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Die Flucht des Schuldners und die Reaktionstechniken eines Gesamtvollstreckungsrechts

Der fallitus fugitivus als Rechtsproblem

AutorDirk Streuber
VerlagWalter de Gruyter GmbH & Co.KG
Erscheinungsjahr2014
ReiheSchriften zum deutschen, europäischen und internationalen Insolvenzrecht 25
Seitenanzahl554 Seiten
ISBN9783110340969
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis99,95 EUR

The book explains how German and European insolvency law created today's standardized debt relief programs in response to the socioeconomic crisis of the debtor. The new system applies different strategies that strengthen the debtor’s commitment to the insolvency procedure once it has become inevitable so as to further the interests of both debtors and creditors.



Dirk Streuber, BTK Binnewies · Kurch · Streuber, Halle (Saale).

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Inhaltsverzeichnis
A. Einfuhrung15
I. Die Flucht des Schuldners16
1 Das Bild der Flucht17
2 Enttauschung normativen Erwartens und Schuldnerflucht22
3 Die Flucht im Haftungsrecht26
II. Ziel und Wege der Untersuchung29
B. Die Ausgestaltung der Schuldnerrolle bis zur industriellen Revolution33
I. Der Schuldner im alten Orient und Okzident33
II. Die Haftungsverwirklichung im romischen Recht36
1 Personalexekution und Infamie37
2 Gesamtvollstreckung versus Einzelvollstreckung41
3 Romische Wohltaten44
4 Ausdifferenzierung des romischen Vollstreckungsrechts51
III. Entwicklungslinien aus dem Mittelalter in die Neuzeit54
1 Die private Selbsthilfe und die Friedlosigkeit55
a) Fehderechtliche Wurzeln56
b) Die Friedlosigkeit des Schuldners57
c) Flucht als Verbrechen60
2 Die Verfolgung und Festsetzung des Schuldners67
a) Dingflucht67
b) Prioritat des ersten Zugriffs69
c) Kummer, Besetzung, Aufhalten70
d) Die Rezeption des Arrestverfahrens71
e) Die Flucht als causa arresti73
f) Festnahme und Beschlagnahme78
3 Schuldhaft und Schuldknechtschaft80
a) Haftvollzug im carcer privatus82
b) Personalexekution in offentlichen Haftraumen88
4 Die Rezeption romisch-italienischen Rechts und die cessio bonorum92
a) Das Phanomen der Rezeption93
b) Die Statuten oberitalienischer Stadte95
c) Die Prozeduren der cessio bonorum99
5 Reichspolizeiordnungen von 1548 und 1577104
6 Europaische Tendenzen und Einflusse106
7 Die Anziehungskraft des Salgado de Somoza110
IV. Die Schuldnerflucht seit der fruhen Neuzeit114
1 Ausbildung eines Konkursverfahrens nach gemeinem Recht116
2 Exemplarische Regelungen in den neuzeitlichen Stadtrechten122
a) Der Stat Nurnberg verneute Reformation von 1564122
b) Hamburgisches Fallitenrecht124
c) Frankfurter Falliten-Ordnung von 1708129
3 Der fluchtige Schuldner im sachsischen Haftungsrecht130
a) Die altere chursachsische Prozess-Ordnung vom 28. Juli 1622130
b) Die Resolutio gravaminum vom 22. Juni 1661132
c) Die Handelsgerichtsordnung vom 21. Dezember 1682133
d) Die Mandate wider die Banqueroutiers von 1724 und 1766135
4 Der Kridar im bayerischen Gantprozess140
a) Der Codex iuris Bavarici iudiciarii von 1753141
b) Die bayerische Prozessordnung vom 29. April 1869144
5 Die Schuldnerflucht im preusischen Recht147
a) Preusische Landrechte von 1620 und 1685148
b) Edikt wider die Banqueroutierer vom 14. Juni 1715149
c) Friedrich Wilhelms .Verbessertes Land-Recht¡§ von 1721151
d) Preusische Hypotheken- und Concursordnung vom 4. Februar 1722152
e) Project des Codicis Fridericiani Marchici von 1748154
f) Corpus Juris Fridericianum vom 26. April 1781157
g) Allgemeine Gerichtsordnungen von 1793 und 1815159
V. Die Preusische Konkursordnung vom 8. Mai 1855163
1 Verfahrenseroffnung165
2 Bekanntmachung und Sicherungsmasnahmen167
3 Infamie und Akkord169
C. Zusammenstellung der bisherigen Befunde173
I. Schuldnertypen173
II. Rechtsbruch und Sanktion175
III. Prioritatsprinzip, Konkurs und Praliminarverfahren178
IV. Sicherungsmasnahmen181
V. Personal- und Vermogensexekution183
VI. Schuldnerschutz, Flucht und Chancen der Rechtswohltaten186
D. Der Fugitivus im burgerlich-industriellen Zeitalter192
I. Die individuelle Schuldnerverfolgung193
1 Der dingliche Arrest195
a) Arrestgrunde196
b) Arrest bei Urteilsvollstreckung im Ausland200
c) Subsidiaritat des Arrestes202
2 Der personliche Arrest205
a) Arrestgrunde206
b) Glaubhaftmachung und Vollzug213
3 Die Selbsthilfe des Glaubigers215
II. Die Schuldnerflucht in der Konkursordnung218
1 Die Flucht als Hinweis auf Zahlungseinstellung219
2 Auskunfts-, Mitwirkungs- und Residenzpflichten des Gemeinschuldners224
a) Auskunfts- und Mitwirkungspflichten225
b) Residenzpflicht228
c) Zwangsmittel230
d) Vorfuhrung und Haft im Eroffnungsverfahren231
e) Beteiligungsrechte des Gemeinschuldners233
3 Auswirkungen auf die burgerliche Stellung des Schuldners234
4 Zwangsvergleich239
III. Krisenbewaltigungsstrategien seit dem 1. Weltkrieg241
1 Die Geschaftsaufsicht vom 8. August 1914242
2 Die Geschaftsaufsicht vom 14. Dezember 1916244
3 Die Vergleichsordnung vom 5. Juli 1927247
4 Die Vergleichsordnung vom 26. Februar 1935250
5 Die Gesetze zur Bereinigung alter Schulden der Jahre 1938 und 1940254
6 Kriegswirtschaft258
7 Die Rechtslage nach dem Zweiten Weltkrieg261
E. Die aktuelle Bedeutung der Schuldnerflucht264
I. Auswirkungen des Insolvenzverfahrens auf den Schuldner265
1 Verfahrensspezifische Wirkungen265
a) Beschlagnahme266
b) Entmachtung des Schuldners267
c) Glaubigerschutz und Existenzsicherung268
2 Indirekte Verfahrenswirkungen270
a) Ausschluss von Ehrenamtern270
b) Berufsrechtliche Konsequenzen272
c) Auswirkungen auf das Privatleben277
d) Datenerhebung und -ubermittlung280
e) Straftaten und Verbindlichkeiten aus unerlaubter Handlung285
f) Schuldnertypologie286
II. Konsequenzen der Schuldnerflucht288
1 Die Flucht als Zeichen der Zahlungseinstellung289
2 Begrundung von Verbindlichkeiten durch den Fluchtigen291
a) Neuglaubigeranspruche als Insolvenzforderungen?293
b) Neuglaubigeranspruche als Masseverbindlichkeiten?297
c) Neuglaubigeranspruche ohne (zunachst) greifbare Haftungsmasse300
d) Schicksal der vom fallitus fugitivus begrundeten Verbindlichkeiten305
3 Unterrichtung und Anhorung des Schuldners309
a) Unterrichtung durch Zustellung310
b) Anhorung des Schuldners314
4 Auskunfts- und Mitwirkungspflichten317
a) Auskunftspflicht318
b) Mitwirkungspflicht320
c) Bereithaltungspflicht321
d) Unterlassungspflicht322
e) Pflichtenkonzept und Schuldnerflucht322
f) Erzwingung der Pflichterfullung323
III. Enthaftung des Schuldners326
1 Restschuldbefreiung nach den §§ 286ff. InsO328
2 Versagungsgrunde332
a) Die Versagung gemas § 290 Abs. 1 Nr. 5 InsO333
b) Das Versagungsverfahren zu § 290 Abs. 1 Nr. 5 InsO340
c) Die Obliegenheiten gemas § 295 Abs. 1 Nr. 3 InsO344
d) Das Versagungsverfahren zu § 295 Abs. 1 Nr. 3 InsO348
3 Flucht und Restschuldbefreiungsverfahren353
4 Flucht und Insolvenzplanverfahren355
a) Errichtung des Insolvenzplanes357
b) Bestatigung des Insolvenzplanes363
IV. Die Schuldnerflucht in fremde Rechtsordnungen364
1 Universalitat, Territorialitat und Glaubigergleichbehandlung365
2 In- und Auslandskonkurs im Recht der Konkurs- und Vergleichsordnung370
a) Wirkungsreichweite in- und auslandischer Verfahren371
b) Judikatur zur Anerkennung auslandischer Entschuldungsentscheidungen374
3 Die Flucht im deutschen (autonomen) internationalen Insolvenzrecht385
a) Universalitat und Anerkennung386
b) Verortung des forum concursus391
c) Beurteilungszeitpunkt der Zustandigkeitsentscheidung396
d) Problem des forum shopping398
e) Rechtsmissbrauch des forum shopping404
f) Feststellung eines rechtsmissbrauchlichen forum shopping411
4 Schuldnerflucht im europaischen internationalen Insolvenzrecht417
a) Anerkennung europaischer Verfahrensentscheidungen421
b) Europaische Universalitat und Zustandigkeit433
c) .Flucht¡§ als Manipulation der Hauptverfahrenszustandigkeit447
5 Rechtsfolgen einer (gescheiterten) Flucht467
a) Versagung gemas § 290 Abs. 1 Nr. 1 InsO467
b) Versagung gemas § 290 Abs. 1 Nr. 2 InsO468
c) Versagung gemas § 290 Abs. 1 Nr. 3 InsO470
d) Versagung gemas § 290 Abs. 1 Nr. 4 InsO471
F. Schlussbetrachtungen und Reformausblicke474
I. Wesentliche Ergebnisse der Untersuchungen475
1 Rechtswirkungen der Flucht477
2 Fluchtmotive, Reaktionstechniken und Rechtsprobleme482
II. Reformkonzept des deutschen Gesetzgebers490
III. Erneuerung der Verordnung (EG) Nr. 1346/2000 vom 29. Mai 2000501
G. Abkurzungsverzeichnis514
H. Literaturverzeichnis520
I. Stichwortverzeichnis547

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