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E-Book

Effizienz in der Ausbildung

Strategien und Best-Practice-Beispiele

Verlagwbv Media
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl230 Seiten
ISBN9783763945153
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,90 EUR
Die gedruckte Ausgabe des Buches ist leider vergriffen und wird nicht wieder aufgelegt. Der Titel ist aber weiterhin als E-Book erhältlich. Folgen Sie einfach dem Link weiter unten. Dieser Sammelband enthält ausgewählte Strategien zur Verbesserung der Qualität der betrieblichen Berufsausbildung. Best-Practice-Beispiele bieten Tipps und Anleitungen für die Umsetzung im eigenen Betrieb. Die Beiträge beschäftigen sich sowohl mit der Planung als auch mit der Durchführung der Ausbildung: - Ausbildungsmarketing - Auswahl flexibler Berufsbilder - Verbundausbildung - Duales Studium - arbeitsprozessorientierte Ausbildung - Lernortkooperation - Ausbildungscontrolling Die Beiträge wurden auf der Fachtagung 'Ausbildung in Bayern - mehr Kosten als Nutzen?' am 20. Juli 2006 in Nürnberg erarbeitet.

Herbert Loebe ist Geschäftsführer des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw). Eckart Severing ist Geschäftsführer des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) und verantwortlich für die Bildungsforschung des Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw).

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Leseprobe
Potenziale zur Kostensenkung durch arbeitsprozessintegrierte Ausbildung (S. 109-110)

Im Gespräch: Günther Hohlweg, Siemens AG Was versteht man bei Siemens unter „Wertschöpfung" in der Ausbildung: eine rein monetäre Größe oder gibt es auch eine ideelle Komponente? Sowohl als auch! Auf der einen Seite trägt Siemens eine gesellschaftliche Verantwortung: Als einer der größten Ausbildungsbetriebe in Deutschland vermittelt Siemens rund 10.000 jungen Menschen durch eine qualifizierte Ausbildung eine umfassende Handlungskompetenz und sichert so ihre Zukunft. Siemens setzt alles daran, weltweit die besten Mitarbeiter zu entdecken, einzustellen und systematisch zu entwickeln. Damit gewährleisten wir langfristige Spitzenleistungen und Mehrwert für unsere Kunden. Auf der anderen Seite gibt es auch eine monetäre Größe in der Ausbildung. Bereits in der Ausbildung sind die jungen Leute produktiv tätig, d.h., sie gehen zum Kunden und arbeiten dort in den entsprechenden Projekten mit.

Wann lohnt sich Ausbildung?
Ausbildung wird nicht erst mit ihrem Abschluss lohnend, sie trägt auch während der Ausbildungszeit schon beachtliche Früchte, denn während der umfangreichen Praxisphasen arbeiten die Nachwuchskräfte in den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens mit. Und das mit Gewinn – für sich persönlich und für den Betrieb.

Spielt die Vermittlung der Werte der Unternehmenskultur bei der Entscheidung für die betriebseigene Ausbildung eine Rolle?
Selbstverständlich. Durch den hohen Praxisanteil in den einzelnen Ausbildungs- und Studiengängen entsteht eine hohe Verbundenheit mit dem Unternehmen: Die Auszubildenden lernen frühzeitig die Organisation ihres Unternehmens kennen, sie werden mit den Arbeitsprozessen vertraut und knüpfen schon während der Ausbildung wichtige Netzwerke zu ihren Kollegen. Beim Berufsstart benötigen sie deshalb sehr viel weniger Einarbeitungszeit als ein Bewerber vom externen Arbeitsmarkt.

Was spricht im Hinblick auf die Gewinnung zukünftiger Fach- und Führungskräfte für die betriebseigene Ausbildung? Lässt sich das nicht auch über den externen Arbeitsmarkt lösen?
Für die betriebseigene Ausbildung gibt es gute Gründe: Als Kenner Ihres Geschäfts können Sie den ungefähren Fachkräftebedarf Ihres Unternehmens einschätzen – und als Ausbildungsbetrieb können Sie ihn durch die Ausbildung junger Leute optimal decken. Quantitativ, qualitativ und vor allem: unabhängig davon, ob der externe Arbeitsmarkt genügend gut qualifizierte Bewerber für Ihr Arbeitsgebiet zur Verfügung stellt. Als Ausbildungsbetrieb wählen Sie aus der Vielzahl möglicher Ausbildungsberufe ganz gezielt diejenigen Berufe aus, die den Anforderungen Ihres Geschäfts entsprechen. Neben den IHK-Berufen bietet sich auch die Möglichkeit, für höher qualifizierte Aufgaben in Zusammenarbeit mit (Fach-) Hochschulen Stipendiaten in dualen Studiengängen auszubilden. Die Siemens AG nutzt diese Chance zur Gewinnung von Führungskräftenachwuchs z.B. in Kooperation mit der FH Ingolstadt. Rund 250 junge Leute durchlaufen derzeit die Studiengänge zum Bachelor of Business Information Systems bzw. zum Bachelor of Business Administration (inklusive Ausbildung zum Industriekaufmann). Fazit: Als Ausbildungsbetrieb qualifizieren Sie Ihre Nachwuchskräfte gezielt für die Erfordernisse Ihres Geschäfts. Teure Rekrutierungsmaßnahmen und hohe Fortbildungskosten für nicht optimal qualifizierte Mitarbeiter vom externen Arbeitsmarkt entfallen.

Wie sieht es bei Siemens mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis in der Ausbildung aus? Ist Ausbildung ein zu großer Kostenfaktor?
Qualität kostet Geld. Ausbildung ist ein großer Kostenfaktor: Ausbildungsvergütungen, Sozialleistungen, Kosten für das Ausbildungspersonal und der Zeitaufwand der Fachkräfte sowie die Ausbildungseinrichtungen müssen finanziert werden. Pro Jahr gibt Siemens mehr als 150 Mio. Euro für seine Berufsausbildung in Deutschland aus. Doch gemessen an der Fachkompetenz und der Produktivität der jungen Leute ist dies ein gerechtfertigter Aufwand.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt4
Geleitwort8
Betriebliche Ausbildung: Mehr Kosten als Nutzen? Neue Wege im dualen System10
1 Ausbildung zwischen Anspruch und Wirklichkeit10
2 Die betriebliche Organisation der Ausbildung –11
eine Bestandsaufnahme11
3 Ordnungspolitische Rahmenbedingungen der Ausbildung12
Literatur17
Teil 1 Ausbildungsmarketing18
Nachwuchsgewinnung mit gezieltem Ausbildungsmarketing20
Kosten – Nutzen – Marketing20
Im Mittelpunkt: Der Nutzen21
Das Produkt „Ausbildungsplatz“23
Kommunikation24
Fehler beim Ausbildungsmarketing vermeiden –26
von Good Practice profitieren26
Ganzheitliche, innovative und effektive Aktivitäten im Kontext des Ausbildungsmarketings bei der Festo AG & Co. KG – Gründe, Konzept und Instrumente28
Das Unternehmen28
Ausbildungsmarketing als strategisches Instrument28
Externes Ausbildungsmarketing: Bewerbermarketing30
Internes Ausbildungsmarketing33
Rückblick – Evaluation der Maßnahmen35
Ausblick35
Effiziente Vorauswahl von Auszubildenden und Stipendiaten bei Siemens: Online-Bewerbung mit Online-Vortest38
Struktur des Auswahlverfahrens bei Siemens39
Vorteile von Online-Bewerbung und Online-Vortest39
Die Online-Bewerbung40
Der Online-Vortest42
Der Test zu Beobachtungsfähigkeit und Kurzzeitgedächtnis42
Die Selbstbeschreibung zu beruflichen Vorstellungen43
und Interessen43
Anmerkungen zu beiden Testmodulen44
Stellenwert des Online-Vortests44
Marketingmaßnahmen zur Einführung der Online-Bewerbung45
Fazit45
Teil 2 Flexible Berufsbilder48
Konzentration der Ausbildung auf wenige breite Berufsbilder: Neue Chancen für Spezialisierung und Flexibilität im Unternehmensnetzwerk50
1 Zuordnung von Spezialberufen zu breiteren Berufsfeldern50
2 Hintergründe für die Entscheidung, die Anzahl52
der Ausbildungsberufe zu reduzieren52
3 Reduktion auf weniger Berufe ohne Verlust53
an Ausbildungsqualität: neue Anforderungen53
an Ausbildungsorganisation und Ausbilder53
4 Wenige Kernberufe mit breiten Spezialisierungsmöglichkeiten54
an Stelle immer spezialisierterer54
Ausbildungsberufe54
Fazit55
Weniger ist oft mehr: Strategische Auswahl flexibler Berufsbilder und konsequente Nutzung der Neuordnung58
Straffung des Ausbildungsangebots statt immer mehr58
Spezialisierung58
Hintergründe der Entscheidung zur Reduktion der59
Ausbildungsberufe59
Mehr Ausbildungsanteile in der Produktion60
Betreuung der Auszubildenden61
Ablauf der Grundqualifizierung bis zum ersten Teil der62
Abschlussprüfung62
Unsere Bilanz: Mehr Effizienz in der Ausbildung66
Teil 3 Verbundausbildung68
Ausbildung im Verbund: Steigerung von Qualität und Effizienz durch Kooperation70
Gründe für den Rückzug ausbildungsfähiger Unternehmen aus71
der betrieblichen Ausbildung71
Ausbilden im Verbund – effektive Organisationsform der Ausbildung74
Finanzierung von Ausbildungsverbünden76
Vorteile der Verbundausbildung76
Erfolge von Verbundausbildung77
Erfolgreiche Strategien bei der Suche nach Verbundpartnern78
25 Jahre Ausbildungsverbund – Eine Erfolgsgeschichte80
Die Anforderungen an betriebliche Berufsausbildung steigen –80
viele Betriebe sind überfordert80
Betriebliche Ausbildungskapazitäten liegen brach –81
Verbundausbildung erschließt neue Ausbildungsmöglichkeiten81
Erfahrungen der Burkhardt GmbH mit Verbundausbildung83
Vorteile der Verbundausbildung für Unternehmen und Auszubildende84
Fazit85
Optimierung von Ausbildungsqualität und -kapazität durch Verbundausbildung88
Teil 4 Das duale Studium94
Potenziale des dualen Studiums96
1 Lernorte und Lernphasen96
2 Das Kontrastprogramm des dualen Studiums97
3 Chancen des dualen Studiums99
4 Risiken99
5 Zukünftige Entwicklungen100
Perspektiven für „High Potentials“ – Das duale Studium102
Berufsakademien102
Fachhochschulen: Neue Studiengänge mit vertiefter Praxis103
Das Ulmer Modell103
Nutzen für das Unternehmen104
Nutzen für den Studierenden104
Zusammenfassender Vergleich des Studiums an der Berufsakademie104
mit dem FH-Studium nach dem „Ulmer Modell“104
Ausbildungs- und Einsatzgebiete der dualen Studienmodelle bei104
Rohde & Schwarz Messgerätebau GmbH in Memmingen104
Berufsakademiestudium und Fachhochschulstudium im105
Vergleich – Zusammenfassung einer Befragung in den105
Entwicklungsabteilungen der Rohde & Schwarz GmbH & Co KG105
in München105
Teil 5 Das Prinzip Wertschöpfung im Ausbildungsprozess – Anpassung der Qualifizierungsinhalte an den betrieblichen Bedarf108
Potenziale zur Kostensenkung durch arbeitsprozessintegrierte Ausbildung110
Ausbildungszeitmodell: Doppelter Nutzen durch versetzte Ausbildungszeiten114
Ausgangssituation114
Neuorganisation der Berufsausbildung bei Audi114
Wertschöpfungsmodell Lernstation:115
Verbindung von Ausbildung und betrieblichem Einsatz115
Das Personalentwicklungsmodell zum Lernstationsbeauftragten:117
Bessere Einsetzbarkeit von Auszubildenden durch qualifizierte117
Betreuung117
Versetzte Ausbildungszeiten119
Begleitforschung: Untersuchung über mögliche negative121
Auswirkungen versetzter Ausbildungszeiten121
Erfahrungen mit dem Ausbildungszeitmodell123
Ausbildung bei MTU – Erfolgreiche Investition durch Ausrichtung der Ausbildung auf den betrieblichen Bedarf124
Teil 6 Effizienzsteigerung durch gestreckte Abschlussprüfungen130
Neue Prüfungsformen – Neue Möglichkeiten für Unternehmen und Auszubildende132
Neue und modernisierte Ausbildungsberufe erfordern132
neue Prüfungen132
Abschlussprüfung Teil 1: Berufsfeldbreite Kernqualifikationen133
Ausbildung am betrieblichen Auftrag133
Abschlussprüfung Teil 2: Prüfung am betrieblichen Auftrag134
Zukunftsaufgaben135
Rasselstein GmbH: „Für uns ist der betriebliche Auftrag die einzig sinnvolle Prüfungsvariante“138
Neue Anforderungen an die Facharbeitertätigkeit – Neuordnung138
der Berufe – neue Möglichkeiten bedarfsgerechter Ausbildung138
Prüfung am betrieblichen Auftrag140
Best Practice: Der Auftragspool der Rasselstein GmbH140
Ablaufplan des betrieblichen Auftrages einer Winterprüfung bei141
Rasselstein141
Vorteile des betrieblichen Auftrags142
Fazit143
Der betriebliche Auftrag als adäquate Prüfungsform für die neuen M+E-Berufe144
Ausbildung an betrieblichen Projekten: Zusammenarbeit zwischen146
Berufsschule und betrieblichem Ausbildungszentrum146
Lernen am betrieblichen Auftrag: Erledigung betrieblicher Aufträge147
durch die Juniorfirma der ZF Passau147
Ständige Verbesserung – auch in der Juniorfirma unerlässlich147
Integration der Auszubildenden in betriebliche Fertigungsprozesse148
Prüfung am betrieblichen Auftrag148
Zusammenfassung149
Teil 7 Die Rolle des Ausbilders152
Die Rolle des Ausbilders angesichts veränderter Lern- und Ausbildungsanforderungen154
1 Moderne Ausbildung: dual, kompetenzbezogen und154
wirtschaftlich154
2 Selbstgesteuertes und arbeitsprozessorientiertes Lernen156
3 Arbeiten und Lernen verbindende Ausbildungsformen:158
das Beispiel Lerninsel158
4 Fazit: Der Ausbilder nimmt eine neue Rolle wahr159
Literatur161
Veränderte Lehr- und Lernformen arbeitsprozessorientierter Ausbildung162
1 Einleitung162
2 BMW Berufsausbildung162
3 Neue Ausbildungsformen163
4 Fazit167
Prozessorientierte Ausbildung – Konsequenzen für die Rolle des Ausbilders168
Teil 8 Lernortkooperationen174
Verzahnung der Lernorte Ausbildungsbetrieb und Berufsschule176
1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule176
2 Kooperation der Lernorte in der beruflichen Bildung –176
eine Notwendigkeit176
3 Neue Wege und Maßnahmen zur Realisierung177
der Lernortkooperation177
4 Erkenntnisse und Perspektiven180
Wie Zusammenarbeit gelingt – Voraussetzungen, Wege und Möglichkeiten am Beispiel der Kooperation zwischen Siemens Nürnberg und der Berufsschule 2 Nürnberg182
Lernortkooperationen der Europa- Berufsschule Weiden: Neue Wege zur engeren Vernetzung von Berufsschule und Betrieb192
Teil 9 Qualitätsentwicklung in der betrieblichen Ausbildung198
Ausbildungscontrolling und Qualitätssicherung200
1 Controlling und Qualitätssicherung – ein Widerspruch?200
2 Klärung der paradigmatischen Leitlinie:201
Kontrolle oder Entwicklung?201
3 Qualität – (k)eine Leerformel?202
4 Kernaktivitäten einer systematischen204
Qualitätsentwicklung204
5 Fazit210
Literatur210
Ausbildungscontrolling bei WIKA – Eine ganzheitliche Sichtweise214
Ziele der Ausbildung bei der WIKA Alexander Wiegand GmbH214
Das Primärziel: Sicherstellung von qualifiziertem Personal215
Die Ansprache zukünftiger Bewerber – Ausbildungsmarketing216
Die Auswahl von Auszubildenden – Geeignete Bewerber217
für den Ausbildungserfolg finden217
Die Ausbildung – Erreichung der Ausbildungsziele sicherstellen218
Die Bausteine eines systematischen Ausbildungscontrollings222
Bausteine des Ausbildungscontrollings223
Baustein Ausbildungsstrategie223
Baustein Organisation224
Baustein Ausbildungsprodukte225
Baustein Controlling225
Baustein Kennzahlensysteme226
Benchmarks227
Baustein Bedarfsorientierte Auszubildenden-Planung228
Baustein Technische Systeme228
Autoren230

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