Die Entstehung des alten Wissens
Durchdringen wir nun gemeinsam die Jahrhunderte, Jahrtausende, die Zeitalter unserer Erdentwicklung, die Äonen genannt werden. Lassen wir unser inneres Empfinden in einer Zeit ruhen, die weit vor unserer war, deren Jahreszahlen uns durch das Alter selbst nicht mehr bewusst werden: die “graue Urzeit”!
Wir sind jetzt in einer Epoche angelangt, in der die Menschen schon seit geraumer Zeit die Erde bevölkern. Sie werden eine der “ersten Menschenrassen” genannt. Vielleicht sahen sie anders aus, hatten eine andere Körperstruktur als wir heute. Sie besaßen sicher auch andere Fähigkeiten, die anfangs vorwiegend ihre elementaren Bedürfnisse abdeckten: eine sichere Schlafstatt des Nachts, Nahrungssuche, Fortpflanzung und das Leben in der Gemeinschaft.
Sie lebten in einem Land hoch im Norden. Noch heute wird dieses Land von den Engländern als Green-Land – Grünes Land – bezeichnet. Uns ist es als Grönland bekannt. Aus diesem Land, so erzählen die alten Chronologien der indischen Brahmanen (Wissenden) in den Veden, kam einst vor sehr langer Zeit Rama, der Kriegerpriester aus dem Norden, in ihr Land. Rama, der hohes Wissen mit sich brachte, hat als Verbreiter des Wissens durch seine Tatkraft vielleicht dem ersten Zeichen des Tyr-Kreises (phon. Tierkreis) des nordischen Gottes Tyr – des Gottes des Lebens und des Wandelns – seinen Namen gegeben: Ram, was heute als Sternzeichen Widder gedeutet wird.
Lange bevor die Wanderung des Rama bis nach Indien hinein entstand und die menschliche Entwicklung kulturell mit großen Schritten über die Welt voranging, befassten sich die Menschen hauptsächlich und intensiv mit ihrem direkten Lebensumfeld und der Nahrungssuche. Der regelmäßige Wechsel der Pflanzenwelt – vom Keimen über das Blühen und Vergehen –, von der der Mensch lebte, inspirierte ihn dazu, über das Leben nachzudenken.
Er sah ähnliche Entwicklungsstufen bei den ihn umgebenden Tieren wie in der eigenen Lebensgemeinschaft. Überall fand er in der Natur das Gesetz von
» sich entwickelndem Leben | » Geburt, |
» stetigem Leben | » Dasein, |
» und ausklingendem Leben | » Tod. |
Diese Dreiheit war ebenso am Himmel vorhanden:
» Das sich entwickelnde Licht der Sonne am Morgen.
» Das stetige Licht der Sonne während des Tages.
» Das ausklingende Licht der Sonne in die Nacht.
Er erlebte täglich morgens erneut die Geburt der Sonne, am Abend ihren Tod, dem am folgenden Morgen eine neue Geburt der gleichen Kraft (der Sonne) folgte. Aus dieser Erkenntnis wuchsen in ihm erste Ahnungen über eine stetige Wiedergeburt des Lebens.
Diese Dreiheit auf Erden und am Himmel bestimmte des Menschen Lebensrhythmus. Sie war und ist unveränderlich, daher gegeben und heilig!
Mit der Erkenntnis über diesen vorgegebenen Rhythmus kamen beim Menschen die ersten Fragen nach dem eigenen “Woher” und “Warum” auf. Auf der Suche nach Antworten betrachtete der damalige Mensch seine Umwelt mit wachem Interesse. Mit der Zeit erkannte der Mensch, dass in der von ihm erkannten heiligen Dreiheit eine Vielheit von insgesamt zwölf Lebensabschnitten vorhanden war, die er bei der Beobachtung von Pflanzen herausfand:
1) So tritt das Pflanzenleben in Erscheinung, wenn der Keim die Erde durchstößt und die Hüllblätter aufgehen. März
2) Die Pflanze beginnt, Nahrung aufzunehmen und zu wachsen. April
3) Die Pflanze blüht. Mai
4) Die Pflanze ist “geschlechtsreif” und wird befruchtet. Juni
5) Die Pflanze keimt innerlich in ihrem Fruchtknoten. Juli
6) Die Pflanze gibt dem neuen Leben ihren Saft zum Wachsen. August
7) Die Pflanze begibt sich zur Ruhe, während die Früchte reifen. September
8) Die Pflanze stirbt. Oktober
9) Die Pflanzenwurzel sammelt, stärkt, wandelt und verjüngt sich in der Erde. November
10) Die Lebenskraft der Pflanze steht erneut auf. Dezember
11) Die Pflanze entwickelt Saft zum Leben. Januar
12) Durch die Einbindung der Säfte schwellen die Knollen an und bereiten die Geburt durch das Erdreich vor. Februar
Mit der Erkenntnis über die jedes Jahr wiedergeborenen Pflanzen erwachte im Menschen immer deutlicher das Bewusstsein über Leben und Tod: dass das Leben mit dem Tod nicht endet, sondern wie bei den Pflanzen weitergeht.
Der naturverbundene Mensch teilte sodann sein Leben nach diesen zwölf Lebensstufen ein. Er bewahrte, der Schrift noch nicht mächtig, dieses Wissen in seinen mündlichen Überlieferungen. Der Himmel wurde “sein Buch” über diese Erkenntnisse.
Er schrieb den Lebenszyklus der Pflanzen, den er nach dem nordischen Gott Tyr, “der alles Leben neu beginnen lässt”, benannte, an das Himmelszelt. So entstand der Tyr-Kreis “des sich stetig wandelnden Lebens” mit seinen uns bekannten zwölf Zyklen und Symbolen. Im Laufe der Zeit wurde durch die mündliche Überlieferung aus dem Gott Tyr die phonetische Bezeichnung “Tier”. Seitdem nennen wir den Zodiak statt Tyr-Kreis den Tierkreis1.
Da das Pflanzenwachstum durch die Sonne entsteht, sahen unsere Vorfahren in ihr die Energie, die das Leben aus der Erde rief und durch ihre Liebe (das Sonnenlicht) das Wachstum förderte.
In der Strahlenenergie der Sonne erkannten sie den Lebensspender, der
1) im Frühjahr – zum Jahresanfang – durch seine Kraft die Pflanzen erweckt und
2) im Sommer – durch seine Wärme – das Pflanzenwachstum bis zur Geschlechtsreife bringt.
3) im Herbst, wenn die Pflanzen ihre Früchte ausgetragen haben und ihre lebende Energie verlieren, sterben sie oberhalb der Erde ab.
4) im Winter steht die Sonne zwar kraftlos am Himmel, zeigt aber durch ihre Gegenwart an, dass es kein Ende, sondern – nach einer Ruhephase – einen steten Neuanfang gibt, aus dem zum Frühling mit neuer Kraft das (Pflanzen-)Leben “wiedergeboren” wird.
Diese vier größeren, sich ständig wiederholenden Lebensabschnitte ordneten die Menschen der physischen Entwicklung zu, da sie sich direkt auf Erden auswirken. Seitdem steht die Zahl 4 für die Natur und für die Materie. Die vier geistigen, nicht stofflichen Ergänzungen zur physischen Vierheit fanden sie in der Sonne. Ihr Licht, ihr Feuer, ihre Wärme und ihre Kraft – sie zusammen werden als die Liebe (aufbauende Energie) des Lebensspenders angesehen. Durch diese Liebe lebt alles seit Anbeginn der Zeit!
Die vier geistigen Teile als Ursprung wirken direkt auf die vier physischen Lebensabschnitte und ergeben so: 4 + 4 = 8. Die 8 stellte somit den ewigen Kreislauf des geistigen und stofflichen Lebens dar. Seitdem steht die 8 für die Unendlichkeit – die Ewigkeit des Lebens.
Das Symbol 8 besteht aus zwei sich berührenden Kreisen, dem oberen geistigen und dem unteren physischen Teil. Ihr Schnittpunkt zeigt, dass beide Welten sich berühren, ineinander wirken und direkt miteinander verbunden sind, ineinander übergehen zur kreisenden Acht. Sie bilden ein Dual des einen Lebens.
Den damaligen Menschen mussten diese Erkenntnisse große Zufriedenheit gegeben haben, hatten sie doch so ihren geistigen Vater, den Spender ihres eigenen Lebens, ihr “Woher” gefunden.
Wenn alle Pflanzen wachsen – also leben – und Tiere und Menschen leben, dann muss die Kraft des Lebensspenders, da aus ihm ja alles Leben entsteht, natürlich auch Leben in sich haben; somit lebt auch die Sonne!
Aktuelle Forschungsergebnisse der Cambridge University ergaben, dass sich die Sonne in einem ca. 7-minütigen Rhythmus zusammenzieht und wieder ausdehnt. Durch diesen Rhythmus entstehen die energetischen Spannungen der Magnetfelder an der Sonnenoberfläche, die so stimuliert und aktiviert werden. Ihre Aktivitäten sind uns als “Sonnenflecken” bekannt. Die Überaktivität bezeichnen wir als “Sonnenstürme”, deren Energieströmungen durch ihre magnetische Stärke dazu führen, dass sich die Planeten oft kumuliert schneller bewegen, wodurch sich das Sonnensystem immer schneller drehend ausdehnt!
Diese Kräfte verursachen oft Störungen auf Erden, besonders in den elektronischen “Welten”.
Betrachtet man den Energierhythmus der Sonne und ihre daraus entstehenden Aktivitäten, so kann man wohl zu Recht sagen, dass die Sonne “atmet” – also lebt! Durch den Lebensrhythmus werden die in der Sonne vorhandenen Gase und Dämpfe, die sämtliche Spurenelemente allen Lebens enthalten, in das Sonnensystem abgegeben und...