Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Da ich im Leben nie das eigentliche Glück der Liebe genossen habe, so will ich diesem schönsten aller Träume noch ein Denkmal setzen, in dem von Anfang bis zum Ende diese Liebe sich einmal so recht sättigen soll: ich habe im Kopfe einen Tristan und Isolde entworfen, die einfachste, aber vollblutigste musikalische Konzeption; mit der schwarzen Flagge, die am Ende weht, will ich mich dann zudecken - um zu sterben' schreibt Wagner am 16. Dezember 1854 an Franz Liszt. Hintergrund dieses Briefes ist die unglückliche und unerfüllte Liebe zu Mathilde Wesendonck, der Ehefrau Otto Wesendoncks, dessen Schuldner Wagner ist. So ist der 'Tristan' nicht zu unrecht nach Ansicht zahlreicher Wagner-Biographen sein persönlichstes und menschlichstes Werk, läßt er doch seine eigene Liebesqual in die Tristan-Figur einfließen.
Andere wichtige Einflüsse auf 'Tristan und Isolde' sind die Philosophie Schopenhauers, die romantischen Gedichte Novalis', insbesondere die Hymnen an die Nacht, die Dramen Calderóns sowie Schlegels Entwicklungsroman 'Lucinde'.
1865 wird Wagners Musikdrama uraufgeführt. Er selbst versieht es mit der Gattungsbezeichnung 'Handlung'. Zurückgehend auf die mittelalterliche Vorlage Gottfried von Straßburgs (ca. 1215) zeigt Wagners Bearbeitung jedoch nur den Kern des Epos. Alle äußere Handlung ist auf ein Minimum reduziert, Wagner kommt es auf die 'innere' Handlung, auf die Sichtbarmachung der Seelenzustände der Protagonisten an. Diese 'innere' Handlung verläuft entlang der Stadien 'Liebesnot', 'Liebesvollzug' und 'Liebestod' und formuliert sich in der Auseinandersetzung der Akteure mit der sozialen Wirklichkeit und ihrer Flucht aus gesellschaftlichen Zwängen. Die großen Themen LIebe und Hass, Treue, Ehre und Verrrat, Liebe und Tod dienen dabei der Darstellung des Hauptthemas, der Liebesqual.
Die Auffassung der Romantik, die die Liebe nur als verbotene oder im Tod realisierbar sieht, prägt das gesamte Drama. So ist auch Tristans schon von Beginn an latent vorhandene Todessehnsucht, die immer offenbarer wird, romantisch motiviert. Ziel dieser Todessehnsucht ist die Vorstellung, im gemeinsamen Liebestod die Einheit von Liebe und Tod zu erreichen und die Liebe dadurch zu transzendieren. Dies nachzuweisen soll das Ziel dieser Interpretation sein.
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