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Geschichte oder Geschichten? Literarische Historiographie am Beispiel von Adam Scharrers 'Vaterlandslose Gesellen' und Uwe Timms 'Morenga'

SchriftBilder. Studien zur Medien und Kulturwissenschaft, Band 5

AutorChristian Volkmann, Günter Helmes, Stefan Greif
VerlagIgel Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl171 Seiten
ISBN9783868156485
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Wie kann Literatur historisches Wissen fassen und präsentieren? Welche neuen Perspektiven und Lesarten der Geschichte vermag sie als Historiographie mithilfe ihrer erzählerischen Techniken und Innovationen zu eröffnen? In seiner Untersuchung der Romane Vaterlandslose Gesellen von Adam Scharrer (1929) und Morenga von Uwe Timm (1978) spürt Christian Volkmann diesen Fragen vor dem Hintergrund des - zuweilen nicht unproblematischen - Verhältnisses von Literatur und Geschichte nach. Obwohl die Handlung beider Romane in der Spätphase des Wilhelminismus angesiedelt ist, entstanden sie doch unter ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen, politischen und künstlerischen Voraussetzungen. Nicht zuletzt ihre spezifische Entstehungssituation prädestiniert sie für eine Untersuchung ihres jeweiligen Umgangs mit der Historie unter literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive.

Christian Volkmann studierte Germanistik, Wirtschaft / Politik und Vermittlungswissenschaft bzw. Pädagogische Studien an der Universität Flensburg.

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Inhaltsverzeichnis
Geschichte oder Geschichten? - Literarische Historiographie am Beispiel von
1
Dank5
Inhalt6
I Literatur als Historiographie: Geschichte im Schwellenraum zwischen Fakten und Fiktionen9
1 Die traditionsreiche Debatte um den Status der Historiographie9
2 Geschichte als historiographischer Text und als „literarisches Kunstwerk“12
3 Historiographie als eine Frage der Perspektive16
4 Literatur als Historiographie: Geschichte(n) anders erzählt – und gelesen20
II Der Erste Weltkrieg in der Literatur. Am Beispiel von Adam Scharrers „Vaterlandslose Gesellen“ [1929]25
Einführung: Literatur im Kampf gegen den Imperialismus25
1 Schwerpunkte in Publikation, Rezeption und Forschung32
2 Literatur als politisches Instrument der Arbeiterbewegung35
2.1 Klassenkämpferische „Gegenöffentlichkeit“: proletarisch-revolutionäre Literatur35
2.1.1 Ein linksrevolutionäres literarisches Desiderat: proletarische Opposition gegen den imperialistischen Krieg38
3 Adam Scharrer: ein links engagierter „Realist anderer sozialer Herkunft“40
3.1 Der Arbeiter und Schriftsteller Adam Scharrer40
3.1.1 Parteipolitische Organisation42
3.2 Der proletarisch-revolutionäre Roman bei Adam Scharrer44
4 „Vaterlandslose Gesellen“: die Form einer Darstellung alltäglicher Kriegserfahrung46
4.1 Die literarische Form46
4.2 Die Präsenz des Kriegszustandes in der Heimat-Perspektive48
4.2.1 Die Kriegsindustrie51
4.3 Das Frontgeschehen53
5 Kriegsdeutung aus der Sicht des Arbeiters: eine neue Form der Gesellschaftskritik58
5.1 Das proletarische Milieu im Krieg58
5.1.1 Hans Betzoldt62
5.2 Gegenöffentlichkeit: vom Imperialismus zur proletarischen Revolution66
5.2.1 Parteilichkeit statt Parteiprogramm: Aufklärungs- und Aktivierungsintention69
Zusammenfassung: ein literarischer Dolchstoß72
III Postkoloniale Literatur als Historiographie: UweTimms Roman „Morenga“ [1978]76
Einleitung: Literatur, Historiographie und (Post-)Kolonialismus76
1 Schwerpunkte in Publikation und Rezeption80
2 Eine deutsche Vergangenheit: Kolonialverbrechen in Südwestafrika81
3 (Post-)Kolonialismus und Literatur85
3.1 Kolonialdiskurse und deutsche Kolonialliteratur85
3.2 Das postkoloniale Potential der Literatur91
3.2.1 Postkoloniale deutsche Literaturen94
4 Der Autor und Erzähler Uwe Timm100
4.1 „Zwischen Aufklärung und Unterhaltung“: Ringen um eine realistische Ästhetik104
5 Morenga: eine Ästhetik der Kolonialismuskritik107
5.1 Die literarische Form107
5.2 Die Figurenkonstellation110
5.2.1 Oberveterinär Dr. Johannes Gottschalk111
5.2.2 Unterveterinär Wenstrup123
5.2.3 „Auf ein gutes Geschäft“: die Ökonomie125
5.2.4 „Ein Aufstand gegen alle tradierten Werte“: das Militär127
5.2.5 „Seelen fischen“: die Mission130
5.2.6 „Hier zeigen wir uns deutlich als Anfänger“: die Wissenschaft132
5.2.7 „Hottentottenwirtschaft“: die Kolonialisierten133
5.2.7.1 Jakob Morenga136
6 Postkoloniale Gegenschrift: ein postmoderner historischerRoman138
6.1 „Rewriting colonialism“: fiktionale (Meta-) Historiographie138
6.2 Problematisierung und De-Konstruktion kolonialer Diskurse146
6.3 Kolonialer Monolog: Sprache unter kolonialen Bedingungen149
Engführung: postkoloniale Literatur als Historiographie150
Literaturverzeichnis154

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