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Joachim Heinrich Campe: Der Perspektivwechsel vom Aufklärer zum 'Allesverdeutscher'

AutorNina Schmeichler
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl23 Seiten
ISBN9783656174059
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Germanistik), Veranstaltung: Sprache, Sprachgebrauch und Sprachnormierung im 18. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Joachim Heinrich Campe: Spätaufklärer, gefeierter Kinderbuchautor, gescheiterter Schulreformer, angefeindeter Sprachreiniger. Als Philanthrop wollte er die Schule reformieren und sie der Hand der Kirche entreißen, als Kinderbuchautor wollte er schon so früh wie möglich versuchen, die Kinder zu denkenden Individuen zu machen, als Sprachreiniger sein Volk, das deutsche Volk aufklären. Alles mit dem Ziel das deutsche Volk, besonders das Bürgertum, zu bilden und auf eine Staatsumwälzung vorzubereiten. Nicht wie in Frankeich eine blutige Revolution sollte es geben, vielmehr eine vernunftgeleitete Umwälzung des Staates. Bei Campe ging es um eine politisch motivierte Sprachreinigung. Deutschland sollte ein Verfassungsstaat werden mit einem wohlwollenden Hegemon. Darauf musste das Volk, laut Campe, vorbereitet werden. Es sollte ein Gemeingeist, ein einiges Deutschland aufgebaut werden. Dafür setzt Campe speziell bei der Sprache an, denn nur wenn die Sprache allgemeinverständlich ist, kann ein Gemeingeist entstehen. Um eine Allgemeinverständlichkeit der Sprache zu erreichen, setzte Campe mit seinem sprachreinigendem Konzept bei den Fremdwörtern an, es sollte darum gehen, unnötige Fremdwörter, deren Verständnis schwierig ist und die sich schwer sprechen und hören ließen, zu beseitigen. Für die Fremdwörter, die ausgesondert werden sollten, schuf Campe hauptsächlich Komposita, die die Fremdwörter ersetzen und übersetzen sollten. Statt als Sprachreiniger fungierte Campe als 'Sprachbereicherer', da einige seiner Wörter nun parallel zu ihren Fremdwörtern existieren, wie z.B. Universität und Hochschule. Um die nötigen Fremdwörter von den unnötigen zu trennen, kategorisierte Campe sie in Untergruppen und erklärte, wann welches Wort zu ersetzen sei und wann nicht. In seinem endgültigen zweibändigen 'Wörterbuch zur Erklärung und Verdeutschung der unseren Sprachen aufgedrungenen fremden Ausdrücke' ungefähr 11.000 verdeutschte Wörter. Es lässt sich so vielleicht schon vermuten, dass Campe ab einem gewissen Punkt von seinen eigens aufgestellten Fremdwortprinzipien abließ und zum 'Allesverdeutscher' wurde. Meine Hypothese, die ich in der Arbeit belegen möchte, lautet: Joachim Heinrich Campe wird mehr und mehr von Sprachaufklärer zum Allesverdeutscher. In dieser Arbeit soll versucht werden darzustellen, wann genau dieser Perspektivwechsel stattfand und warum.

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