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Die Vater-Tochter-Beziehung in Lessings 'Emilia Galotti'

AutorDaniela Kittel
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl21 Seiten
ISBN9783656327288
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhalt: In der folgenden Arbeit soll eines der berühmtesten Werke von G. E. Lessing unter dem Zugang der literarischen Mentalitätsgeschichte behandelt werden. Es handelt sich um das bürgerliche Trauerspiel 'Emilia Galotti'. Uraufgeführt in fünf Aufzügen am 13. März 1772 im Herzoglichen Opernhaus in Braunschweig, ist es seither intensiv erforscht worden und erzeugt viele gegensätzliche Meinungen unter den Wissenschaftlern. Mit 'Emilia Galotti' erscheint erstmals ein bürgerliches Trauerspiel auf der Bühne, das den Ständekonflikt im Kontext der bürgerlichen Mentalität konkret thematisiert.1 Lessing schuf in dem Stück aber auch eine 'psychologische Ausnahmesituation'2 zwischen Vater und Tochter, die sich immer mehr zuspitzt. Die konfliktreiche Vater-Tochter-Beziehung nimmt in Lessings Trauerspielen meistens eine Schlüsselfunktion ein, die eine Untersuchung geradezu herausfordern. Daher soll die Beziehung zwischen der Tochter Emilia und der bürgerlichen Vaterfigur des Odoardo in dieser Arbeit beleuchtet werden. Die deutsche Gesellschaft unterlag im 18. Jahrhundert durch politische Ereignisse, sowie durch die Strömungen der Aufklärung und Empfindsamkeit einem ideellen Wandlungsprozess, der sich auch in der Literatur der Zeit bemerkbar machte. Das bürgerliche Trauerspiel wurde populär. Statt königlichen, heroischen Helden stand in diesem der private Mensch mit einem 'immanenten Selbstverständnis'3 sowie die Familie und deren Werte- und Gefühlswelt im Mittelpunkt. Im ersten Abschnitt werde ich zunächst auf den Begriff der Bürgerlichkeit eingehen, der im 18. Jahrhundert immer häufiger verwendet wurde und aufgrund seiner komplexen Bedeutungsvielfalt problematisch ist. Sodann werde ich im ersten Unterkapitel den traditionellen Patriarchalismus beschreiben, der über Jahrhunderte die familialen Beziehungen bestimmte. Im Anschluss stelle ich die Auswirkungen dar, die der oben beschriebene gesellschaftliche Wandel auch auf das patriarchalische Wertsystem hatte. Denn durch die Tendenzen der Empfindsamkeit verbreitete sich ein neues, emotionalisiertes Familienideal, das die Beziehung zwischen Eltern und Kindern nachhaltig beeinflusste. Im zweiten Kapitel, welches den Hauptteil darstellt, werden die Charaktere der Tochter Emilia und des Vaters Odoardo im Stück untersucht. Dabei spielen ihre Wertvorstellungen, die ihr Denken und Handeln leiten, eine tragende Rolle. Anschließend wird das Verhältnis von Vater und Tochter vor allem unter psychologischen Aspekten analysiert.

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