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Die Wandlung des Protagonisten David Hohl im Roman 'Hundert Tage' von Lukas Bärfuss

AutorOlaf Breithecker
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl21 Seiten
ISBN9783668130753
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: David Hohl, Protagonist aus dem Roman 'Hundert Tage' von Lukas Bärfuss, kommt als Entwicklungshelfer nach Ruanda und will voller Idealismus helfen. Doch gerade seine Idealismus, der bei ihm in besonderem Maße ausgeprägt ist, verhindert, dass er sich kritisch mit den Menschen vor Ort und der Arbeit der Schweizer Direktion auseinandersetzt. Als David Hohl 1990 als Entwicklungshelfer nach Ruanda kommt, ist er davon überzeugt, dass er mithilfe seiner Kollegen wichtige Arbeit für den wirtschaftlichen Aufbau des Landes leistet. Dabei sind ihm moralische Werte wie Ehrlichkeit und Fleiß besonders wichtig. Deshalb möchte er seinen Beitrag zum 'Sieg der Gerechtigkeit' beitragen. Dies bedeutet für ihn vor allem, dass er mit seiner Arbeit die Menschheit im Allgemeinen weiterentwickelt. Weil er von der Richtigkeit seines Denken derart überzeigt ist, kommt es ihm erst gar nicht in den Sinn, dass er mit seiner Unterstützung für die herrschenden Hutu die Unterdrückung der Tutsi weiter vorantreibt. Dabei geht er so gar so weit, dass er in der ruandischen Diktatur die Grundlage für Frieden und Sicherheit im Land sieht. Im Laufe des Romans durchlebt David Hohl jedoch eine Wandlung. Durch die Beziehung zu Agathe muss er zunächst erleben, dass die ruandische Mentalität nicht verstehen kann - Sex bleibt die einzige Gemeinsamkeit der beiden. Zum anderen bringt ihn der Realist und Egoist Missland, der der idealistischen Einstellung Davids diametral entgegensteht, zum Nachdenken. Des Weiteren zeigen ihm die moralische Verwerflichkeit des kleinen Paul und die selbstgerechte Haltung der Schweizer im Allgemeinen, wie oberflächlich sein Engagement für Ruanda gewesen ist. Doch erst als der Völkermord an den Tutsi beginnt, gibt David sein idealistische Sichtweise völlig auf. Erst nach der Aufgabe seiner 'Verblendung' kann er die Verlogenheit der Schweizer Direktion und die der Europäer im Allgemeinen durchschauen. Deshalb lautet meine Zielthese: Durch das Verhältnis zu Agathe, sowie durch das Dilemma der Entwicklungspolitik und durch den Völkermord verliert er seinen Idealismus und deckt die Fehler des europäischen Denkens auf.

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