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Krisen und Neurosen - Das Werk Stanislaw Przybyszewskis in der literarischen Moderne

AutorGabriela Matuszek
VerlagIgel Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl388 Seiten
ISBN9783868156294
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis44,99 EUR
Diese Monographie liefert eine längst überfällige, hochinteressante Werk-Interpretation des frühmodernen deutsch-polnischen Schriftstellers Stanislaw Przybyszewski. Die führende Przybyszewski-Expertin Gabriela Matuszek weist nach, wie präzise seine Texte die Krise des Subjekts und den Zerfall des kollektiven Weltbildes sowie die daraus resultierenden existenziellen und ästhetischen Konsequenzen (z. B. die Hysterie, den Nihilismus, das Ekstatische) abbilden. Bei Przybyszewski sind Neurose und Psychose die deutlichsten Ausdrucks¬formen für die verborgenen Chiffren von Kultur und deshalb analysiert er das 'erotische' und das 'kranke' Subjekt. Sein ?uvre dokumentiert diese durch die Moderne bedingte, vielschichtige Krise im Allgemeinen und ist ausgezeichnetes Anschauungsmaterial für jene des Männlichen gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Besonderen. Das Buch verbindet die klassische Monographie (samt Diachronie und linearer Erzählstruktur, die hier auf drei Ebenen geführt wird) mit neuen Lesarten, welche die Primärtexte in moderne und postmoderne Zusammenhänge einbetten. Das vorliegende Buch ist die Übersetzung einer 2008 in Krakau publizierten Monographie, die 2009 mit dem Preis des Polnischen Wissenschafts- und Hochschulministers ausgezeichnet wurde.

Prof. Dr. hab. Gabriela Matuszek unterrichtet an der Fakultät für Polonistik der Jagiellonen-Universität Krakau. In eigener Bearbeitung brachte sie in Polen mehrere Werke von Przybyszewski sowie die Monographie ''Der geniale Pole'? Niemcy o St. Przybyszewskim' (Krakau 1993) heraus. Im Igel Verlag erschienen die deutsche Übersetzung dieses Buches (''Der geniale Pole'? Stanis?aw Przybyszewski in Deutschland'', 1996) und der Sammelband 'Über Stanis?aw Przybyszewski. Rezensionen - Erinnerungen - Porträts - Studien' (1995), für den sie als Herausgeberin verantwortlich zeichnete. Gabriela Matuszek ist des weiteren Autorin der Monographie 'Naturalistyczne dramaty [Naturalistische Dramen]' (Krakau 2001) und Herausgeberin von zahlreichen Sammelbänden zur polnischen zeitgenössischen bzw. zur Literatur der Jahrhundertwende. Sie ist Begründerin und Leiterin des 'Literarisch-Künstlerischen Studiengangs' an der Jagiellonen-Universität (der erste Studiengang in Polen für literarisches Schreiben) sowie Präsidentin des Verbandes Polnischer Schriftsteller in Krakau.

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Inhaltsverzeichnis
Krisen und Neurosen - Das Werk Stanislaw Przybyszewkis’ in der Moderne1
EINLEITUNG4
I. DIE GRUNDLAGEN: ESSAYS UND DISKURSIVE TEXTE13
1. Die frühen deutschen Essays (1892–1897)14
1.1. Die Anthropologie des genialen Individuums („Zur Psychologie des Individuums“)15
1.2. Die Kunst von der Explosion des Unbewussten und deren Interpretation26
1.3. Satanismus – Theologie der Verzweiflung?37
2. Die polnischen Texte über Kunst und die nackte Seele (1898–1922)51
2.1. L’art pour l’art? („Confiteor, O nowa sztuke“ [„Über die neue Kunst“])51
2.2. „Auf den Wegen der Seele“: Chopin und die Metaklangtheorie58
2.3. Der Erdensohn und das Metawort („Von der Erdscholle Kujawiens“)66
2.4. Das Drama und die Symbol-Figur („O dramacie i scenie“ [„Über dasDrama und die Bühne“] 1902 /1905)70
2.5. Zurück zur Begierde („Das Geschlecht“ / „Przyczynek do etyki p ci“ 1908)75
2.6. Der kreative Prozess („Przyczynek do psychologii twórczosci“ [„Beitrag zurPsychologie des künstlerischen Schaffens“])78
2.7. Die nördliche Hemisphäre, Tod und nackte Seele („Na marginesie tworuEwersa“ [„Randbemerkung“ (Einleitung zu Hanns Heinz Ewers: „MeinBegräbnis“)], „Z zagadnien o smierci“ [„Fragen zum Tod“], „Naga dusza“[„Nackte Seele“], „Frontispice“)81
3. Patriotismus und Texte zum Krieg (1910–1917)89
3.1. Texte zum Krieg90
3.2. Die polnische Seele, Nation und Kultur99
4. Im Kreise der Zeitschrift „Zdrój“ (1917–1918)110
4.1. Der geheime und öffentliche Steuermann111
4.2. Die Rückwelle des Expressionismus117
4.3. „Genezis z Ducha“ [„Die Genesis aus dem Geist“] und der Expressionismusin der Wissenschaft121
5. Bekenntnisse und Zeugnisse (Autobiographien)126
5.1. Erste Pakte127
5.2. Die Fremde und Eigene (Dagny und Jadwiga)130
5.3. Im Spiegel (Autoporträt der Seele)135
5.4. Von ferne kommt das „Ich“ – die finale Coda138
6. Direkte Formen151
II. „GENIALE VERSUCHE“: LYRISCHE PROSA157
1. Die moderne Totenmesse158
2. Das Androgynie-Projekt und der Verrat der Geliebten: Vigilien169
3. Virgo intacta und Versuche (Himmelfahrt, Notturno,In diesem Erdenthal der Thränen)176
4. Am Meer – Märchen ohne Seele182
5. Androgyne – Liebesparanoia?191
6. Explosive Rhapsodien. Form und Poetik202
III. DIE ENTWICKLUNG: ROMANE211
1. Der „Übermensch“, satanistische Paranoiker und inzestuöse Liebhaber. Die deutschen Romane (1895–1897)212
1.1. „Homo Sapiens“ und die Experimente215
1.1.1. Der (Über-)Mensch und das identifikatorische Durcheinander217
1.1.2. Verführung und Maskerade221
1.1.3. Die Physiologie der Liebe und Androgynie226
1.1.4. Der Künstler und die Kunst229
1.1.5. Die experimentelle Form231
1.2. „De profundis“ – die inzestuöse Androgyne235
1.2.1. Die inzestuöse Transgression und die Mann-Frau-Psychomachie236
1.2.2. Der Körper241
1.2.3. Ausdruck der Vision243
1.3. Anarchosatanismus – „Satans Kinder“245
1.3.1. Die Philosophie der Tat246
1.3.2. Dekadente Dämonen: der Liebesparanoiker und dieWahnsinnigen250
1.3.3. Nihilismus und Form254
2. Künstlertum und „Familie“. Die großen polnischen Zyklen(1901–1914)256
2.1. „Erdensöhne“ und die weibliche Philosophie des Antileidens256
2.1.1. Die psychedelische Kunst des Leidens257
2.1.2. Erdensöhne – Malariakünstler und die größenwahnsinnigePhilosophie der Tat263
2.1.3. Die sich emanzipierende Weiblichkeit267
2.1.4. Innovatives und Banales272
2.2. Ein Sensationsroman über den starken Menschen277
2.2.1. Kunst – Ruhm – Dominanz279
2.2.2. Der starke Mensch und die Doppelgängerschatten283
2.2.3. Frauen: dämonische und metaphysische Spiegel288
2.2.4. Der Tod ist Triumph292
2.3. „Elendskinder“ oder die geerbte Apokalypse294
2.3.1. Studium des familiären Wahnsinns296
2.3.2. Leere Paradiese und private Apokalypsen304
2.3.3. Glanz und Elend der Form310
3. Wiederholungen. Die letzten Romane (1917–1923)312
3.1. Magma, Schrei und Kunst („Der Schrei“)313
3.1.1. Der Kunst vermählt314
3.1.2. Die Psychomachie und Doppelgänger319
3.1.3. Ein Nichtliebesroman?321
3.1.4. Die Tausendfüßlergasse, Schrei und Hunger322
3.1.5. Expressionistische Phantasmen325
3.2. Die Heimkehr: Krieg und Schuld329
3.2.1. Blut und Boden331
3.2.2. Leukozyt, Krieg und Gott333
3.3. „Il regno doloroso“ – die satanistische Coda336
3.3.1. Das Königreich des Sabbats338
3.3.2. Ein melancholischer Satan340
3.3.3. Die Inquisitoren341
ZUSAMMENFASSUNG – ABSCHLUSS UND BEGINN347
1. Subjekt des Verlusts347
2. Krankheit und Männlichkeitsdämmerung350
3. „Die Frau ist nichts und darin liegt ihre Stärke“359
4. Satanismus und Sacrum366
5. Schreiben mit Seele und Körper (Blut und Herz)369
ABKÜRZUNGEN376
PRIMÄRBIBLIOGRAFIE379
1. Diskursive Texte379
2. Prosadichtung382
3. Erzählungen und Romane383
INHALTSVERZEICHNIS385

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