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E-Book

Gott denken

Zur Philosophie von Religion

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl368 Seiten
ISBN9783658219451
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Gott denken: Diese Aufgabe zielt in die Mitte der Philosophie - und eben dieser Aufgabe widmet sich dieses Buch: einem Kompendium der europäischen Religionsphilosophie und ihrer wichtigsten Fragestellungen unter historischen wie systematischen Aspekten. Am Beginn des Bandes findet sich der hier erstmals veröffentlichte Habilitationsvortrag des bedeutenden deutschen Religionsphilosophen Richard Schaeffler - dem dieses Buch gewidmet ist - über Anselm von Canterbury und seinen Widersacher Gaunilo von Marmoutiers. Schaeffler geht der Frage nach, die vor und nach Anselm der Philosophie keine Ruhe gelassen hat: Können wir in unserem Denken zu einer Vergewisserung des Daseins Gottes finden? Wie ein roter Faden zieht sich das Ringen mit dieser Ungewissheit, ob und wie im Denken eine Vergewisserung Gottes möglich ist, durch die Geschichte der europäischen Philosophie. Eben das ist die Leitfrage auch dieses Buches: Welche Bedeutung hat Gott für unser Denken und in unserem Denken? Ist das möglich: zu denken, ohne Gott zu denken?

Der Inhalt
Die Kontroverse zwischen Anselm von Canterbury und Gaunilo von Marmoutiers: zur Frage nach der Vertretbarkeit des Daseins Gottes im Denken • Geschichtliche Bezüge • Gott erkennen und erfahren? • Gott: effabile et ineffabile - sagbar und doch unsagbar • Zur programmatischen Idee einer rationalen Theologie • Etsi Deus daretur - aut non daretur

Die Herausgeber
Christoph Böhr ist Professor für Philosophie an der Hochschule Heiligenkreuz/Wien.

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ist Professorin em. für Religionsphilosophie an der TU Dresden sowie Vorstand des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion an der Hochschule Heiligenkreuz/Wien.



Christoph Böhr ist Professor für Philosophie an der Hochschule Heiligenkreuz/Wien.

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ist Professorin em. für Religionsphilosophie an der TU Dresden sowie Vorstand des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion an der Hochschule Heiligenkreuz/Wien.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhalt7
1 Die Kontroverse zwischen Anselm von Canterbury und Gaunilo von Marmoutiers: zur Frage nach der Vertretbarkeit des Daseins Gottes im Denken10
1 Der Ursprung der Frage nach dem spezifisch menschlichen Erkennen in Anselms Gedankengang13
2 Die Endlichkeit des menschlichen Geistes und ihre Auslegung als erster Gegenstand der Kontroverse17
3 Das Grenzbewusstsein des je Einzelnen als der verborgene Hauptgegenstand der Kontroverse24
1 Geschichtliche Bezüge27
2 Kann der Mensch Gott erkennen? Die Antwort des Origenes28
1 Der Logos als Grund aller Erkennbarkeit29
2 Wahrscheinlichkeit als Mindestforderung für einen Dialog30
3 Sich begegnende Freiheiten33
4 Mögliche Wege zu Gott37
3 Erkenntnistheoretischer Pilgerstand. Historische Thomas-Interpretation und Richard Schaefflers transzendentalphilosophische Einübung in die Theologie42
1 Zur Frage nach dem geschichtlichen Vorverständnis der Programmatik Richard Schaefflers42
2 Geschichtliche Vorläufe auf eine philosophische Einübung in die Theologie: Leitmotive des Thomas von Aquin und die Programmatik Richard Schaefflers45
2.1 Erkenntnistheoretische Implikate der Antinomie zur Ewigkeit der Welt47
2.2 Hiob als Modell ‚authentischer Theodizee‘ bei Kant und Thomas52
4 Notwendigkeit und Bedeutung der Theologie in Immanuel Kants Projekt der Vernunft57
1 Metaphysik als transzendierendes Geschehen der Vernunft58
2 Die Gewinnung der Perspektiven des Unbedingten59
3 Die transzendentale Idee von Gott62
4 Vom transzendentalen Ideal zur Vollendung des kritischen Geschäfts63
5 Reflektierende Physikotheologie als Ergänzung der Naturforschung65
6 Transzendentale Orientierung und Gottesfrage68
5 Kant über das Verhältnis des teleologischen zum moralischen Gottesbeweis71
6 Der ontologische Gottesbeweis als die ‚unmittelbare Darstellung der Selbstbestimmung Gottes‘ als des absoluten Begriffs ‚zum Sein‘: Rekonstruktion und Kritik von Georg Wilhelm Friedrich Hegels Rehabilitierung des ontologischen Gottesbeweises77
1 Einleitung: Zum Existenz-Verständnis der klassischen Tradition des ontologischen Gottesbeweises77
2 Kants Einwand gegen das Existenz-Verständnis des ontologischen Gottesbeweises und dessen zirkuläre Begründung78
3 Hegels Versuch einer Rehabilitierung des ontologischen Gottesbeweises und seine Metakritik an Kants Kritik81
3.1 Texte zu Hegels Auseinandersetzung mit dem ontologischen Gottesbeweis und zu Kants Kritik an ihm81
3.2 Hegels Metakritik an Kants Kritik am ontologischen Gottesbeweis in seiner Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften81
3.3 Zu Hegels Kritik an Anselms ontologischem Gottesbeweis und dessen Kritik durch Kant im Anselm-Kapitel von Hegels Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie83
3.4 Zu Hegels Interpretation des ontologischen Gottesbeweises und dessen Kritik durch Kant in seinen Vorlesungen über die Philosophie der Religion85
3.5 Hegels Ausführungen zum ontologischen Gottesbeweis in seiner Ausführung des teleologischen und ontologischen Beweises in den Vorlesungen über Religionsphilosophie vom Jahre 182788
3.6 Hegels erweiterte Bewertung des ontologischen Gottesbeweises in seiner Ausführung des ontologischen Beweises in den Vorlesungen über Religionsphilosophie vom Jahre 183192
3.7 Zu Hegels Auseinandersetzung mit dem ontologischen Gottesbeweis in seiner Wissenschaft der Logik95
3.7.1 Hegels Metakritik an Kants Kritik des ontologischen Gottesbeweises in der ersten Anmerkung seiner Seinslogik95
3.7.2 Zu Hegels Behandlung des ontologischen Gottesbeweises in seiner Begriffslogik: Der ontologische Gottesbeweis als „die unmittelbare Darstellung der Selbstmitteilung Gottes zum Sein“100
3.8 Zusammenfassung von Hegels Rehabilitierung des ontologischen Gottesbeweises und ihre abschließende Beurteilung103
3.8.1 Zusammenfassung103
3.8.2 Abschließende Beurteilung106
2 Gott erkennen und erfahren?109
7 Begriffe vom Unbegreiflichen. Zu den Bedingungen menschlichen Sprechens von Gott110
1 Zur Fragestellung110
1.1 Ein kritischer Hinweis von Anselm von Canterbury110
1.2 Voraussetzungen der Frage nach der Möglichkeit, Gott zu denken: Die Erfahrung von der Unabweislichkeit einer Aufgabe, und der Zweifel an ihrer Erfüllbarkeit111
1.2.1 Religiöse Gründe für die Unabweislichkeit der Aufgabe, Gott zu denken, und eine Anfrage an die Philosophie111
1.2.2 Ein Grund des Zweifels an der Möglichkeit, Gott zu denken112
2 Auf dem Weg zu einer Alternative113
2.1 Die transzendentale Frage als Ausdruck eines kritischen Selbstverständnisses113
2.2 Der Grundsatz einer weiterentwickelten Transzendentalphilosophie: Erkennen ist antwortendes Gestalten114
2.2.1 Erste weiterführende Präzisierung114
2.2.2 Zweite weiterführende Präzisierung115
2.2.3 Dritte weiterführende Präzisierung115
2.2.4 Vierte weiterführende Präzisierung116
3 Anwendung auf die Frage nach der Möglichkeit, Gott zu denken116
3.1 Unbegreiflichkeit – ein Lernen in doppelter Richtung: unsere Welterfahrung als Schule des Sprechens von Gott – und umgekehrt: das Sprechen von Gott als Schule der Welterfahrung116
3.2 Die Selbstgefährdung des Subjekts und ihre Überwindung durch ein kritisches Verstehen der Erfahrungswelt117
3.2.1 Die Überwältigung durch religiöse Erlebnisse und der kritische Begriff des ‚Bildes‘117
3.2.2 Zwei Formen der Selbstgefährdung des religiösen Subjekts: Idololatrie und Ikonoklasmus119
3.3 Sprechen von Gott in der religiösen Verkündigung und in der Philosophie120
3.3.1 Der religiöse Begriff des ‚Bildes‘: ein Angebot an die Philosophie120
3.3.2 Transzendentalphilosophische Begriffe als Angebote an das Selbstverständnis des Glaubens123
3.3.3 Ein neuer – oder vielmehr: altbewährter – Versuch, das Unbegreifliche zu begreifen?125
8 Der Gott des Xenophanes: Überlegungen über Ursprung und Struktur eines philosophischen Monotheismus127
1127
2131
3134
4138
5142
9 Der Eine, und Einzige Gott. Notate zur spekulativen Antinomie des Monotheismus146
10 Gottes-Erkenntnis und Jahwe-Erfahrung. Der Eine Gott und die Geburt der Geschichte: Das Alte Israel in der Deutung Eric Voegelins170
1 Archäologie von Geschichte und latente Zeitgenossenschaft170
2 Die These: Seinssprung in die Transzendenz versus mythische Ordnung172
3 Die Repräsentanten der Offenbarung174
4 Kritische Würdigung177
5 Theologie und politische Fernwirkung: ein Beispiel179
11 Gott der Christen, Gott der Muslime: derselbe Gott?184
1 Eine alte Frage184
2 Die heutige Dimension des Problems185
3 Offizieller und tatsächlicher Glaube186
4 Verschiedenheit innerhalb der zwei Religionen187
5 Gemeinsamkeiten und Unterschiede188
6 Religionen als organische Ganzheiten189
7 Die Bibel als gemeinsamer Grund?190
8 Vier Vergleichspunkte191
8.1 Schöpfung191
8.2 Bund192
8.3 Zwei Fassungen des ‚Prologs im Himmel‘193
8.4 Gott als Vater194
9 Schlussbetrachtung196
12 Erfahrung als Dialog. Ein Weg zum Frieden mit der Natur197
1 Kultur als Summe der Erfahrungen197
2 Der Dialog innerhalb der Wahrnehmung und Erfahrung199
3 Die Versöhnung von Gott, Mensch und Welt201
3 Gott: effabile et ineffabile – sagbar und doch unsagbar205
13 Das Ineffabile und die Gegenwart Gottes. Einige Gedanken zur Gotteserkenntnis – Da’at HaElohim – bei den Propheten Israels206
1 Eine einleitende Erwägung206
2 Die Suche nach Gott207
3 Hebe deine Augen auf!207
4 Das Wesen der Herrlichkeit209
5 Die Blickwende211
6 Gottes Gegenwart in der Bibel erkennen211
7 Erkenntnis Gottes am Sinai: Wie geschah Da’at HaElohim am Sinai?212
8 Gott durch das Tun erkennen214
9 Da’at HaElohim bei den Propheten – ein Verstehen215
10 Erkenntnis – Verstehen – intuitive Erkenntnis217
14 Gott als Sprachereignis220
1 Paternalistischer Aspekt der Sprache221
1.1 Das Wort war bei Gott223
1.2 … der Kreator Sprachmacht ist. Der Mensch ist deren teilhaftig, ist ein kausal nicht ableitbarer Ur-Teil Gottes223
1.3 Sprache als Offenbarung durch die Offenbarung, als Vermittler kosmischer Kommunikation, als Kommunikation mit dem schlechthinnigen Sein224
2 Der christologische Aspekt der Sprache224
2.1 Die christliche Offenbarung ist die Heilung der babylonischen Sprachenverwirrung, die Sprengung des Gefängnisses224
2.2 So ist die Rede vom ‚Logos‘ keine metaphorische Wendung, kein Vergleich, sondern grammatische Wahrheit228
3 Pneumatologischer Aspekt der Sprache229
3.1 Die ‚restitutio in integrum‘ ist die Wirkung des Geistes durch die deontische Sprache230
15 Nicht Gott, sondern den Menschen kritisieren. Zur philosophischen Bedeutung der negativen Theologie: Lucian Blaga233
Einleitung233
Zu Platons Sonnengleichnis235
Zu Blagas Denken ‚ex negativo‘236
Zur Bedeutung Blagas für die christliche Philosophie239
16 Heilsverlangen: Anbetung des Heiligen241
1 Leben: Leiden? – Schöpfungsdank241
2 Not der Endlichkeit242
3 Not der Verfehlung245
4 Schöpfungsdank und Hoffnung248
5 Dank ob Seiner Herrlichkeit252
5.1 Lobpreis252
5.2 Anbetung254
5.3 Eucharistie257
17 „Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu“ (Ps 84, 3). Zur geistig-leiblichen Dimension des Gebetsaktes260
1 Wie das Gebet dem Philosophen zu denken gibt260
2 Transzendentale Vernunft und religiöse Erfahrung261
3 Doxologie: Antwort auf Gottes Herrlichkeit263
4 Leibliches Beten264
4.1 Stimme265
4.2 Haltung und Gebärde266
4.3 Der Leib als Gebetsinhalt267
4.4 Leiblich vermitteltes Verstehen268
5 „Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu“269
4 Zur programmatischen Idee einer rationalen Theologie272
18 Gott als Antwort auf Fragen, die wir nicht loswerden. Zur programmatischen Idee einer rationalen Theologie273
1 Beginn mit Kant273
2 Sinnfragen274
3 Rationale Theologie als Antwort auf den Naturalismus277
4 Der zweite Argumentationsschritt rationaler Theologie278
5 Zum dritten Argumentationsschritt einer rationalen Theologie284
6 Zum vierten Argumentationsschritt einer rationalen Theologie285
7 Zu den Argumenten für das Dasein Gottes285
8 Zum fünften Argumentationsschritt einer rationalen Theologie289
9 Schluss mit Kant291
5 Etsi Deus daretur – aut non daretur293
19 ‚Verantwortung für das Ganze‘ als Quelle der Gewalt294
20 Erkennen und Gestalten – Gesellschaft denken ohne Gott? Der Zusammenhang von Erkenntnis- und Handlungslehre: Immanuel Kant und Richard Schaeffler nach- und weiterdenken299
1 Schaefflers Gedankenführung im Anschluss an Kant300
2 Etsi Deus non daretur305
3 Verantwortete Vorläufigkeit als Gegenwartsgestalt des Unbedingten310
4 Der Tod Gottes und die Neuerschaffung des Menschen314
5 Die Politik und die Metaphysik319
Veröffentlichungsnachweis324
Abkürzungsverzeichnis325
Bibliographie328
Personenregister343
Sachverzeichnis351
Zu den Verfassern356

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