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Im Land der verschwiegenen Wahrheiten - Auf dem Schafott der politischen Meinungsbildung

AutorJürgen Mannke
VerlagVerlag DeBehr
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783957533883
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
'Bestrafe einen, erziehe viele' - War dieses Motto der Beweggrund für den unfassbaren 'Shitstorm' der Medien gegen einen rechtschaffenen, beliebten und garantiert nicht fremdenfeindlichen Schulleiter eines Gymnasiums nach der Grenzöffnung? Was war seine Verfehlung? Doktor Mannke hatte lediglich einen Artikel veröffentlicht, in welchem er auf mögliche Gefahren durch unkontrollierte Masseneinwanderung von nahezu einer Million Menschen in unser Land seit dem Spätsommer 2015 aufmerksam machte. Wenn plötzlich Hunderttausende, durch muslimische Tradition und patriarchalische Gesellschaften geprägte Flüchtlinge und Asylanten auf eine freiheitlich demokratische Ordnung treffen, lassen sich Konflikte nicht vermeiden. Gleich gar nicht jedoch kann man sie lösen, indem man ungeliebte Wahrheiten verschweigt, verfälscht, ideologisch missbraucht oder sogar niederbrüllt. Im Zuge einer hemmungslosen Verleumdungskampagne feuerten TV und Presse nun aus allen Rohren. So beschimpfte man Jürgen Mannke nicht nur als 'Hetzer mit Lehrauftrag', es wurde ihm auch jede pädagogische Kompetenz abgesprochen, obwohl er seiner Verantwortung als Lehrer über seinen Auftrag hinaus gerecht werden wollte. Und es kam noch schlimmer. Allerdings erhielt er auch überwältigenden Zuspruch aus der Bevölkerung, sprach er doch so vielen Menschen aus den Herzen, denen die euphorische Willkommenskultur nicht behagte. Heute zieht er Resümee über die damaligen Geschehnisse und die aktuellen Entwicklungen in unserem Land. Seine Befürchtungen wurden längst von der Realität übertroffen. Eine offene und ehrliche Auseinandersetzung allerdings wird bis zum heutigen Tage von bestimmten politischen Kräften verhindert.

Doktor Jürgen Mannke wurde im Jahr 1955 geboren. Seit 1980 arbeitet er als Lehrer. Seit Stets politisch interessiert, nahm er 1989 regelmäßig an den Leipziger Montagsdemonstrationen teil. Er promovierte 1991 in Leipzig im Fachbereich Literaturwissenschaften/Philologie/Philosophie zum Dr. phil. Von 1991 bis 2008 war er Lehrer und Fachbetreuer für Deutsch am Domgymnasium Merseburg. Seit Dezember 2008 ist er Schulleiter des Weißenfelser Goethegymnasiums. Von 1998 bis 2015 war er Vorsitzender des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt. Mitglied der CDU ist er seit 1998.

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Leseprobe

 

"Hetzer mit Lehrauftrag"

 

Der Shitstorm brach in den Abendstunden des 6. November 2015 völlig überraschend los. Es berichteten, nicht selten mit wirklicher oder geheuchelter Empörung gewürzt, das Fernsehen des mdr, die Radiosender in ganz Deutschland und natürlich bundesweit fast alle Printmedien vom "Spiegel" über die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", die "Süddeutsche Zeitung", die "taz" bis hin zu den regionalen Blättern der 16 Bundesländer. Ein banaler, nahezu unbedeutender Artikel in einer kaum bekannten Zeitschrift eines kleinen Lehrerverbandes hatte ein nie für möglich gehaltenes Kesseltreiben gegen mich entfacht. Ich konnte es kaum fassen und erinnerte mich an das Märchen vom süßen Brei, der sich völlig unkontrolliert ausbreitet und am Ende alles erstickt.

Im folgenden Kapitel kann nur ein repräsentativer Einblick in das Medienspektakel gegeben werden. Von einer vollständigeren Chronologie muss Abstand genommen werden, weil es den Rahmen dieses Büchleins regelrecht auseinandersprengen würde. Es gab tausende Zuschriften, Kommentare und Berichte, aber ich kann hier nur ausgewählte, exemplarische Belege vorstellen.

In der „Frankfurter Allgemeine(n) Zeitung“ konnte man am 9.11.2015 lesen, dass unser Artikel zur Flüchtlingsproblematik in der deutschen Öffentlichkeit scharf kritisiert wurde.

Die FAZ berichtet ohne eigene Kommentierung, zitiert dagegen das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt, welches Seltmann-Kuke und mich zum Rücktritt aufgefordert hatte: „Ihr Text ist nicht nur skandalös, sondern auch gefährlich. Gerade in Zeiten, in denen die Zuwanderungsthematik die Gesellschaft zu spalten droht, sind diese Äußerungen pures Gift.“[8] Sehr viele Medien gaben nur jene drei Auszüge unseres EDITORIALS wieder, natürlich aus dem Zusammenhang gerissen, die als alleinige Kriterien zur Bewertung unseres Beitrages fast ausschließlich in pars-pro-toto-Manier (das heißt, es werden Details aus einem Text genutzt, um diesen in seiner Gesamtaussage zu bewerten – was Objektivität kaschiert) herangezogen wurden: Die Immigranteninvasion, Warnung unserer jungen Mädchen vor Intimbeziehungen mit Mohammedanern, resultierend aus Gerüchten über sexuelle Übergriffe und die nicht immer ehrlichen Absichten, mit denen die Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Daraus wurde der Vorwurf der Hetze gegen alle Muslime, der Verbreitung von Lügen und Halbwahrheiten und des Kulturrassismus konstruiert. Eine umfassende oder gar analytische Betrachtung des Beitrages fand in der Presse so gut wie nicht statt. Derart fehlinformiert muss man sich nicht wundern, dass die oberflächlichen Kritiker in den Internet-Foren, Zeitungen und dem Gästebuch des Goethegymnasiums Weißenfels sich nur auf diese Angriffspunkte stürzten. Die wenigsten von ihnen hatten den Beitrag vollständig gelesen.

Benedikt Peters, Jahrgang 1989, findet (das noch stalinistische) Kuba und den rheinischen Karneval toll, aber er mag wohl kritische Zeitgenossen nicht besonders und wenn er sich zu dem aus Köln stammenden Heinrich Böll bekennt, dann müsste er doch wissen, dass gerade dieser Literaturnobelpreisträger vor dem unbedachten Wort warnt, denn Sprache kann vernichten, wenn man sie in diffamierende, demagogische, also verantwortungslose Bereiche abgleiten lässt. Obwohl Mitarbeiter der renommierten Süddeutschen Zeitung, liest Herr Peters nicht allzu gründlich und unterstellt meiner Mitautorin Iris Seltmann-Kuke und mir zügellose Hetze gegen Flüchtlinge und schreckt auch nicht vor persönlichen Beleidigungen zurück: "Zwei Funktionäre aus Sachsen-Anhalt warnen in einer Zeitschrift vor einer ‚Immigranteninvasion‘ – und fragen, wie man ‚unsere jungen Mädchen‘ vor sexuellen Kontakten mit ‚muslimischen Männern‘ schützen könne. Der deutsche Philologenverband ist eine Organisation sprachlicher Genauigkeit. 90.000 Lehrer sind in der Gewerkschaft Mitglied, viele arbeiten am Gymnasium. Viele unterrichten Fremdsprachen oder Germanistik. Man kann also davon ausgehen, dass der Vorsitzende der Sektion Sachsen-Anhalt und seine Stellvertreterin sich bewusst waren, was sie da in der aktuellen Verbandszeitschrift schreiben. Wer das Heft öffnet, dem springt auf Seite vier (Seite 2 ist es – d. V.) das Foto eines Herrn mit Brille und schütterem Haar ins Auge: Jürgen Mannke, Schulleiter eines Gymnasiums, promovierter Philologe. Dann folgt ein 'Leitartikel', den er mit seiner Stellvertreterin Iris Seltmann-Kuke geschrieben hat. Gleich der erste Satz lautet: ‚Eine Immigranteninvasion überschwappt Deutschland.‘ Etwas weiter unten schreiben sie von Sorgen, die sie sich anscheinend machen: ‚Wie können wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen?‘ Es gebe ‚viele Frauen, die als Mütter heranwachsender Töchter die nahezu ungehemmten Einwanderungsströme mit sehr vielen Sorgen betrachten‘ würden.“[9] Allerdings gab und gibt es diese Sorgen, unübersehbar und nicht „anscheinend", aber wie viele seiner Zunft ignoriert Peters diese Tatsache einfach. Von der "taz" konnte eine ausgewogene Bewertung unseres nicht gerade linkslastigen Editorials freilich nicht erwartet werden. Unter der Überschrift „Hetzer mit Lehrauftrag" – ein wahres Meisterstück der Verleumdung – recherchiert Florian Brand selbst meine Biografie ungenau: Es gab in dem kleinen Ort Frankleben im damaligen Kreis Merseburg nur eine POS, an der ich drei Jahre unterrichtete und am Leipziger Literaturinstitut „Johannes R. Becher" bin ich nie gewesen, sondern studierte an der Pädagogischen Hochschule der Messestadt von 1976 -1980 und demonstrierte übrigens seit dem 9. Oktober 1989 auf dem inzwischen berühmten Ring von Leipzig gegen das DDR-Regime gemeinsam mit Tausenden. Nun schiebt mich dieser Herr wie selbstverständlich in die PEGIDA-Ecke: „Als aufgeklärter Lehrer und weltoffener Pädagoge dürfte sich der Vorsitzende des Philologenverbands Sachsen-Anhalt, Jürgen Mannke, schon mit dem ersten Satz seines Leitartikels in der offiziellen Verbandszeitschrift disqualifiziert haben. Der lautet: ‚Eine Immigranteninvasion überschwappt Deutschland.’ Ob der in Merseburg geborene und dort auch heute noch wohnende Philologe sich jemals ernsthaft mit der Frage auseinandergesetzt hat, was Menschen zur Flucht treibt, darf auch anhand der nachfolgenden Sätze bezweifelt werden. Seit 2009 ist Mannke Direktor des traditionsträchtigen Goethe-Gymnasiums Weißenfels, dessen Geschichte bis in das 17. Jahrhundert zurückreicht. Bevor der Lehrer für Geschichte und Deutsch dieses Amt übernahm, unterrichtete er ab 1991 am Domgymnasium seiner Heimatstadt und sammelte zuvor pädagogische Erfahrungen als Assistent am Leipziger Literaturinstitut sowie als Lehrer in Polytechnischen Oberschulen in Frankleben. In seinem Artikel stellt er die Frage, wie ‚wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen'. Weiter schreibt er, viele der Männer kämen ‚ohne ihre Familien oder Frauen und sicher nicht immer mit den ehrlichsten Absichten‘. Auch in den darauffolgenden Absätzen seines Leitartikels befeuert Mannke gemeinsam mit seiner Stellvertreterin und Koautorin Iris Seltmann-Kuke antimuslimische Ressentiments. So berufen sie sich aufs Hörensagen, wenn sie von der Zunahme sexueller Belästigungen schreiben.“[10] Antimuslimische Ressentiments? Mir sind die Gründe von Fluchtbewegungen in der Geschichte und Gegenwart sehr wohl bekannt, aber die ganze Wahrheit darüber passt nicht ins Weltbild mancher Journalisten. Wieso ignoriert Brand das mittelalterlich geprägte Frauenbild dieser Leute? Natürlich sind über 70 % der Flüchtlinge junge Männer, die europäische Frauen häufig nur als Sex-Objekte, nicht als gleichwertige Menschen, betrachten. Wieso weiß Brand das nicht? Oder belügt er seine Leser wissentlich? Ist es das, was der Leser von einer seriösen Berichterstattung erwartet? Die ständige Leier mit dem „Hörensagen“ – wir würden unbewiesene Gerüchte in die Welt streuen – wiederholt sich bis zum Überdruss im November 2015 fast täglich in irgendwelchen Gazetten. Man sucht aber bei denen, die sie spielen, vergeblich nach handfesten Indizien für die moralische Integrität aller muslimischen Flüchtlinge. Nahezu alle Redaktionen bedienen sich dieses Schein-Arguments (Man kann auch hilflose Ausrede dazu sagen.), aber nachdem zu viele Beispiele alltäglicher sexueller Belästigungen durch Flüchtlinge in die Öffentlichkeit gebracht wurden, löst sich dieses auf, leider nicht in Wohlgefallen, sondern mutiert als Munition für all jene, die mir nun mit der Nazi-Keule entgegentreten und ständig das Begriffsfeld "rassistische Ressentiments" im Munde führen, weil ihnen schlagkräftige Argumente fehlen.

Ingo Salmen von der Zeitung "Der Tagesspiegel" fragt: "Warnung vor Sex mit Muslimen: Missverständnis oder Rassismus?" Weder noch. Die Schlagzeile lässt dem Leser nicht einmal die Freiheit des Gedankens, dass an den angeblichen Gerüchten von sexuellen Übergriffen vonseiten der Asylsuchenden etwas Wahres sein könnte. Salmen berichtet, weil ihm selbst keine Gegenbeweise einfallen, von einem Schreiben einiger Abiturienten des...

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