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Konzepte der wertorientierten Unternehmensführung: die DAX 30 Unternehmen

Eine vergleichende Auswertung

AutorSteve Pilzecker
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl100 Seiten
ISBN9783842805118
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Seit mehr als ein Jahrzehnt ist der Trend zu beobachten, dass immer mehr Unternehmen wertorientierte Kennzahlen zur Unternehmensteuerung einsetzen. Besonders Aktiengesellschaften haben früh erkannt, dass traditionelle Kennzahlen den Unternehmenserfolg nur ungenügend ausdrücken.
Immer mehr Aktienunternehmen messen daher ihren Unternehmenserfolg anhand wertorientierter Schlüsselkennzahlen. Sie haben mittlerweile ihre gesamte Unternehmenspolitik wertorientiert gestaltet. In diesem Buch werden die wichtigsten Ansätze dieser Führungsphilosophie aus der Theorie und Praxis vorgestellt. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt jedoch bei der Ermittlung des Status quo der Implementierung der wertorientierten Unternehmensführung innerhalb der DAX 30 Unternehmen. Die Untersuchungen wurden nur anhand veröffentlichter Daten, die auch für Kapitalgeber zur Verfügung stehen, durchgeführt. Im Mittelpunkt der Untersuchung wurden die verwendeten wertorientierten Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung analysiert.Steve Pilzecker, Dipl-Kfm. wurde 1979 in Berlin geboren. Nach einer kaufmännischen Berufsausbildung in einem mittelständischen Unternehmen entschied sich der Autor, seine fachlichen Qualifikationen im Bereich der Betriebswirtschaft durch ein Studium weiter auszubauen. Das Diplomstudium der Betriebswirtschaft an der HTW schloss er im Jahr 2010 erfolgreich ab. Bereits während des Studiums entwickelte der Autor ein besonderes Interesse an den verschiedenen Konzepten der wertorientierten Unternehmensführung.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4.4.3, Vergleich der Cash Flow orientierten Ansätze: Ein Vergleich der Cash Flow orientierten Ansätze ist nur sehr begrenzt möglich. Durch die Seltenheit der Anwendung und die unterschiedlichen Konzepte innerhalb des Ansatzes ist ein aussagekräftiger Vergleich nicht möglich. Der von den Versicherungsunternehmen angewandte Embedded Value lässt sich nur abgekoppelt von den anderen Konzepten betrachten. Da die Allianz SE keine Angaben zur Ermittlung macht, ist auch ein brancheninterner Vergleich dieser Kennzahl nicht möglich. Zwei Unternehmen (Deutsche Lufthansa AG und Bayer AG) machen Angaben zum Cash Value Added als Steuerungsgröße. Beim CVA wird erst durch Erreichung oder Übertreffen des Hurdle Cash Flow Unternehmenswert erhalten. Erst ab diesem Punkt sind die Verzinsung von Eigen- und Fremdkapital sowie die Anlagenreproduktion sichergestellt. Bei der Lufthansa AG werden, ausgehend vom erwarteten Cash Flow (operatives Ergebnis + Überleitungspositionen), die Kosten für das gebundene Kapital (Mindest Cash Flow / CVA - Hurdle) abgezogen. Die Bayer AG, die ihren CVA als Unterschieds-Brutto Cash Flow (UBCF) bezeichnet, errechnet diesen ebenso aus der Differenz des Brutto Cash Flows und dem Brutto Cash Flow Hurdle. Beide Unternehmen unterscheiden sich bei der Ermittlung des zugrunde gelegten Cash Flows. Bei der Lufthansa AG wird der erwirtschaftete Cash Flow aus dem operativen Ergebnis abgleitet und um nicht zahlungswirksame Positionen adjustiert. Beim Bayer Konzern wird auch das adjustierte Ergebnis zu Grunde gelegt, dort wird der Brutto Cash Flow direkt aus der Finanzierungsrechnung des Konzernes übernommen. Außerdem geht der Bayer Konzern bei der Umsetzung des CVA weiter als die Lufthansa AG. Bayer nutzt zusätzlich zur Steuerung die relative Kennzahl CFROI und den Delta-Unterschieds-Brutto Cash Flow (Delta CVA). Dieser gibt die Veränderung gegenüber der Vorperiode an, ist er positiv, konnte die Wertschaffung verbessert werden. Bei der Lufthansa werden die Kennzahlen zumindest nicht nach außen kommuniziert. Der Aufbau und die Ermittlungsmethodik des CVA sind in beiden Unternehmen ähnlich, doch lässt sich ein qualitativer Vergleich nicht durchführen. Wertorientierung im Kontext der Gewichtung im DAX: Nachdem im letzten Abschnitt die Wertorientierung der DAX 30 Unternehmen betrachtet wurde, stellt sich nun die Frage, ob durch die Gewichtung im DAX nachweislich eine höhere Wertorientierung zu erkennen ist. Die Gewichtung im DAX richtet sich nach der Marktkapitalisierung der im Streubesitz befindlichen Aktien. Die Hypothese, dass mit zunehmender Gewichtung im DAX eine wertorientierte Steuerung für das Unternehmen von wichtigerer Bedeutung ist als für kleinere Unternehmen, kann nur bedingt zugestimmt werden. Die Gewichtung spielt für Unternehmen eine wichtige Rolle, weil sich beispielsweise Indexfonds nach dieser richten und Aktien gemäß der dortigen Gewichtung kaufen. Je höher die Gewichtung im DAX, desto mehr Aktien müssen diese Fonds besitzen. Die Top 5 des DAX (Siemens, Allianz, E.on, Bayer, BASF) lassen eine wertorientierte Unternehmensführung erkennen. Sie machen quantitative und qualitative Angaben in den Geschäftsberichten. Dies ist jedoch auch in vielen Unternehmen mit einer Gewichtung um 1 % deutlich erkennbar. Anzumerken ist allerdings auch, dass alle Unternehmen oder Nachfolgeunternehmen, die bis heute ununterbrochen im DAX vertreten sind, eine deutliche, wertorientierte Unternehmensführung in den Geschäftsberichten kommunizieren. Genau diese Unternehmen sind nach den bisherigen Auswertungen die Vorreiter bei der Implementierung von wertorientierten Steuerungsgrößen im DAX. Eine Ausnahme bilden dabei nur die Banken, die keinerlei Angaben dazu machen. Dagegen sind wertorientierte Kennzahlen in Unternehmen, die in den letzten 5 Jahren im DAX aufgenommen wurden, wesentlich seltener vertreten. Abschließende Vergleiche wertorientierter Kennzahlen: Das Ergebnis der Untersuchung macht deutlich, dass 80 % der Unternehmen im DAX für die Unternehmensteuerung wertorientierte Kennzahlen einsetzen. Dabei spielt es keine Rolle, mit welcher Gewichtung die Aktien im DAX vertreten sind, vielmehr scheint bei vielen Unternehmen die Dauer der Zugehörigkeit im DAX eine Rolle zu spielen. Es konnte festgestellt werden, dass bei der Mehrheit der Unternehmen eine wertorientierte Unternehmensführung auf Grundlage von ergebnisbasierten Kennzahlen erfolgt. Als Gründe für die geringe Verbreitung von Cash Flow orientierten Kennzahlen sind die relativ hohe Komplexität und die dadurch schwierigere Kommunizierbarkeit der Kennzahlen zu nennen. Die Cash Flow basierten Kennzahlen haben zwar den Vorteil, dass sie weitestgehend unabhängig von bilanzpolitischen Spielräumen sind, aber genau dies zeigt sich in der Praxis auch als Nachteil. Der fehlende Bezug zu herkömmlichen Steuerungsgrößen macht es nach Meinungen in den Unternehmen zu schwer verständlichen und komplexen Konzepten. Durch den fehlenden Bezug fällt es den Unternehmen schwerer, Cash Flow basierte Kennzahlen im Unternehmen zu implementieren. Da die Kennzahlen bei ihrer Ermittlung immer das Kriterium der Wirtschaftlichkeit erfüllen müssen, haben sich die meisten Unternehmen auch wegen dieser Zusammenhänge für ergebnisbasierte Kennzahlen entschieden. Die Cash Flow basierten Kennzahlen sind zwar in der Theorie weit verbreitet, werden aber in der Praxis nur selten umgesetzt. Durch die Unterschiedlichkeit der Konzepte ist zu erkennen, dass es nicht nur das 'eine' wertorientierte Steuerungskonzept gibt. Es muss vielmehr jedes Unternehmen in Abhängigkeit seiner situativen Gegebenheit die Entscheidung für ein Konzept treffen. Eine exakte Trennung zwischen Cash Flow basierten und ergebnisorientierten Kennzahlen ist schon alleine durch die übliche indirekte Ermittlung des Cash Flows, ausgehend vom Gewinn, schwierig. Ein einzelner Vergleich der unterschiedlichen Konzepte in den Unternehmen ist wegen der subjektiven Zielsetzung nicht möglich.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS3
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS7
DARSTELLUNGSVERZEICHNIS9
Abbildungsverzeichnis9
Tabellenverzeichnis10
1. Einleitung11
1.1. Ziel und Abgrenzung des Themas12
1.2. Aufbau der Studie13
2. Nachteile einer klassischen Unternehmenssteuerung15
2.1. Verfälschung durch Bilanzierungswahlrechte15
2.2. Mangelnde Kapitalmarktorientierung16
2.3. Vergangenheitsorientierung traditioneller Steuerungsgrößen17
2.4. Abschließende Bewertung traditioneller Steuerungsgrößen18
3. Wertorientierte Kommunikation in den DAX 30 Unternehmen19
3.1. Wertorientierung in den Unternehmensleitbildern19
3.2. Strategische Konzepte der Unternehmen25
4. Wertorientierte Unternehmensführung31
4.1. Vorteile und Potenziale wertorientierter Unternehmensführung31
4.2. Konzepte der wertorientierten Unternehmensführung32
4.2.1. Discounted Cash Flow34
4.2.2. Das Shareholder Value Konzept35
4.2.3. Der Economic Value Added™ (EVA™)37
4.2.4. Der Cash Flow Return on Investment (CFROI)38
4.2.5. Cash Value Added (CVA)39
4.2.6. Weitere Kennzahlen als wertorientierte Steuerungsgrößen40
4.3. Wertorientierte Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung41
4.3.1. Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung in den Geschäftsberichten42
4.3.2. Betrachtung wertorientierter Steuerungsgrößen in der Praxis45
4.4. Vergleichbarkeit wertorientierter Kennzahlen47
4.4.1. Vergleichbarkeit absoluter Wertbeträge47
4.4.2. Vergleiche und Definitionen relativer Wertbeträge50
4.4.3. Vergleich der Cash Flow orientierten Ansätze52
4.5. Wertorientierung im Kontext der Gewichtung im DAX53
4.6. Abschließende Vergleiche wertorientierter Kennzahlen54
5. Kapitalkosten als Bestandteil wertorientierter Steuerung56
5.1. Gewogener Kapitalkostensatz56
5.1.1. Ermittlung der Eigenkapitalkosten57
5.1.2. Ermittlung der Fremdkapitalkosten58
5.2. Publizierte Ermittlungsmethoden der Kapitalkosten im DAX59
5.2.1. Aussagen der Unternehmen zu den Kapitalkostensätzen60
5.2.2. Qualitative Angaben zu den Kapitalkosten62
5.2.3. Bestimmung der Eigenkapitalkosten im DAX63
5.2.4. Bestimmung der Fremdkapitalkosten im DAX64
6. Wertorientierte Vergütungssysteme65
6.1. Gründe für die variable Vergütung als Anreizsystem65
6.2. Bemessungsgrundlagen wertorientierter Vergütung66
6.2.1. Aktienbasierte Entlohnungsformen67
6.2.2. Kennzahlenbasierte Entlohnungssysteme68
6.3. Wertorientierte Vergütung in der Metro Group69
6.3.1. Aktienkursabhängige Vergütung in der Metro Group69
6.3.2. Das EVA-Vergütungssystem im Metrokonzern70
6.4. Wertorientierte Vergütung bei der Daimler AG71
6.5. Wertorientierte Vergütung in den DAX 30 Unternehmen72
7. Praxisbeispiele wertorientierter Unternehmensführung74
7.1. Wertorientierte Unternehmensführung in der Henkel KGaA74
7.1.1. Ermittlung der Kapitalkosten bei der Henkel KGaA74
7.1.2. Messung der Wertschaffung in der Henkel KGaA76
7.2. Volkswagen AG77
7.2.1. Marktorientierter Kapitalkostensatz im VW-Konzern77
7.2.2. Mindestverzinsungsanspruch der VW AG79
7.2.3. Mindestrendite bei Investitionsentscheidungen80
7.2.4. Der EVA™ als operatives Ergebnis81
7.3. Wertorientierte Unternehmensführung im Thyssen Krupp Konzern81
7.3.1. Der Thyssen Krupp Value Added (TKVA) als Spitzenkennzahl82
7.3.2. Werthebel des TKVA83
7.3.3. Operating Cash Flow als Nebenzielgröße85
7.3.4. Ermittlung der Kapitalkosten86
7.4. Deutsche Lufthansa AG87
7.4.1. Der CVA als Spitzenkennzahl bei der Lufthansa AG87
7.4.2. Ermittlung der Kapitalkosten bei der Deutschen Lufthansa AG89
8. Schlussbetrachtung90
8.1. Zusammenfassung der Ergebnisse90
8.2. Probleme der Untersuchung91
8.3. Vergleich mit Studien aus den Vorjahren92
8.4. Entwicklung der wertorientierten Unternehmensführung93
QUELLENVERZEICHNIS95

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