich­te­ten Mas­ter of In­ter­na­tio­nal Re­la­ti­ons, kann zu ei­ner brei­te­ren Qua­li­fi­ka­tion füh­ren und eine be­ruf­li­che Per­spek­tive auch au­ßer­halb der klas­si­schen ju­ris­ti­schen Tä­tig­keit er­öff­nen. Wer bei­spiels­weise eine Tä­tig­keit für eine in­ter­na­tio­nale Or­ga­ni­sa­tion vor Au­gen hat, wird ei­nen Mas­ter of In­ter­na­tio­nal Re­la­ti­ons in Er­wä­gung zie­hen. Trotz des grö­ße­ren Auf­wands bei der Ein­ar­bei­tung in ein neues Fach­ge­biet soll­ten Stu­di­en­in­teres­sen­ten, die ihre be­ruf­li­che Per­spek­tive ver­brei­tern wol­len, da­her Al­ter­na­ti­ven zum LL.M. in ihre Ent­schei­dung ein­be­zie­hen. Auf ei­nige aus­ge­wählte Al­ter­na­ti­ven wird im Fol­gen­den hin­ge­wie­sen.

Mas­ter of Busi­ness Ad­mi­nistra­tion

Eine Al­ter­na­tive ist der Mas­ter of Busi­ness Ad­mi­nistra­tion (MBA). Er ver­mit­telt fun­dierte Kennt­nisse der Volks- und Be­triebs­wirt­schafts­lehre mit ei­nem be­son­de­ren Fo­kus auf Ma­nage­ment-The­men, Pra­xis­be­zug und in­ter­na­tio­na­ler Aus­rich­tung. Der MBA rich­tet sich an Ab­sol­ven­ten al­ler Fach­be­rei­che, die für ihre be­ruf­li­che Wei­ter­ent­wick­lung Wirt­schafts­kennt­nisse be­nö­ti­gen, vor al­lem auch an po­ten­zi­elle Füh­rungs­kräfte. Für Ju­ris­ten bie­tet der MBA die Mög­lich­keit, sich für eine wirt­schaft­lich aus­ge­rich­tete Tä­tig­keit in Un­ter­neh­men zu qua­li­fi­zie­ren, aber auch, sich ge­ne­rell wirt­schaft­li­che Kennt­nisse an­zu­eig­nen. Al­ler­dings ist der MBA in der Re­gel deut­lich kos­ten­in­ten­si­ver als ein LL.M. und dau­ert in ei­ni­gen Län­dern bis zu zwei Jahre. Der Vor­teil ei­nes MBA liegt im Er­werb von Wirt­schafts- und ins­be­son­dere Ma­nage­ment-Kennt­nis­sen. Diese sind für viele Tä­tig­kei­ten ent­we­der Vor­aus­set­zung oder als Hin­ter­grund­wis­sen nütz­lich. Ein ty­pi­scher MBA ist pra­xis­ori­en­tiert und ver­mit­telt häu­fig Kon­takte zu po­ten­zi­el­len Ar­beit­ge­bern. Man muss be­reit sein, sich in fremde und für manch ei­nen auch un­an­ge­nehme Ge­biete wie die Buch­hal­tung ein­zu­ar­bei­ten. Für eine ju­ris­ti­sche Tä­tig­keit ist der MBA nur in den Rechts­ge­bie­ten un­mittel­bar an­wend­bar, bei de­nen es auf ein tie­fe­res Ver­ständ­nis wirt­schaft­li­cher Zu­sam­men­hänge an­kommt, wie etwa im Be­reich Mer­gers & Ac­qui­si­ti­ons.

Uni­ver­si­tä­ten bie­ten zu­neh­mend auch die Mög­lich­keit, ju­ris­ti­sche und be­triebs­wirt­schaft­li­che In­halte im Rah­men ei­nes LL.M.-Stu­di­ums mit­einan­der zu ver­bin­den. Die Ent­schei­dung zwi­schen LL.M. oder MBA wird dem­ent­spre­chend teil­weise re­la­ti­viert, da öko­no­mi­sche Grund­kennt­nisse in ge­wis­sem Um­fang auch im Rah­men ei­nes LL.M.-Pro­gramms er­langt wer­den kön­nen. Al­ler­dings kann der Be­such ei­ni­ger wirt­schaft­lich ge­präg­ter Kurse nicht mit dem Kennt­nis­stand nach Ab­sol­vie­rung ei­nes MBA-Pro­gram­mes und dem nach au­ßen sicht­ba­ren Ti­tel ei­nes MBA ver­gli­chen wer­den. Wer sich nicht aus­schließ­lich ju­ris­tisch fort­bil­den, aber gleich­zei­tig auch kei­nen rei­nen MBA ab­sol­vie­ren möchte, kann auf ge­mischte Pro­gramme zu­rück­grei­fen. Der LL.M. in In­ter­na­tio­nal Busi­ness Law der IE Law School oder der LL.M. in Law and Eco­no­mics der Queen Mary Uni­ver­sity ver­knüp­fen beide Dis­zi­pli­nen, ohne dass wie bei Dual-De­gree-Pro­gram­men die Dauer des Stu­di­ums ein Jahr über­schrei­tet.

Viele, ge­rade US-ame­ri­ka­ni­sche Uni­ver­si­tä­ten bie­ten die Mög­lich­keit, Kurse ih­rer je­wei­li­gen Busi­ness School zu be­su­chen. Hier gilt es aber vorab zu klä­ren, ob an den Klau­su­ren teil­ge­nom­men wer­den darf und ob die hier­bei even­tu­ell er­wor­be­nen Cre­dits für den Er­werb des LL.M. genutzt wer­den kön­nen. Eine se­pa­rate Be­schei­ni­gung für die er­folg­rei­che Teil­nahme an den Busi­ness-Kursen wird es üb­li­cher­weise nicht ge­ben. Eine Aus­nahme bil­det hier die Uni­ver­sity of Penn­syl­va­nia, die das Whar­ton Busi­ness and Law Cer­ti­fi­cate ver­leiht.

Mas­ter of In­ter­na­tio­nal Re­la­ti­ons

Eine wei­tere Op­tion kann ein Mas­ter of In­ter­na­tio­nal Re­la­ti­ons sein. Es han­delt sich da­bei um ein Pro­gramm mit stark po­li­tik­wis­sen­schaft­li­cher Aus­rich­tung. An­ge­spro­chen wer­den vor al­lem In­teres­sen­ten, die eine Tä­tig­keit in in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen oder all­ge­mein in der Po­li­tik an­stre­ben. Der Vor­teil liegt in der kla­ren Fo­kus­sie­rung auf ein be­stimm­tes Tä­tig­keits­feld. Für Ju­ris­ten kann der Mas­ter of In­ter­na­tio­nal Re­la­ti­ons ein Qua­li­fi­ka­ti­ons­nach­weis für eine (häu­fig fach­fremde) Tä­tig­keit mit po­li­ti­schem Be­zug sein. Dauer und Kos­ten der­ar­ti­ger Pro­gramme sind oft mit de­nen ei­nes LL.M. ver­gleich­bar. Die ein­sei­tige Aus­rich­tung des Mas­ter of In­ter­na­tio­nal Re­la­ti­ons kann je­doch auch ein Nach­teil sein, da die er­wor­be­nen Kennt­nisse au­ßer­halb des an­ge­streb­ten Tä­tig­keits­felds nur in ge­rin­gem Um­fang genutzt wer­den kön­nen.

Mas­ter of Fi­nance

Der Mas­ter of (In­ter­na­tio­nal) Fi­nance ist ein Wirt­schafts­stu­dium, das im Ge­gen­satz zum MBA ei­nen kla­ren Fo­kus auf Fi­nan­zie­rungs­fra­gen, bei­spiels­weise beim Un­ter­neh­mens­kauf, hat. Er eig­net sich für Per­so­nen, die In­teresse am Bank- und Fi­nanz­recht ha­ben, wirt­schaft­li­che Ent­schei­dun­gen, etwa im Vor­feld ei­nes M&A-Pro­jekts, ver­ste­hen möch­ten und sich vor­stel­len kön­nen, bei­spiels­weise für (In­vest­ment-)Banken oder im Bank­recht zu ar­bei­ten. Be­züg­lich Dauer und Kos­ten ist er eben­falls mit dem LL.M. ver­gleich­bar. Der Vor- und gleich­zei­tige Nach­teil des Mas­ter of Fi­nance be­steht in der kla­ren Fo­kus­sie­rung. Im Ge­gen­satz zu ei­nem Mas­ter of In­ter­na­tio­nal Re­la­ti­ons lässt sich das ver­mit­telte Wis­sen spe­zi­fi­scher für be­stimmte Rechts­ge­biete nut­zen. Im Un­ter­schied zum MBA ver­mit­telt der Mas­ter of Fi­nance nur ei­nen Aus­schnitt wirt­schaft­li­cher Kennt­nisse und ist da­mit we­ni­ger fle­xi­bel ein­setz­bar.

Mas­ter of Ta­xa­tion

Ein Mas­ter of Ta­xa­tion ist ein Post­gra­du­ier­ten-Stu­dium mit steu­er­recht­li­chem Schwer­punkt. Es um­fasst steu­er­lich re­le­vante As­pekte aus Wirt­schaft und Recht. Hin­sicht­lich der Dauer und der Kos­ten gibt es kaum Un­ter­schiede zum LL.M. Genau wie der Mas­ter of Fi­nance dient der Mas­ter of Ta­xa­tion eben­falls ei­ner kla­ren Spe­zia­li­sie­rung – mit den be­reits ge­schil­der­ten Vor- und Nach­tei­len. Ab­sol­ven­ten kön­nen das er­wor­bene Wis­sen nicht nur in Kanz­leien, son­dern auch in...

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