Sie sind hier
E-Book

Gruppentherapie

AutorUlrich Schweiger, Valerija Sipos
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2019
ReiheStandards der Psychotherapie 6
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783840929212
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Gruppentherapie ist neben Einzel- und Paartherapie ein häufiges und wichtiges Setting von Verhaltenstherapie. Viele verhaltenstherapeutische Techniken erfordern eine Interaktion mit anderen Menschen. Ihre Umsetzung ist deshalb in einer Gruppe oft einfacher als im Einzeltherapie-Setting. Die Teilnahme an einer Gruppentherapie ermöglicht Patienten im Austausch mit anderen etwas über die Vielfältigkeit ihrer Erkrankung zu erfahren, aber auch Wertschätzung und Unterstützung durch andere zu erleben. Patienten können in einer Gruppentherapie Wissen erwerben, indem sie das Verhalten anderer beobachten oder indem sie Feedback zum eigenen Verhalten bekommen. Sie können konkrete Möglichkeiten der Problemlösung kennenlernen und zwischenmenschliche Fertigkeiten einüben. Das Buch beschreibt einzelfallorientierte sowie interaktions- und störungsspezifische Gruppenkonzepte und stellt Wirkfaktoren der Gruppentherapie dar, insbesondere die Wirkfaktoren, die für die Gruppentherapie spezifisch sind und die die Stärke von Gruppentherapien ausmachen. Weiterhin geht der Band auf Techniken zum Aufbau instrumenteller Gruppenbedingungen ein und auf die Indikation und Kontraindikationen für Gruppentherapie. Schwerpunkte des Buches sind die konkrete Umsetzung von einzelfallorientierter Gruppentherapie und störungsspezifische Gruppen in der Verhaltenstherapie. Anhand zahlreicher Beispiele werden Handlungsprinzipien vermittelt, die dazu dienen sollen, den Erfolg von Gruppen zu optimieren und zu verhindern, dass schwierige Situationen in der Gruppe entstehen.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis
  2. 1Gruppentherapie als Setting
  3. 2Theorie der Gruppentherapie
  4. 3Wirkfaktoren in der Gruppentherapie
  5. 4Instrumentelle Gruppenbedingungen
  6. 5Indikation zur Gruppentherapie
  7. 6 Technische Umsetzung von Gruppentherapie in der Verhaltenstherapie 6.1 Einzelfallorientierte Gruppen
  8. 6 Technische Umsetzung von Gruppentherapie in der Verhaltenstherapie 6.2 Indikationsspezifische oder störungs­spezifische Gruppen
  9. 7Wissenschaftliche Evidenzen zur Anwendung von Gruppentherapie
  10. Literatur
Leseprobe
2 Theorie der Gruppentherapie

2.1 Interaktionsorientierte Gruppenkonzepte

Historisch gesehen spielen bei der Entwicklung gruppentherapeutischer Ansätze gerade die interaktionsorientierten (in der Regel psychodynamischen) Gruppenkonzepte eine wesentliche Rolle. Ausgehend vom Störungsmodell, dass unbewusste Konflikte aus der Kindheit wesentliche Faktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung der psychischen Erkrankungen sind, stehen bei interaktionsorientierten Gruppenkonzepten das Aufdecken, Durcharbeiten und die Überwindung dieser unbewussten Konflikte im Zentrum. Die Interaktion zwischen Gruppenmitgliedern ist dabei das primäre Vehikel des Veränderungsprozesses (Burlingame, MacKenzie & Strauss, 2004). Die Teilnehmer der Gruppe schaffen innerhalb der Gruppentherapie durch ihr Interaktionsverhalten einen Mikrokosmos, der ihr im realen Leben bestehendes Interaktionsverhalten widerspiegeln soll. Die Gruppe fördert die Entwicklung von emotionalen Beziehungen untereinander, eine offene Kommunikation mit Selbstöffnung und Rückmeldungen und die Entwicklung von Einsicht in psychische Prozesse. Die Aufgaben der Gruppenleiter beinhalten Deutungen von Widerstand, Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomenen. Im interaktionsorientierten Gruppenkonzept ist die Gruppendynamik der wesentliche Wirkfaktor für die Veränderung des Interaktionsverhaltens. Aus diesem Grund befindet sich der Leiter der Gruppe außerhalb der Gruppendynamik, er ist mehr Beobachter und deutet das Verhalten des Einzelnen innerhalb des Prozesses, greift aber nicht aktiv strukturierend oder regulierend ein. Ziel ist es, dass durch die entstehende Gruppendynamik, Rückmeldungen der anderen Teilnehmer und möglichst hilfreichen Deutungen des Therapeuten der einzelne Teilnehmer sein problematisches Beziehungsverhalten erkennen kann. Eine Übertragung der Erfahrungen aus der Gruppe auf die reale Lebenssituation des Gruppenteilnehmers ist kein explizites Element des Konzepts. Im Vordergrund stehen die korrigierenden Erfahrungen in der Gruppe. Fertigkeiten, die der einzelne Patient für den Aufbau von neuem Interaktionsverhalten benötigt, werden als zumindest latent vorhanden angesehen. Es findet keine durch den Therapeuten gelenkte Form der Kommunikation statt. Alle Teilnehmer können zu jeder Zeit miteinander in Interaktion treten. Vorrangige Themen sind die Beziehungen der Gruppenteilnehmer untereinander.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis7
1Gruppentherapie als Setting9
1.1Erste Entwicklungen10
1.2 Entwicklung der Gruppentherapie innerhalb der psychodynamischen und humanistischen Psychotherapie10
1.3 Entwicklung der Gruppentherapie innerhalb der Verhaltenstherapie11
2Theorie der Gruppentherapie13
2.1Interaktionsorientierte Gruppenkonzepte13
2.2Einzelfallorientierte Gruppenkonzepte14
2.3Störungsspezifische Gruppentherapien15
3Wirkfaktoren in der Gruppentherapie17
3.1Selbsterkenntnis17
3.2Emotionsmanagement18
3.3Interpersonelles Lernen19
3.4Existenzielle Faktoren21
3.5Altruismus22
3.6Gruppenkohäsion23
3.7Universalität des Leidens24
3.8Experte in eigener Sache24
3.9Rekonstruktion familiärer und früherer Gruppensituationen25
3.10Handlungsorientierung26
3.11Realitätsüberprüfung26
3.12Erwerb von Fertigkeiten27
4Instrumentelle Gruppenbedingungen28
4.1Der Aufbau von instrumentellen Gruppenbedingungen29
4.2Das Zusammenwirken der Faktoren der instrumentellen Gruppenbedingungen33
4.3Fertigkeiten und instrumentelle Gruppenbedingungen38
5Indikation zur Gruppentherapie41
5.1Allgemeine Indikation zur Psychotherapie41
5.2Differenzialindikation von Gruppentherapie und Einzeltherapie42
6Technische Umsetzung von Gruppentherapie in der Verhaltenstherapie45
6.1Einzelfallorientierte Gruppen45
6.2Indikationsspezifische oder störungs­spezifische Gruppen121
7Wissenschaftliche Evidenzen zur Anwendung von Gruppentherapie138
Literatur142

Weitere E-Books zum Thema: Nachschlagewerke - Ratgeber

Psychologie 2000

E-Book Psychologie 2000
Format: PDF

Der 42. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie bedurfte dank der bedeutungsträchtigen Jahreszahl keines besonderen Mottos – es war der Kongreß "Psychologie…

Psychologie 2000

E-Book Psychologie 2000
Format: PDF

Der 42. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie bedurfte dank der bedeutungsträchtigen Jahreszahl keines besonderen Mottos – es war der Kongreß "Psychologie…

Psychopharmakologie

E-Book Psychopharmakologie
Anwendung und Wirkungsweisen von Psychopharmaka und Drogen Format: PDF

Stürmische Neuentwicklungen der Neurowissenschaften erfordern eine entsprechend aufgearbeitete Darstellung der Psychopharmakologie. Die vorliegende zweite, überarbeitete und ergänzte Auflage des…

Psychopharmakologie

E-Book Psychopharmakologie
Anwendung und Wirkungsweisen von Psychopharmaka und Drogen Format: PDF

Stürmische Neuentwicklungen der Neurowissenschaften erfordern eine entsprechend aufgearbeitete Darstellung der Psychopharmakologie. Die vorliegende zweite, überarbeitete und ergänzte Auflage des…

Psychopharmakologie

E-Book Psychopharmakologie
Anwendung und Wirkungsweisen von Psychopharmaka und Drogen Format: PDF

Stürmische Neuentwicklungen der Neurowissenschaften erfordern eine entsprechend aufgearbeitete Darstellung der Psychopharmakologie. Die vorliegende zweite, überarbeitete und ergänzte Auflage des…

Ernährungspsychologie

E-Book Ernährungspsychologie
Eine Einführung Format: PDF

Essen und Trinken beherrschen unser Leben und unser Denken. Die Ernährungswissenschaft erforscht die nutritiven Lebensgrundlagen des Menschen und weiß inzwischen sehr genau, wie sich der…

Ernährungspsychologie

E-Book Ernährungspsychologie
Eine Einführung Format: PDF

Essen und Trinken beherrschen unser Leben und unser Denken. Die Ernährungswissenschaft erforscht die nutritiven Lebensgrundlagen des Menschen und weiß inzwischen sehr genau, wie sich der…

Weitere Zeitschriften

Archiv und Wirtschaft

Archiv und Wirtschaft

"Archiv und Wirtschaft" ist die viermal jährlich erscheinende Verbandszeitschrift der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW), in der seit 1967 rund 2.500 ...

arznei-telegramm

arznei-telegramm

Das arznei-telegramm® informiert bereits im 53. Jahrgang Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln. Das arznei-telegramm®  ist neutral und ...

Ärzte Zeitung

Ärzte Zeitung

Zielgruppe:  Niedergelassene Allgemeinmediziner, Praktiker und Internisten. Charakteristik:  Die Ärzte Zeitung liefert 3 x pro Woche bundesweit an niedergelassene Mediziner ...

FREIE WERKSTATT

FREIE WERKSTATT

Die Fachzeitschrift FREIE WERKSTATT berichtet seit der ersten Ausgaben 1994 über die Entwicklungen des Independent Aftermarkets (IAM). Hauptzielgruppe sind Inhaberinnen und Inhaber, Kfz-Meisterinnen ...

Bibel für heute

Bibel für heute

BIBEL FÜR HEUTE ist die Bibellese für alle, die die tägliche Routine durchbrechen wollen: Um sich intensiver mit einem Bibeltext zu beschäftigen. Um beim Bibel lesen Einblicke in Gottes ...

Card Forum International

Card Forum International

Card Forum International, Magazine for Card Technologies and Applications, is a leading source for information in the field of card-based payment systems, related technologies, and required reading ...

küche + raum

küche + raum

Internationale Fachzeitschrift für Küchenforschung und Küchenplanung. Mit Fachinformationen für Küchenfachhändler, -spezialisten und -planer in Küchenstudios, Möbelfachgeschäften und den ...

Gastronomie Report

Gastronomie Report

News & Infos für die Gastronomie: Tipps, Trends und Ideen, Produkte aus aller Welt, Innovative Konzepte, Küchentechnik der Zukunft, Service mit Zusatznutzen und vieles mehr. Frech, offensiv, ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...

DHS

DHS

Die Flugzeuge der NVA Neben unser F-40 Reihe, soll mit der DHS die Geschichte der "anderen" deutschen Luftwaffe, den Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee (NVA-LSK) der ehemaligen DDR ...