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Grenzüberschreitung und Grenzauflösung. (Anti-)Exemplarische Erzählstrukturen in Boccaccios, Petrarcas und Steinhöwels Bearbeitungen des Griselda-Stoffs

AutorKorbinian Lindel
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl20 Seiten
ISBN9783668195806
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Die Tre Corone in Deutschland: Dante, Petrarca und Boccaccio im 15. und 16. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Griselda-Novelle aus Giovanni Boccaccios um 1350 entstandenen 'Decamerone' zählt zu den Geschichten des Novellenzyklus, die in der Folgezeit am häufigsten bearbeitet wurden. Ihre Rezeption in Deutschland setzt in der ersten Hälfte des 15. Jahrhundert ein. Fast allen deutschen Bearbeitern in der frühen Neuzeit wurde die Geschichte um Griselda über Francesco Petrarcas 'Griseldis' von 1373 vermittelt. Auch Heinrich Steinhöwels 'Griseldis', die unter den deutschsprachigen Versionen bei weitem populärste Bearbeitung des Stoffs, deren früheste Textzeugen bis 1464 zurückdatieren, adaptiert die lateinische Fassung Petrarcas. Im Unterschied zu Petrarca, der bei seiner Bearbeitung der Griselda-Novelle Boccaccios frei mit seiner Vorlage verfuhr, liefert Steinhöwel eine weitgehend wortgetreue Übersetzung der lateinischen Version Petrarcas. In der Forschung wurde die Transformation der Geschichte um Griselda von Boccaccio über Petrarca zu Steinhöwel als ein Weg von einer dezidiert anti-exemplarischen Novelle hin zu einer Erzählung mit Exempelcharakter beschrieben. Ursula Hess und Christa Bertelsmeier-Kierst belegen diese Verwandlung in ein Exempel, indem sie auf die Tatsache verweisen, dass sowohl Petrarca als auch Steinhöwel explizite Deutungsangebote für ihre Erzählungen liefern, während Boccaccio seiner Novelle kein Generalisierungsangebot zur Seite stellt. Ich werde in meiner Hausarbeit zu zeigen versuchen, dass die Novelle Boccaccios von narrativen Strukturen geprägt ist, die eine Lesart der Erzählung als Exempel unterbinden, wohingegen Petrarca durch eine Modifikation dieser Strukturen den anti-exemplarischen Charakter, der noch seine Vorlage prägte, in seiner Erzählung aufhebt. Für meine Ausführungen möchte ich mich auf das raumsemantische Modell Jurij Lotmans beziehen. Ich werde Lotmans Konzept zunächst kurz vorstellen, um es in einem ersten Schritt auf die Novelle Boccaccios anzuwenden. Im Anschluss daran werde ich zu zeigen versuchen, dass Petrarca die bei Boccaccio angelegten Raumstrukturen gezielt abändert, sodass eine exemplarische Ausdeutung der Geschichte um Griselda ermöglicht wird. Schließlich werde ich noch auf die frühe deutsche Rezeptionsgeschichte des Griselda-Stoffs bis Heinrich Steinhöwel eingehen.

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