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E-Book

Fußchirurgie

Ein praktischer Leitfaden

VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl284 Seiten
ISBN9783211375129
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR

Unsere Füße tragen uns durchs Leben. Mit 28 Knochen, über 30 Gelenken, 50 Bändern und 60 Muskeln sind sie komplexe Meisterwerke der Natur. Für Hausärzte, Therapeuten oder Patienten ist die aktuelle Literatur jedoch zu spezialisiert. Das vorliegende Buch schließt die Lücke und beleuchtet häufig gestellte Fragen. Es stellt anatomische wie mechanische Grundlagen, Diagnostik und häufige Krankheitsbilder vor. Leicht verständlich erläutert es im Therapieteil (nicht)operative Behandlungswege, wobei es auch auf Risiken, Erfolgsaussichten, Zeitplan und Logistik des Heilungsverlaufs eingeht. Mit individueller Checkliste und persönlichem Behandlungsplan.



Dr. med. Christian Sommer, Facharzt für Orthopädische Chirurgie, private Praxis in der St. Anna Klinik (größte Zentralschweizer Privatklinik). Spezialisiert auf Fußchirurgie mit etwa 600 Fußoperationen jährlich.

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Leseprobe

6 PHYSIOTHERAPIE (S. 238-239)

D. Liedtke S. Brodbeck

Aus einer biologischen Betrachtungsweise schrieb bereits Hippokrates 400 v. Chr.: "Alle Teile des Korpers, die eine Funktion haben, werden gesund, wohlentwickelt und altern langsamer, sofern sie mit Mas gebraucht und in Arbeiten geubt werden. Wenn sie aber nicht benutzt werden und trage sind, neigen sie zur Krankheit, wachsen fehlerhaft und altern schnell" Die Physiotherapie erbringt Leistungen an Personen, um eine grostmogliche Bewegungs- und Funktionsfahigkeit des Menschen uber die gesamte Dauer des Lebens hinweg zu entwickeln, zu erhalten und wiederherzustellen.

Die Physiotherapie wird dabei auch in Situationen eingesetzt, in denen die Bewegungs- und Funktionsfahigkeit des Menschen durch den Alterungsprozess oder durch Krankheit, Unfall oder Verhaltensfehler bedroht ist. Insbesondere behandelt sie Storungen des Bewegungssystems, hier vor allem Trainingsdefizite, Bewegungseinschrankungen und Schmerzzustande. Eingesetzt werden dabei passive Masnahmen (manuelle Gelenkstechniken, Dehntechniken, Weichteiltechniken, Thermo-Hydrotherapie etc.) und aktive Masnahmen (Korrektur von muskularen Ungleichgewichten, medizinische Trainingstherapie etc.). In zunehmendem Masse wird der physikalischen Therapie am Fus mehr Bedeutung beigemessen, sei es in der konservativen Behandlung, der Pravention oder in der Phase nach einer Fusoperation.

Die konservative Fustherapie ermoglicht vor allem bei flexiblen Fusdeformitaten vielfaltige Therapieansatze. Fixierte Deformitaten (wie zum Beispiel ein fixierter Hallux valgus) konnen mittels physiotherapeutischen Techniken nicht behoben werden. Dies gelingt nur durch die operative Korrektur. Hingegen konnen muskulare Defizite und teilweise auch Bewegungseinschrankungen nach einer operativen Versorgung bestehen bleiben und sind meist nur mit physiotherapeutischen Techniken positiv beeinflussbar. Im Anschluss an eine chirurgische Fusbehandlung hat die Physiotherapie die Aufgabe, Patientinnen und Patienten bei der raschen Wiedererlangung der vollstandigen und moglichst uneingeschrankten Bewegungsfunktionen zu unterstutzen.

Die gegenseitigen positiven wie negativen Einflusse zwischen Form / Struktur, Funktion / Belastung und Schmerz sind bei der Fusbehandlung besonders zu berucksichtigen. Genugende Belastbarkeit, Beweglichkeit, Kraft und insbesondere Koordination sind Voraussetzung fur den okonomischen Gang. Physiotherapeutisch ist das adaquate Entlasten und Belasten der verletzten bzw. chirurgisch versorgten Strukturen von groser Bedeutung.

Therapeutische Orientierungshilfe bietet dabei das Stufenkonzept und die Wundheilungsphasen der Gewebe. Das Stufenkonzept gibt vor, dass sich jede Bewegungstherapie aus einem spezifisch-problembezogenen und einem allgemeinen Anteil zusammensetzt. Es beinhaltet Einzelphysiotherapie, Work-Conditioning, Medizinische Trainings- Physiotherapie therapie und Pravention. Der spezifisch-problembezogene Anteil fuhrt das zu behandelnde Problem auf bestimmte betroffene Strukturen bzw. Funktionselemente zuruck. Der allgemeine Anteil fordert die Funktionskapazitat des gesunden Restes bzw. des Gesamtkorpers.

6.1 Lokaler lasionsorientierter Zugang
Die spezifisch-problembezogene Therapie konzentriert das zu behandelnde Problem auf die betroffenen Strukturen bzw. Funktionselemente und orientiert sich grundsatzlich an den Wundheilungsphasen der betroffenen Gewebe nach der Operation. In der Entzundungsphase (Tag 0.5) ist die vollstandige Immobilisation wann immer moglich zu vermeiden, weil sie diametrale Effekte wie z. B. Bildung von Narbengewebe oder Verlust von Tiefensensibilitat verursacht. Physiotherapeutische Masnahmen in der Entzundungsphase sind passive, schmerz- und spannungsfreie Mobilisationen der betroffenen Gewebe, z. B. Grad I.II nach Maitland, und Forderung der koordinativen Fahigkeiten. Wahrend der Proliferationsphase (Tag 5.21) vergrosert sich die spannungsfreie Zone der betroffenen Gewebe. Die therapeutisch und passiv ausgefuhrten Mobilisationsamplituden konnen vergrosert werden, dosierte isometrische Anspannungstechniken sind erlaubt und der Belastungsaufbau kann in Angriff , genommen werden. Therapeutischer Hauptpfeiler der Konsolidierungsphase (Tag 21.60) sind aktive und passive Automobilisation und sensomotorisches Training. In der Umbauphase (Tag 60.360) werden Kraftausdauertraining, sensomotorisches Belastungstraining und endgradige Mobilisationstechniken angewandt.

Inhaltsverzeichnis
VORWORT5
INHALT7
DANKSAGUNG11
1 EINFÜHRUNG12
1.1 Der Fuss - Zehnkampfer des Bewegungsapparates13
1.2 Die Fuschirurgie - Aschenbrodel der Orthopadischen Chirurgie14
1.3 Das Fusbuch - fur Profis und Laien14
2 GRUNDLAGEN16
2.1 Anatomie und Pathologie18
2.1.1 Knochen18
2.1.2 Knorpel21
2.1.3 Bänder24
2.1.4 Muskeln und Sehnen24
2.1.5 Sehnenscheiden, Schleimbeutel, Sesamknöchelchen26
2.1.6 Gelenke28
2.1.7 Nerven30
2.2 Ebenen, Positionen und Bewegungsrichtungen31
2.2.1 Ebenen31
2.2.2 Positionen und Bewegungsrichtungen31
2.3 Mechanik des Gehens33
2.4 Der Fuß zum Anfassen35
2.5 Diagnostik38
3 HÄUFIGE KRANKHEITSBILDER40
3.1 Vorfuß41
3.1.1 Hallux valgus41
3.1.2 Hallux valgus interphalangeus51
3.1.3 Hallux rigidus54
3.1.4 Bunionette-Deformität59
3.1.5 Unguis incarnatus64
3.1.6 Kleinzehendeformationen66
3.1.7 Metatarsalgien71
3.1.8 Kohler'sche Krankheit73
3.2 Mittelfuß77
3.2.1 Arthrose Lisfranc77
3.2.2 Arthrosen Fußwurzel82
3.2.3 Os tibiale externum86
3.3 Rückfuß90
3.3.1 Arthrose des oberen Sprunggelenkes90
3.3.2 Arthrose des unteren Sprunggelenkes97
3.3.3 Arthrose Chopard102
3.3.4 Osteochondrosis dissecans107
3.3.5 Coalitio112
3.3.6 Os trigonum115
3.3.7 Haglund117
3.4 Komplexe Fußdeformitäten121
3.4.1 Knick-Senk-Fuß121
3.4.2 Hohlfuß125
3.5 Generalisierte Krankheiten130
3.5.1 Rheumatoide Arthritis130
3.6 Nerven135
3.6.1 Morton-Neurom135
3.6.2 Tarsaltunnelsyndrom139
3.6.3 Baxter-Nerv und Fersensporn142
3.6.4 Nervus peronaeus super. cialis146
3.7 Sehnen149
3.7.1 Sehne des Musculus peronaeus brevis und longus149
3.7.2 Sehne des Musculus tibialis anterior152
3.7.3 Sehne des Musculus tibialis posterior156
3.7.4 Die Achillessehne160
4 TRAUMATOLOGIE176
4.1 Frakturen177
4.1.1 Großzehengrundglied179
4.1.2 Metatarsalia181
4.1.3 Lisfranc.sche Luxationsfraktur184
4.1.4 Malleolen187
4.1.5 Calcaneus191
4.2 Pseudarthrosen194
4.3 Bänder197
4.3.1 Bänder des äußeren oberen Sprunggelenkes198
4.3.2 Ligamentum deltoideum202
4.3.3 Ligamentum bifurcatum205
5 RUND UM DIE OPERATION208
5.1 Allgemeine Operationsrisiken209
5.1.1 Wundheilungsstörungen209
5.1.2 Infektionen210
5.2 Anästhesie212
5.2.1 Narkose213
5.2.2 Regionalanästhesie213
5.2.3 Welches Anästhesieverfahren soll gewählt werden?213
5.2.4 Prämedikation214
5.2.5 Nahrungs- und Trinkverhalten vor Operationen214
5.2.6 Maßnahmen zur Schmerzbekämpfung214
5.3 Präoperative Abklärungen214
5.4 Abläufe im Krankenhaus215
5.4.1 Präoperativ215
5.4.2 Perioperativ216
5.4.3 Postoperativ216
5.5 Operationssaal217
5.5.1 Operationsvorbereitungen217
5.5.2 Die Operationsabteilung217
5.5.3 Sterilisation und Desinfektion219
5.5.4 Instrumente und Hilfsmaterial220
5.6 Implantate222
5.7 Nahttechnik und Wundbehandlung224
5.7.1 Prinzipien der Naht224
5.7.2 Knotentechnik224
5.7.3 Nahttechnik225
5.7.4 Fadenmaterial226
5.7.5 Fadenentfernung, Klammerentfernung227
5.7.6 Narbenp. ege227
5.7.7 Keloidprophylaxe227
5.8 Verbände, Gipse, Schuhe228
5.8.1 Gipstypen229
5.8.2 Die konservative Frakturbehandlung230
5.8.3 Anwendungen233
5.8.4 Komplikationen238
5.8.5 Vorgefertigte Lagerungsschienen, Bandagen und Orthesen240
5.8.6 Schuhe241
5.8.7 Verbände242
5.8.8 Hilfsmittel243
5.8.9 Postoperative Entlastungshilfen245
6 PHYSIOTHERAPIE248
6.1 Lokaler läsionsorientierter Zugang250
6.2 Ganzkörpertraining250
6.3 Therapeutische Maßnahmen und Methoden251
6.4 Der Behandlungspfad252
6.5 Die Eigentherapie - der Patient als Therapeut259
7 EIN WORT ZU SCHUHEN270
7.1 Modische Schuhe271
GLOSSAR274
CHECKLISTE282
PERSÖNLICHER BEHANDLUNGSPLAN284
EMPFOHLENE LITERATUR286
SACHVERZEICHNIS288

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