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Entrepreneurship: Der Weg von einer Idee zu einem erfolgreichen Unternehmen

AutorAnto Crepulja
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl130 Seiten
ISBN9783638416238
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Unternehmensgründung, Start-ups, Businesspläne, Note: 1,3, Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main, 121 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'If it were not for the entrepreneurs, we would be in a depression that would make 1929 seem like a boom'1 Trotz der Probleme der New Economy sind junge, dynamische Neugründungen große Hoffnungsträger. Sie sind nicht nur die Quelle neuer Arbeitsplätze, sondern auch der Antrieb für mehr Wachstum, kreative Entwicklungen, Innovationen und bei der Schaffung neuer Wirtschaftsstrukturen von größter Bedeutung. Bei den angesprochenen positiven Hoffnungen darf nicht übersehen werden, dass die überwiegende Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland weder innovativ noch dynamisch ist. Schätzungen zufolge stellt die Imitation mit 97% aller Unternehmensgründungen die häufigste Gründungsform dar, während nur etwa 3% der Unternehmensgründer mit einer innovativen Geschäftsidee aufwarten.2 Grobe Indikatoren wie die Gesamtzahl der Neugründungen sagen daher nichts über die Innovationstätigkeit eines Landes aus. Es ist vielmehr wichtig in welchen Branchen und von wem gegründet wird. Daher steht vielmehr der Entrepreneur und Entrepreneurship im Mittelpunkt. Ziel dieser Arbeit ist es Entrepreneurship als Prozess darzustellen, d.h. den Weg von einer innovativen Geschäftsidee zu einem erfolgreichen Unternehmen, aus dem der Entrepreneur seinen persönlichen Wert ziehen kann. Für die Beschreibung des Prozesses und zur Abgrenzung der Entscheidungsfelder und Aufgaben wird ein Phasenmodell genutzt. Unter den vielfältigen Problemen, die der Entrepreneur zu bewältigen hat, ist der Ausgestaltung des Marketings und der Finanzierung des neuen Unternehmens ein ganz besonderer Augenmerk zu schenken. Aus diesem Grund werden in dieser Arbeit die grundsätzlichen Entscheidungsfelder bezüglich des Marketings und die möglichen Finanzierungsalternativen vorgestellt, welche den einzelnen Phasen des Gründungsprozesses zugeteilt werden. Weitere zu einem Unternehmensgründungsprozess zugehörende Entscheidungen und Aufgaben, wie Aufbau eines Rechnungswesens und Controllings werden in dieser Arbeit nicht berücksichtigt und nicht näher erläutert. Gegenstand dieser Arbeit sind nur solche Gründungen, die zu völlig neuen, bisher nicht existenten Unternehmungen führen, demzufolge originäre Neugründungen. 1 Harrel (1992), S. XIV. 2 Vgl. Dafener (2000), S. 35.

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Leseprobe

3. Die Vorgründungsphase


 

In der Vorgründungsphase findet zunächst die Suche nach einer Erfolg versprechenden Idee für die Unternehmensgründung statt. Am Ende der Vorgründungsphase steht der Entschluss sich selbstständig zu machen, die Geschäftsidee ist gefunden und in Form einer Unternehmensvision weiter ausgearbeitet. Im folgenden Abschnitt soll auf die einzelnen Aspekte der Geschäftsidee eingegangen werden. Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt des Abschnitts auf der Erklärung des Finanzierungslebenszyklus allgemein und auf möglichen Finanzierungsalternativen, die in der Vorgründungsphase typisch erscheinen. Abb.7 stellt die Aufgaben bzw. Entscheidungsfelder dar, die im folgenden Kapitel erläutert werden. Zum Abschluss des Kapitels werden die ausgearbeiteten theoretischen Hauptmerkmale bzw. Entscheidungsfelder der Vorgründungsphase in der praktischen Umsetzung am Beispiel EnOcean GmbH dargestellt.

 

Abb. 7: Die Vorgründungsphase[43]

 

3.1 Die Marktchance


 

Wie aus der Definition aus 2.3 ersichtlich wird, ist der Entrepreneur derjenige, der eine Marktchance erkennt, daraus eine innovative Geschäftsidee entwickelt, die er durch ein gegründetes Unternehmen realisiert und damit neue Bedürfnisse weckt und befriedigt. Das Erkennen bzw. Auffinden von Marktchancen („Opportunity recognition“) lässt sich als ersten kritischen Schritt des Gründungsprozesses bezeichnen.[44] Cooper unterstellt den Entrepreneuren eine spezielle, kognitive Fähigkeit zur Wahrnehmung von besonderen äußeren Verwendungen und den Möglichkeiten, die sich daraus für eine Unternehmungsgründung ergeben.[45] Milne/Thompson stellen fest, dass die Fähigkeit des Entrepreneurs zur angemessenen Einschätzung einer Marktchance einen zentralen Erfolgsfaktor in neu gegründeten Unternehmen darstellt. Diese Fähigkeit besitzen aber nicht grundsätzlich alle Entrepreneure.[46]

 

Was macht eine Marktchance nun aus und wie erkennt man sie? Nach Timmons ist eine Marktchance („opportunity“) attraktiv, dauerhaft, aktuell und steckt in einem Produkt oder einer Dienstleistung, die eine zusätzliche Wertschöpfung für den Käufer oder Endnutzer verspricht.[47] Wickham versteht unter einer Marktchance eine Lücke im aktuellen Marktumfeld, die von den vorhandenen Marktteilnehmern nicht ausgefüllt wird.[48]

 

In der Art und Weise wie der Entrepreneur auf Marktchancen stößt bzw. aufmerksam wird, lassen sich grundsätzlich zwei Vorgehensweisen unterscheiden. Zum einen handelt es sich hier um die bewusste aktive Suche nach einer Marktchance oder zum anderen um eine zufällige Entdeckung.[49] Jung spricht in diesem Zusammenhang auch von der „Deliberate or Active Search“ und von der „Discovery“. Die von Zietsma und Hills/Shrader durchgeführten Studien ergeben, dass die zwei Vorgehensweisen auch in der Praxis beobachtet werden können.[50]

 

Die aktive Suche nach einer Marktchance ist die Folge des Wunsches nach einer Unternehmensgründung. Der Entrepreneur trifft zunächst die Entscheidung sich im Sinne einer Unternehmensgründung selbstständig zu machen, ohne dabei eine konkrete Marktchance erkannt zu haben. Er beginnt nun die aktive und zielgerichtete Suche nach einer Marktchance.[51] Marktchancen können aus verschiedenen Quellen ermittelt werden. Zum einen ist es für den Entrepreneur sehr wichtig das makrosoziale Umfeld und seine Entwicklungen kennen zu lernen, das ihn umgibt. Abb. 8 zeigt die wesentlichen makrosozialen Trends, die ihm als Quelle für die Ermittlung einer Marktchance dienen können.

 

 

Abb. 8: Makrosozialen Trends – Quelle für Marktchancen[52]

 

Zusätzlich zu den Trends können auch in unerwarteten Ereignissen, in Unstimmigkeiten zwischen Produzenten und Konsumenten, in einem Wandel der öffentlichen Wahrnehmung, in der Veränderung von Produktionsprozessen oder Marktstrukturen und im Wettbewerbsdruck Quellen für Marktchancen liegen.[53]

 

„Bei der zufälligen Entdeckung steht die Erkennung einer Marktchance vor der Entscheidung sich selbständig zu machen.“[54] Der Entrepreneur wird auf eine Marktchance aufmerksam bzw. von anderen aufmerksam gemacht. Er entwickelt eine Geschäftsidee und das daraus resultierende Geschäftskonzept, um diese Marktchance auszunutzen.

 

3.2 Geschäftsidee


 

Gleichberechtigt neben der Marktchance steht die Geschäftsidee. Erst durch eine passende Idee kann die potentielle Marktchance zu einem wirklichen Geschäft werden. Sie kann daher auch als Werkzeug („tool“) bezeichnet werden, das eingesetzt wird um die Marktchance auszunutzen.[55] Geschäftsideen beziehen sich nicht nur auf neue Produkte und Dienstleistungen, für die in Zukunft ein Markt erwartet wird. Im Fokus stehen auch neue Einblicke in Marktsegmente, Neuerungen in der Organisation, veränderte Prozesse oder Managementansätze, auf die sich Geschäftsideen beziehen können.[56] In den folgenden Abschnitten soll nun die Ideenfindung als auch die Ideenbewertung genauer untersucht, erläutert und vorgestellt werden.

 

3.2.1 Ideenfindung


 

Das Ziel der Ideenfindung ist es folglich die zur Marktchance passende Idee zu finden. Der Entrepreneur kann sich an verschiedenen Quellen bedienen. Zum einen kann eine umfassende Informationssammlung oder Marktbeobachtung von Vorteil sein, welche in den Analysen in Form der Ideenbewertung in der Vorgründungsphase noch verfeinert wird. Zum anderen besitzen Analysen von Kundenbeschwerden beim aktuellen Arbeitgeber Potenzial für Geschäftsideen. Ferner können Patentrecherchen oder Kreativitätstechniken eingesetzt werden.[57]

 

Darüber hinaus sieht Ripsas mögliche Quellen für Geschäftsideen in beruflichen Erfahrungen der Entrepreneure, Erfahrungen aus dem Hobby, Nachrichten / Tagespresse/ Politik als auch aus Gesprächen mit Freunden und Verwandten. Er betont, dass die persönlichen beruflichen Erfahrungen des Entrepreneurs als zentrale Funktion bei der Entwicklung von Geschäftsideen gesehen werden können.[58] Dieser Aspekt wird auch in Abb. 9 deutlich, in der dargestellt wird, woher die Gründer der Inc. 500[59] ihre Idee hatten.

 

 

Abb. 9: Woher die Gründer der Inc. 500 ihre Ideen hatten[60]

 

Besonders bei der geplanten Gründung eines Technologieunternehmens gewinnt die Patentrecherche eine sehr hohe Bedeutung. Der Entrepreneur kann prüfen, ob die bereits entwickelte bzw. zu entwickelnde Technologie auf der die Geschäftsidee basiert, nicht durch bereits erteilte Patente geschützt ist und damit Entwicklungskosten überflüssig verausgabt werden.[61]

 

3.2.2 Ideenbewertung


 

Im nächsten Schritt stellt sich dem Entrepreneur die Frage, inwieweit die Idee das Potenzial hat, Basis einer erfolgreichen Unternehmensgründung zu sein. Um diese Frage zu beantworten, muss die Geschäftsidee im Rahmen der so genannten „Opportunity Evaluation“ überprüft werden.[62] Es gilt für den Entrepreneur die Idee zu bewerten und zu prüfen, ob es bei der eruierten Geschäftsidee tatsächlich um eine handelt, die fähig ist eine potentielle Marktchance zu nutzen. Eine Überprüfung auf deren wirtschaftliche und technologische Umsetzbarkeit, sowie auf die Übereinstimmung mit den persönlichen Zielen und Motiven ist in diesem Zusammenhang nötig. Der Ideenbewertungsprozess wird in Abb. 10 zusammenfassend dargestellt.

 

 

Abb. 10: Schlüsselkriterien zur Bewertung einer Gründungsidee[63]

 

Da die unter den Schlüsselkriterien Markt und Wettbewerb aufgezählten Analysen zu den Marketingaufgaben in der Vorgründungsphase gehören, wird auf diese in Kapitel 3.3.1 näher eingegangen.

 

Die Geschäftsideen, die die genannten Kriterien nicht oder nur unzureichend erfüllen, sollten möglichst frühzeitig aussortiert werden. Somit verhindert der Entrepreneur eine unnötige Verschwendung von Zeit und Ressourcen.[64]

 

...

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