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Gemachte Welten

Form und Sinn im höfischen Roman

AutorCordula Kropik
VerlagNarr Francke Attempto
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl380 Seiten
ISBN9783772055591
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis70,40 EUR
Die Studie untersucht die besondere Ästhetik mittelalterlicher Literatur am Beispiel verschiedener höfischer Romane des 12. und 13. Jahrhunderts. In einer theoretischen Vorüberlegung wird zuerst die Annahme der Nähe vormoderner Literatur zum Mythos zurückgewiesen. An ihre Stelle tritt die Einsicht in eine Form literarischer Sinnbildung, die sich über die Kategorien der Künstlichkeit und des Themas definiert. Exemplarische Analysen des Erec Hartmanns von Aue, der Tristanromane Eilharts von Oberg und Gottfrieds von Straßburg sowie des Willehalm von Orlens Rudolfs von Ems weisen das Verfahren dieser Sinnbildung detailliert auf und machen seine Bedeutung für die Poetik der Gattung deutlich. In Seitenblicken auf die selbstreflexiven Passagen der Romane wird zudem ein Bezug zum poetologischen Diskurs der Zeit hergestellt, der zeigt, wie sich das Kunstprinzip des romanhaften Erzählens schon beim mittelalterlichen Leser mit dem Eindruck des Künstlichen verband.

PD Dr. Cordula Kropik forscht derzeit als Heisenberg-Stipendiatin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort10
Einleitung12
1 Das Ganze, die Form und der Sinn12
2 Methode und Vorgehen19
3 An den Leser24
I Formaler Mythos. Ansätze zur Klärung eines Modells26
1 Zwischen Mythos und Wirklichkeit: Kritik28
1.1 ‚Die Form der Individualität im Roman‘28
1.2 Fragen und Probleme36
1.2.1 Ein Mythos der Form? Zum Verhältnis von Mythos und Dichtung37
1.2.2 Ein Abbild der Wirklichkeit? Formaler Mythos und mythische Weltsicht43
1.2.3 Die Form der Wirklichkeit49
1.2.4 Fazit52
1.3 Lugowskis Kampf um die Wirklichkeit. Eine wissenschaftsgeschichtliche Mauerschau53
1.3.1 Krise und Erneuerung. Die Wirklichkeit im Zeitalter der Moderne53
1.3.2 Geschichtsphilosophie im Zeichen der Wirklichkeit56
1.3.3 Welche Wirklichkeit ist ‚wahr‘? Lugowski und Cassirer im virtuellen Dialog68
1.4 Fazit82
2 Vom Mythos zur Kunst: Revision84
2.1 Zum Verhältnis von Mythos und Kunst in Cassirers Symbolphilosophie86
2.1.1 Mythos und Kunst im System der symbolischen Formen86
2.1.2 Mythischer und ästhetischer Sinn91
2.1.3 Fazit106
2.2 Künstlichkeit. Einem historischen Sinnbildungstyp auf der Spur109
II Thematische Entfaltung. Annäherungen an eine Form literarischer Sinnbildung116
1 Form, Sinn, Thema. Eine erste Verortung118
2 Aufbau vs. Entfaltung. Versuch einer analytischen Modellierung128
2.1 Formen der thematischen Entfaltung (‚Modi der Regierung’)130
2.2 Formen des thematischen Aufbaus (‚Modi der Ausrichtung’)135
2.2.1 Thematische Effekte in der erzählten Welt138
2.2.2 Der thematische Zusammenhang des Erzählens140
2.3. Fazit146
III Form und Sinn im höfischen Roman148
1 Vorüberlegung150
1.1 Chrétiens conjointure150
1.2 Vorgehen und Textauswahl158
2 Kristallene Worte – schlüssige Welt. Zum ‚Erec‘ Hartmanns von Aue161
2.1 Cristallîniu wortelîn161
2.2 Der Weg als Problemverhandlung. Zur thematischen Entfaltung des Erzählens166
2.2.1 Das Thema in seinem Verhältnis zur Handlung und die Frage nach dem ‚Modus der Regierung‘166
2.2.2 Erecs ‚Gedankengang‘176
2.3 Formen der Evidenzerzeugung. Zur narrativen Vermittlung des argumentativen Gehalts195
2.3.1 Affektive Evidenz: Die Ausfahrt aus Karnant195
2.3.2 Intuitive Evidenz: Brautwerbung, arthurisch200
2.3.3 Imaginative Evidenz: Spiegelungen, Verdichtungen205
2.4 Kristallenes Leben? Hartmanns Selbstbild und Gottfrieds Reaktion213
3 Komposition als Arbeit am Mythos. Zu den Tristanromanen Eilharts von Oberg und Gottfrieds von Straßburg219
3.1 Tristanwelt und Artuswelt. Komposition und Sinnbildung im Vergleich219
3.2 Zur Grundstruktur der Tristangeschichte und ihren ‚regierenden Modi‘227
3.2.1 Der Minnetrank. Umrisse einer (nicht-mehr-)mythischen Handlungskonstellation227
3.2.2 Die zwei Ganzheiten des Tristanromans und ihr sinnbildendes Prinzip233
3.3 Liebe als Problem. Eilhart von Oberg, ‚Tristrant‘239
3.3.1 Schematische Gesetzmäßigkeit und erzählweltliche Motivation der Handlung bis zum Minnetrank239
3.3.2 Wiederholung und Argumentation250
3.3.3 Spiegelungen, Verdichtungen. Zur motivierenden Wirkung realisierter Metaphern270
3.3.4 Tristrants Reh und Enites Pferd. Zwei Künstlichkeiten im Vergleich279
3.4 Im Gedankenkreis der Liebe. Gottfried von Straßburg, ‚Tristan‘281
3.4.1 Den edelen herzen z’einer hage. Meditative Versenkung als ‚regierender Modus‘ und sinnbildendes Prinzip281
3.4.2 Künstliche Realität. Gottfrieds Restrukturierung der Tristanwelt287
3.4.3 Nur ein bunter Hund. Petitcreiu als poetologische mise en abyme316
4 Figuren der Vermittlung. Zum ‚Willehalm von Orlens‘ Rudolfs von Ems (anstelle eines Ausblicks)324
4.1 Tendenzen des höfischen Romans auf dem Weg zum Spätmittelalter324
4.2 Beobachtungen zum Auseinandertreten von ‚Kunst‘ und ‚Welt‘328
4.3 ‚Kunstlose‘ Sinnbildung344
4.3.1 Handlungsweltliche Vermittlung als ‚regierender Modus‘ und sinnbildendes Prinzip347
4.3.2 Schluss: Perspektiven auf einen neuen Sinnbildungstyp355
Literaturverzeichnis360
Philosophie, Literatur- und Kulturtheorie360
Primärtexte361
Sekundärliteratur362
Register379

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