Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Künste und Medien), Veranstaltung: Marktorientiertes Medienmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Fernsehen ist ein wichtiges Medium in unserer Gesellschaft. Nicht nur, dass es in besonderem Maße zur Meinungsbildung beiträgt, es stellt auch einen großen Werbebereich dar. Der größte Teil der Bevölkerung der westlichen Welt wird täglich von Fernsehausstrahlungen verschiedenster Sender erreicht. In Deutschland wird dem Einfluss dieses Mediums soviel Bedeutung beigemessen, dass das Duale System etabliert wurde, um eine Grundversorgung der Bevölkerung mit Information, Bildung und Unterhaltung sicherzustellen. Private Sender bedürfen einer Sendeerlaubnis und müssen Auflagen erfüllen und in erster Linie ist das Fernsehen staatsfern. Der Bund hat nicht das Recht, in die Programmautonomie oder Senderstruktur der öffentlich-rechtlichen Anbieter einzugreifen. Doch eine solch festes Regelwerk behindert auch die Einführung von neuen Techniken. Auf einmal besteht Regelungsbedarf in Bereichen, die vorher nicht beachtet worden waren. Nachdem man Mediendienste, Telekommunikation und Rundfunk in den letzten Jahren differenziert getrennt und in eigene Gesetzesbereiche unterteilt hat, steht man nun vor dem Phänomen der Konvergenz, dass die unterschiedlichen Wege der Kommunikation näher zusammenrückt als jemals zuvor. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, zu dem die Technik längst länderübergreifend funktioniert und das Recht der Europäischen Union verhindert, autonome Entscheidungen auf Bundesebene zu treffen. Die Technik des digitalen Fernsehens hat einen großen Regelungsbedarf aufgeworfen. Jedoch sind die Länder willig, diesem zu begegnen. Längst wurden die Vorteile des digitalen Fernsehens erkannt und man hat beschlossen, in der Zukunft nur noch auf diese Technik zu setzen. Neben den objektiven wirtschaftlichen Vorteilen, erscheint besonders das Konzept der Interaktivität verlockend. Endlich scheint eine Möglichkeit gefunden zu sein, dass zu realisieren, was schon Bertolt Brecht bei der Etablierung des Radios forderte: Aus einem Distributionsapparat sollte ein Kommunikationsapparat gemacht werden. Ein Medium, dass einen Rückkanal besitzt. Ein Medium, das nicht einseitig sendet, sondern mit dem Menschen kommunizieren und interagieren kann. [...] Welche spezifischen Faktoren des deutschen Fernsehmarktes zu dieser Situation geführt haben, wie der Stand der Entwicklung aussieht und welche Perspektiven eine Durchsetzung digitalen Fernsehens mit all seinen Interaktionsmöglichkeiten bieten kann, soll in dieser Arbeit untersucht werden.
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