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Hermann Paul und das Problem der doppelten Natur von Subjekt und Prädikat

AutorSixta Quaßdorf
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl27 Seiten
ISBN9783638223416
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: sehr gut, Universität Basel (Deutsches Seminar Basel), Veranstaltung: Oberseminar: 'Sprachtheoretiker um 1900: Hermann Paul, Ferdinand de Saussure und andere' SS 2003, Sprache: Deutsch, Abstract: Most important is the rejection of naïve realism as epistemological framework for the interpretation of earlier scientific thought, leading to anachronistic evaluations of scientists as 'not yet seeing' the truth. A more sophisticated epistemology allows for evaluations which interpret earlier scientists as rational fellow-players in the 'game of science'. This alternative to naïve realism is to be preferred to historicist and contextualist alternatives, which reduce the historical actor to his 'position in history' 1. Im Mittelpunkt meiner Ausführungen wird ein grammatisches Problem stehen, mit dem sich bereits Hermann Paul im ausgehenden 19. Jh. beschäftigt hat: die mangelnde Korrespondenz zwischen einem formal bzw. logisch bestimmten Subjekt und Prädikat in einem Satz. Um der offensichtlich doppelten Natur von Subjekt bzw. Prädikat Rechnung zu tragen, wurde der Begriff vom psychologischen Subjekt bzw. Prädikat für die semantisch-pragmatische Seite dieser syntaktischen Funktionen geprägt. Hermann Paul baute mit Hilfe des psychologischen Subjekts bzw. Prädikats eine ganze Satztheorie auf. In den 20er Jahren des 20. Jh. hieß das Konzept dann 'Thema und Rhema'. Villem Mathesius hatte Arbeiten über das psychologische Subjekt bzw. Prädikat direkt benutzt und schied nun deutlicher die zwei Ebenen eines Satzes voneinander, der Informationsgehalt war von der Form zu trennen. Daher schien es mir folgerichtig, die Paulschen Ideen mit denen der Prager Funktionalisten zu vergleichen. Die Nähe Pauls zu einem funktionalen sprachwissenschaftlichen Ansatz soll dabei deutlich werden. Als Beispiel einer modernen Sprachtheorie, die sich dem gleichen Gegenstand widmet, wählte ich die Functional Grammar von Simon Dik. Dik filtert weitere Unteraspekte heraus und hebt damit eine Dichotomie zwischen 'Topik und Fokus' 2, die in den vorigen Konzepten enthalten war, auf. Daraus lässt sich bereits ablesen, dass im Verlauf der Geschichte die 'doppelte' Natur als noch 'höherschichtiger' erkannt wurde. Ich möchte also den Veränderungen des Konzeptes nachspüren, sie im Lichte Pauls bewerten und nicht zuletzt meiner Bewunderung für seine weitsichtige Arbeit Ausdruck verleihen.

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