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Mit geistig Behinderten leben und arbeiten

Eine entwicklungspsychologische Einführung

AutorBarbara Senckel
VerlagVerlag C.H.Beck
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl413 Seiten
ISBN9783406626432
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Ausgehend von der normalen Entwicklung der Persönlichkeit erläutert Barbara Senckel gleichermaßen die 'Normalität' und die 'Andersartigkeit' geistig behinderter Menschen. Deren oftmals fremd anmutende Handlungen werden dadurch verständlich, die Gestaltung einer lebendigen Beziehung wird wesentlich erleichtert. Das Buch wendet sich an Fachpersonal, Eltern und Angehörige sowie darüber hinaus an alle, die ihre Kenntnis der menschlichen Phänomene erweitern möchten.

Barbara Senckel, geb.1948, hat Germanistik, Psychologie und Philosophie studiert. Sie begründete die Entwicklungsfreundliche Beziehung nach Dr. Senckel® und war von 1986 bis 2014 Dozentin an der Ludwig Schlaich Akademie in Waiblingen für die Fachbereiche Heilerziehungspflege und Heilpädagogik.

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Leseprobe

Erster Teil: Lebensphasen


Erstes Kapitel


Pränatale Entwicklung und Geburt


Lange Zeit vertrat die Wissenschaft die Meinung, daß die vorgeburtliche Entwicklung eines Kindes nur seinen Körper betreffe. Sein seelisches Leben – das Fühlen, Speichern von Erlebnissen und Sammeln von Erfahrungen, die ihrerseits seine Reaktionen beeinflussen, und somit das Lernen – beginne frühestens bei, wenn nicht sogar erst nach der Geburt. Man begründete diese Annahme damit, daß das Nervensystem vor der Geburt noch nicht hinreichend ausgebildet sei, um Fühl- und Lernprozesse zu ermöglichen. Die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte widerlegen diese Ansicht gründlich. Sie zeigen, daß körperliches und seelisches Leben von Anfang an unverbrüchlich zusammengehören. Indem ein Organ sich bildet, beginnt es auch zu arbeiten, wobei seine Leistungen immer zugleich körperliche und seelische Anteile enthalten. Da sich die einzelnen Organe und Funktionssysteme aber kontinuierlich herausbilden, beginnt das menschliche Leben als psychophysische Einheit mit der Zeugung. Im folgenden seien einige Erkenntnisse dargestellt, die das Zusammenspiel von körperlicher und seelischer Entwicklung belegen.

I.
Organanlagen und früheste Funktionen


Während der zweiten Woche nach der Zeugung nistet sich der Keimling in der Gebärmutterschleimhaut ein. Dabei wachsen mütterliches und embryonales Gewebe zusammen. So bildet sich zwischen der Mutter und dem werdenden Kind über den Stoffwechsel die erste, für die körperliche und seelische Entwicklung höchst bedeutsame Beziehung.

Mit drei Wochen beginnt das Herz des Embryos, das durch die Verschmelzung zweier Blutgefäße entstand, zu schlagen und das Blut durch den 1,7 mm großen Embryo zu pumpen. Am Anfang der vierten Lebenswoche schließt sich das Neuralrohr, das zukünftige Rückenmark und Gehirn. In seinem Bereich vermehren sich die Zellen besonders rasch, was darauf hinweist, wie wichtig das Gehirn für das spätere Wachstum werden wird. Am Ende der vierten Woche haben sich schon drei Gehirnbläschen gebildet: das Vorder-, Mittel- und Rautenhirn. In der fünften Woche differenziert sich das Gehirn weiter aus. Gleichzeitig arbeitet es: Es steuert zunächst das Wachstum und die Gestaltbildung des Embryos. Seine höheren Funktionen bauen später auf diesen elementaren Leistungen auf. Ebenfalls in der fünften Woche entwickeln sich viele innere Organe: der Magen, die Leber, die Bauchspeicheldrüse, das Darmrohr und die Lungenanlage. Am Ende der Embryonalzeit sind alle Organe, die inneren wie die äußeren, angelegt. Zum Teil arbeiten sie schon funktionsgerecht (das Herz-Kreislauf-System, die Leber), zum Teil beginnen sie gerade mit der Einübung ihrer Funktionen.

In der fünften Woche werden auch die Anlagen für die Arme und Beine sichtbar. Sie differenzieren sich in der nächsten Woche aus, so daß mit einundvierzig Tagen die knorpeligen Anlagen des Oberarmknochens, der Elle und Speiche sowie der Fingerstrahlen gebildet sind. Die Fußplatten sind ebenfalls vorhanden, die Zehenstrahlen wachsen einige Tage später. In den folgenden beiden Wochen verlängern sich Arme und Beine, die einzelnen Finger ebenso wie die Zehen trennen sich voneinander, die Hände wie die Füße nähern sich einander. Der acht Wochen alte Embryo bewegt Hände und Arme ebenso wie seine Füße und Beine. Bald darauf «versucht» er zu greifen und erübt sich so die Voraussetzung für das «Begreifen», d.h. für die Denk- und Sprachentwicklung. Wenig später kommt es vor, daß er seine Nabelschnur umfaßt oder seinen Mund, das erste Tastorgan, berührt. Mit seinen Beinen und Füßen führt er die ersten Stoßbewegungen durch.

Gleichfalls in der fünften und sechsten Woche entstehen die Anlagen für Augen und Ohren. In der achten Woche nehmen die Ohrmuscheln ihre endgültige Form an, auch die Augen sind vollständig ausgebildet und zunächst offen (in der neunten Woche werden sie sich für die nächsten viereinhalb Monate schließen); das Gesicht des inzwischen 3 cm messenden Embryos zeigt ausgesprochen kindliche Züge.

Sein Gehirn gliedert sich nun in das Stamm-, Klein- und Mittelhirn, den Thalamus und Hypothalamus sowie das Großhirn. Die ersten Synapsen, d.h. die Kontaktstellen an den Enden der Nervenfasern, bilden sich. Über die synaptischen Verbindungen nehmen die Nervenzellen Informationen auf und leiten sie weiter ans Gehirn. Die Informationen erhalten sie von Rezeptoren – das sind Zellen, die Sinneseindrücke empfangen –, die zugleich mit den ersten Synapsen entstehen. Das aber bedeutet: Die Reizaufnahme und -verarbeitung, also die Wahrnehmung, die man früher erst nach der Geburt für möglich gehalten hat, da man erst zu diesem Zeitpunkt die Synapsenbildung ansetzte, beginnt schon am Ende der Embryonalzeit, wenn in der achten Woche die Mundregion empfänglich für Berührungsreize wird, gleichzeitig entstehen die Anlagen für den Geruchs- und Geschmackssinn. Die Wahrnehmung aber, bestehend aus der Reizaufnahme, -verarbeitung und -beantwortung, und das Lernen als Grundlage für das Sammeln von Erfahrungen sind eindeutig psychische Funktionen.

Wie bereits erwähnt, ist der Embryo über den Stoffwechsel innigst mit seiner Mutter – ihrer körperlichen und seelischen Befindlichkeit – verbunden. Nicht nur körperliche Belastungen, wie z.B. Krankheiten – bekannt ist die Gefährdung durch eine Erkrankung an Röteln –, chemische Schadstoffe, Röntgenstrahlen, Alkohol oder eine mangelhafte Ernährung, gefährden den Embryo. Auch ihr Empfinden teilt sich ihm über ihren Herzschlag und die Hormonausschüttungen unmittelbar mit und wirkt sich auf seine Entwicklung aus. Schwere seelische Konflikte und der damit verbundene, langanhaltende Streß der Mutter führen zu einer dauerhaft erhöhten Ausschüttung des Hormons Serotonin. Dieses Hormon, das bei verschiedenen psychischen Prozessen – z.B. bei Depressionen und Aggressionen – eine Rolle spielt, bewirkt eine Verengung der Blutgefäße und damit eine schlechtere Durchblutung des Uterus. Als Folge beeinträchtigt Sauerstoff- und Nahrungsmangel das sich entwickelnde Gehirn, das ohnehin einen erhöhten Sauerstoffbedarf hat. Im Extremfall kann die übermäßige Serotoninproduktion den Uterus zu Kontraktionen anregen und eine Fehlgeburt verursachen. Doch auch andere Hormone, etwa das Adrenalin oder das Nebennierenrindenhormon Hydrocortison, können, wenn sie durch anhaltenden Streß bedingt im Übermaß ausgeschüttet werden, den Embryo schädigen. Manche Föten bekommen sogar Magengeschwüre, wenn ihre seelisch belasteten Mütter ständig zuviel des Gewebshormons Gastrin produzieren, das die Säureabsonderung des Magens anregt. Als gefährdende Streßfaktoren erwiesen sich schwere Beziehungskonflikte, traumatische Erlebnisse, wie der Tod eines nahestehenden Menschen oder die plötzliche Arbeitslosigkeit des Ernährers, aber auch die Ablehnung der Schwangerschaft.

Kinder von Müttern, die ursprünglich abtreiben wollten, es aber doch nicht taten, scheinen in ihrer weiteren Entwicklung durchschnittlich störanfälliger als andere. Doch ist es äußerst problematisch, Störungen einseitig als Konsequenz einer belasteten Schwangerschaft zu deuten. Denn die Ambivalenz, die eine Mutter ihrem Ungeborenen gegenüber verspürt, besteht häufig nach der Geburt fort und beeinträchtigt nun «extrauterin» die Beziehungsgestaltung und damit sein psychisches Gedeihen. Umgekehrt vermögen wohl der klare Wunsch und der Mut einer Mutter, ein Kind allen Widrigkeiten zum Trotz zu gebären, es vor den negativen Folgen ihrer seelischen Not zu schützen.

Es ist erwiesen, daß sich die emotionale Situation der Mutter schon dem Embryo mitteilt und bei ihm – wenngleich nicht exakt erfaßbare – Spuren hinterläßt. Deshalb gilt es, eine schwangere Frau zu entlasten und zu unterstützen, damit sie möglichst ausgeglichen die Schwangerschaft durchleben kann. Hier setzt die Mitverantwortung der sozialen Umwelt an, besonders die des Partners.

II.
Entwicklung von Bewegung und Wahrnehmung


Standen die acht Wochen der Embryonalzeit im Zeichen der Organentwicklung, so entfalten sich in der ersten Hälfte der Fötalzeit vornehmlich die Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit. In der neunten bis zwölften Woche beginnt der Fötus (manche Wissenschaftler rechnen diese Zeit noch der embryonalen Periode zu), auf vielfältige Weise Berührungsreize mit Bewegungen zu beantworten. Er krümmt und streckt den Körper, stößt mit den Beinen, schließt die Hand bei Reizung der Handfläche, wendet den Kopf und rollt mit den Augen, wenn die Wangen oder Augenlider berührt werden, und entwickelt sogar verschiedene Gesichtsausdrücke. Zwar entstehen diese Fähigkeiten auf der Grundlage eines genetischen Programms, doch stellen sie keine festgelegten Reflexreaktionen dar, sondern individuelle Antworten des Fötus, die er fortwährend verändert und verbessert. Sie sind mithin als erste Anpassungsleistung aufgrund der einsetzenden Reizverarbeitungsprozesse zu werten.

Damit der...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Titel3
Zum Buch4
Über die Autorin4
Impressum5
Inhalt6
Einleitung18
Erster Teil: Lebensphasen22
Erstes Kapitel Pränatale Entwicklung und Geburt22
I. Organanlagen und früheste Funktionen22
II. Entwicklung von Bewegung und Wahrnehmung25
III. Erleben und Lernen im Mutterleib26
IV. Die Geburt29
V. Pränatale Entwicklung, Geburt und geistige Behinderung31
Zweites Kapitel Das erste Lebensjahr33
I. Der Säugling als «physiologische Frühgeburt»33
II. Körperliche und kognitive Entwicklung34
III. Frühe Beziehungsgestaltung und emotionale Entwicklung36
1. Nonverbale Signale36
2. Frühe Zwiesprache37
3. Das «soziale Lächeln»38
4. Die welterschließende Funktion der Zwiesprache39
5. Einheitserleben und beginnende Loslösung40
6. Bindung41
IV. Aspekte und Folgen gestörter Beziehungen42
V. Probleme bei geistig behinderten Säuglingen44
Drittes Kapitel Das Kleinkindalter46
I. Körperliche Entwicklung46
II. Kognitive Entwicklung47
1. Sprachentwicklung48
2. Denkentwicklung50
Das symbolisch-anschauliche Denken50
Egozentrismus51
Phantasie und Realitätsbewußtsein51
Analoges, animistisches, anthropomorphes und magisches Denken52
Metakognition53
Pädagogische Konsequenzen53
3. Spielentwicklung55
Das Funktionsspiel55
Das Symbol- oder Rollenspiel55
Das Konstruktionsspiel56
Das Regelspiel56
Das Spiel geistig behinderter Kinder57
III. Emotionale und soziale Entwicklung58
1. Die Übungsphase58
2. Die Trotzphase59
3. Die anale Phase63
4. Konsequenzen für geistig behinderte Kinder64
5. Die ödipale Phase66
6. Konsequenzen für den Umgang mit geistig behinderten Menschen71
Viertes Kapitel Das Grundschulalter73
I. Körperliche Entwicklung73
II. Kognitive Entwicklung73
III. Emotionale und soziale Entwicklung75
1. Die Bedeutung der Schule und der ersten Lehrer75
2. Die Bedeutung der Freunde78
IV. Latenzzeit81
V. Konsequenzen für geistig behinderte Menschen82
Fünftes Kapitel Pubertät und Adoleszenz84
I. Körperlich-sexuelle Entwicklung84
II. Kognitive Entwicklung85
III. Emotionale und soziale Entwicklung86
1. Konflikte mit den Eltern88
Das äußere Erscheinungsbild88
Der Umgang mit der Zeit und der elterlichen Kontrolle89
Ordnung halten, im Haushalt mithelfen, Verpflichtungen übernehmen89
Schule89
Freizeitgestaltung90
Umgang mit Tabak, Alkohol, Drogen90
Gespräche mit den Eltern91
2. Der Selbstbezug91
Die veränderte Körperlichkeit92
Die neuen Gefühlswelten93
3. Freundschaften94
Die Clique (Peergroup)94
Enge, gleichgeschlechtliche Freundschaften95
Die ersten heterosexuellen Freundschaften96
IV. Die Pubertät bei Menschen mit geistiger Behinderung98
1. Biologische Aspekte98
2. Psychische Voraussetzungen99
3. Pubertäres Verhalten101
4. Erziehungsprobleme102
Sechstes Kapitel Das junge Erwachsenenalter105
I. Ausbildung und Beruf105
II. Selbständige Lebensführung107
III. Freundschaft, Liebe, Partnerschaft108
IV. Übernahme sozialer Verantwortung109
V. Der erwachsene geistig behinderte Mensch110
1. Bedeutung der Arbeit111
2. Selbständige Lebensführung112
Verlassen des Elternhauses oder Wohngruppenwechsel113
Angebote zur Erwachsenenbildung114
3. Freundschaft, Liebe, Partnerschaft115
4. Übernahme sozialer Verantwortung117
Siebtes Kapitel Krisen in der Lebensmitte119
I. Das Erleben der Krisen119
1. Auslöser119
2. Emotionale Hintergründe120
3. Lösungswege121
4. Entwicklungsaufgaben122
II. Krisen in der Lebensmitte bei geistig behinderten Menschen123
Achtes Kapitel Die zweite Lebenshälfte125
I. Das höhere Erwachsenenalter125
II. Das Alter126
1. Einflußfaktoren126
Biologische Faktoren126
Soziale Faktoren127
Hilfsbedürftigkeit128
2. Psychische Reaktionen129
Verleugnung und Starrsinn129
Anspruchgebaren129
Egozentrismus130
Regression130
Annahme130
III. Der geistig behinderte alte Mensch131
Neuntes Kapitel Trennung: Sterben und Trauern134
I. Das Sterben als letzte Krisenbewältigung134
1. Erste Phase: Verleugnung134
2. Zweite Phase: Zorn135
3. Dritte Phase: Verhandlung136
4. Vierte Phase: Depression137
5. Fünfte Phase: Zustimmung137
II. Der Sterbeprozeß geistig behinderter Menschen138
III. Trauern – Phasen einer Krisenbewältigung138
1. Die Phase des Nicht-wahrhaben-Wollens138
2. Die Phase der aufbrechenden Emotionen139
3. Die Phase des Suchens und Sich-Trennens140
4. Die Phase des neuen Selbst- und Weltbezugs141
IV. Die Allgemeingültigkeit der Krisenstruktur141
V. Die Bewältigung von Trauer bei Menschen mit geistiger Behinderung143
Zweiter Teil: Ausgewählte Themen der menschlichen Entwicklung146
Zehntes Kapitel Das psychoanalytische Persönlichkeitsmodell146
I. Der psychische Apparat146
1. Das Es146
2. Das Ich147
3. Das Über-Ich148
4. Das Zusammenwirken der Instanzen149
II. Konsequenzen für die Praxis150
1. Die psychische Struktur geistig behinderter Menschen150
2. Folgerungen für den Umgang mit geistig behinderten Menschen152
Elftes Kapitel Die Beziehungs- und Ich-Entwicklung154
I. Das Entwicklungsmodell nach Margaret Mahler154
1. Normale autistische Phase (Geburt–4 oder 6 Wochen)155
2. Symbiotische Phase (2.–5./6. Monat)156
3. Differenzierungsphase (4./5.–11./12. Monat)157
Das «Übergangsobjekt»159
Trennungsspiele159
4. Übungsphase (11.–18. Monat)160
5. Wiederannäherungsphase (18.–24. Monat)161
6. Befestigungsphase (24.–36. Monat)163
II. Förderung der Beziehungs- und Ich-Entwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung164
1. Besondere Entwicklungsprobleme165
2. Grundsätze der Beziehungsgestaltung166
3. Phasenspezifische Verhaltens- und Beziehungsmerkmale166
Primärer Zustand167
Symbiotische Phase167
Differenzierungsphase169
Übungsphase170
Wiederannäherungs- und Befestigungsphase171
4. Zielperspektive: Gruppenfähigkeit173
Zwölftes Kapitel Sexualentwicklung176
I. Zum Begriff der Sexualität176
II. Die psychosexuelle Entwicklung176
1. Orale Phase177
2. Anale Phase177
3. Ödipale Phase178
4. Latenzzeit180
5. Genitale Phase180
III. Förderung der Sexualentwicklung bei Menschen mit geistiger Behinderung181
1. Allgemeine Gesichtspunkte181
2. Orale Phase182
3. Anale Phase183
4. Ödipale Phase183
5. Latenzzeit184
6. Genitale Phase184
IV. Aspekte sexueller Fehlentwicklung185
V. Kommunikative Aspekte der Sexualentwicklung186
VI. Fallbeispiel186
Dreizehntes Kapitel Die Entwicklung des Norm- und Wertbewußtseins189
I. Konzepte der Entwicklung189
1. Der lerntheoretische Ansatz189
2. Psychoanalytische und sozial-interaktionelle Ansätze190
3. Die kognitive Theorie191
II. Der Entwicklungsprozeß193
1. Symbiotische und Differenzierungsphase193
2. Übungs- bis Befestigungsphase194
3. Ödipale Phase195
4. Grundschulalter197
5. Pubertät198
6. Das «reife» Gewissen198
III. Probleme bei Menschen mit geistiger Behinderung199
Vierzehntes Kapitel Aggression204
I. Grundsätzliche Überlegungen204
II. Entwicklungspsychologische Gesichtspunkte206
1. Symbiotische und Differenzierungsphase206
2. Übungs- bis Befestigungsphase207
3. Ödipale Phase210
4. Grundschulalter212
5. Pubertät212
III. Aggression als Problem bei geistig behinderten Menschen213
1. Angst- und ärgermotivierte Aggression213
2. Autoaggression218
IV. Aggressionen der Bezugspersonen220
Fünfzehntes Kapitel Angst224
I. Grundlegende Gesichtspunkte224
II. Die Entstehung elementarer Ängste im Laufe der kindlichen Entwicklung226
1. Angst vor Neuem226
2. Angst vor traumatischer Überstimulierung227
3. Angst vor Beziehungsverlust, Verlassenheit und Trennung227
4. Angst vor Strafe und Liebesverlust229
5. Angst vor dem «Zerbrechen des Ichs»230
6. Angst vor Autonomieverlust230
7. Angst vor Naturkräften und Phantasiegestalten231
8. Geltungs- und Vergeltungsangst231
9. Gewissensangst232
10. «Kastrationsangst»232
11. Angst vor Verletzung233
12. Angst vor Leistungsversagen und Autoritäten233
13. Realangst233
14. Pubertätsängste233
III. Konsequenzen für den Umgang mit geistig behinderten Menschen234
1. Angstmerkmale234
2. Grundsätze der Hilfe237
3. Fallbeispiele238
Sechzehntes Kapitel Die Entwicklung der Schutzfunktionen241
I. Wichtige Schutzfunktionen242
1. Verleugnung242
2. Projektion243
3. Spaltung (Idealisierung und Entwertung)243
4. Verschiebung244
5. Reaktionsbildung245
6. Verkehrung ins Gegenteil245
7. Affektisolierung245
8. Dramatisierung246
9. Rationalisierung246
10. Bagatellisierung246
11. Regression246
12. Vermeidung247
13. Verdrängung247
14. Sublimierung248
II. Zum Umgang mit den Schutzfunktionen248
Siebzehntes Kapitel Selbstwertgefühl250
I. Die Entwicklung des Selbstwertgefühls250
1. Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen251
2. Von der Omnipotenz zur Selbstachtung252
3. Vom Geliebtwerden zur Selbstliebe253
4. Allgemeine Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung253
II. Das Selbstwertgefühl bei geistig behinderten Menschen254
1. Risikofaktoren für die Entstehung des Selbstwertgefühls255
2. Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung256
3. Konsequenzen für die Praxis258
Achtzehntes Kapitel Wahrnehmung261
I. Grundlagen der Wahrnehmung261
1. Die Sinnesorgane264
2. Physiologische Grundlagen der Reizverarbeitung266
II. Einflußfaktoren und Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmung268
1. Wahrnehmungsumfang268
2. Selektive Wahrnehmung268
Aktivierungsniveau269
Orientierungsreaktion269
Gewöhnung (Habituation)269
3. Gesetze der Wahrnehmung269
Figur-Grund-Relation269
Geschlossenheit270
Gruppierung270
Die «gute Gestalt»270
Das Bezugssystem der Reize271
Wahrnehmungskonstanz271
4. Kognitive, emotionale und soziale Einflußfaktoren272
Aufmerksamkeit272
Erfahrung, Lernen, Gedächtnis, Erwartung273
Bedürfnisse, Triebe, Gefühle, Stimmungen274
Wünsche, Interessen, persönliche Bedeutung274
Wertvorstellungen, Einstellungen, Anschauungen274
Kulturelle Faktoren, Spracheinfluß275
III. Die Entwicklung der Wahrnehmung277
IV. Wahrnehmungsstörungen282
V. Aspekte der Wahrnehmungsförderung286
1. Förderung nach F. Affolter287
Gelungene Umweltbegegnung287
Beeinträchtigte Umweltbegegnung288
Die Durchführung der Behandlung290
2. Förderung nach J. Ayres291
Neunzehntes Kapitel Intelligenz und Denken294
I. Grundprobleme der Intelligenzforschung294
II. Die Entwicklung der Intelligenz nach J. Piaget297
1. Grundkonzepte297
2. Die Phase der sensomotorischen Intelligenz (0–18 bzw. 24 Monate)302
1. Lebensmonat303
2.–4. Monat303
4.–8. Monat303
8.–12. Monat304
12.–18. Monat306
18.–ca. 24. Monat308
3. Die präoperative Phase (1,5/2–6/7 Jahre)309
Das symbolische Denken (1,5/2–4 Jahre)309
«Transduktives» oder «analoges» Schlußfolgern310
«Magisches Weltbild»311
Das anschauliche Denken (4–6/7 Jahre)312
«Irreversibilität des Denkens»312
«Anschauungsgebundenheit und Zentrierung des Denkens»313
Der fehlende «Invarianzbegriff»313
Defizite der Serien- und Klassenbildung314
«Egozentrismus»315
4. Das konkret-operative Denken (7–11 Jahre)315
5. Das formal-operative Denken (11–15 Jahre)317
6. Die Bedeutung von J. Piagets Konzept für die Arbeit mit geistig behinderten Menschen318
Konsequenzen für die Förderung321
Konsequenzen für den Alltag324
Zwanzigstes Kapitel Die Entwicklung des Spielens328
I. Das Funktionsspiel329
II. Das Konstruktionsspiel330
III. Das Symbol- und Rollenspiel331
IV. Das Regelspiel333
V. Das Spiel bei Menschen mit geistiger Behinderung336
1. Das Funktionsspiel336
2. Das Konstruktionsspiel338
3. Das Rollenspiel339
4. Das Regelspiel340
5. Der pädagogisch-therapeutische Einsatz des Spiels341
Einundzwanzigstes Kapitel Sprachentwicklung343
I. Die Sprachentwicklung343
1. Schreien343
2. Lallen344
3. Nachahmendes Lallen344
4. Sprachverständnis345
5. Ein-Wort-Sätze346
6. Zwei- und Drei-Wort-Sätze346
7. Mehr-Wort-Sätze347
8. «Warum»-Fragen und Begriffserklärungen348
9. Satzgefüge349
10. Sprechfertigkeit349
II. Sprachentwicklungsverzögerung350
III. Sprach- und Sprechstörungen353
1. Stammeln (Dyslalie)354
2. Fehlerhafter Satzbau (Dysgrammatismus)355
3. Stottern (Stockende Rede)355
4. Poltern (Überstürzte Rede)356
IV. Grundsätze der Sprachförderung357
1. Allgemeine Grundsätze358
2. Besondere Methoden358
3. Fallbeispiel360
Zweiundzwanzigstes Kapitel Kommunikation364
I. Zum Begriff der Kommunikation364
II. Axiome der Kommunikation365
1. Die Unvermeidbarkeit der Kommunikation366
2. Sach- und Beziehungsebene366
3. Digitale und analoge Kommunikation367
4. Die Notwendigkeit der Interpunktion368
5. Symmetrische und komplementäre Kommunikation369
III. F. Schulz von Thuns Kommunikationsmodell370
IV. Nonverbale Kommunikation373
V. Störungsformen der Kommunikation375
1. Diskrepanz zwischen Kommunikationswunsch und Situation376
2. Diskrepanz zwischen Sach- und Beziehungsebene377
3. Diskrepanz zwischen digitaler und analoger Kommunikation379
4. Die «Doppelbindung»380
5. Diskrepante Interpunktion382
6. Erstarrte oder diskrepant definierte Beziehungskonstellationen384
VI. Gelungene Kommunikation387
VII. Die personenzentrierte Gesprächsführung nach C. Rogers388
1. Grundlagen hilfreicher Gesprächsführung388
2. Aspekte der Anwendung389
VIII. Die themenzentrierte Interaktion nach R. Cohn391
1. Der philosophische Hintergrund391
2. Die beiden Grundforderungen392
«Sei dein eigener Chairman, der Chairman deiner selbst»392
«Störungen haben Vorrang»393
3. Die Hilfsregeln393
4. Aspekte der Anwendung395
IX. Zusammenfassung: Gelungene Kommunikation396
Nachwort398
Anhang400
Literaturverzeichnis400
Register404

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